Gaudís Meisterwerke wie die Sagrada Família, die Casa Milà und die Casa Batlló – aber auch einmalige zeitgenössische Bauten wie der Torre Agbar von Jean Nouvel oder die Brücke Bac de Roda und der Fernmeldeturm auf dem Montjuïc. Barcelonas Bauherren haben Tradition darin, Mut zu beweisen für eine außergewöhnliche Formensprache.
Initialzündung dafür war die Notwendigkeit, im 19. Jahrhundert die Stadt massiv zu erweitern. Denn innerhalb des mittelalterlichen Kerns lebten die Menschen vielfach auf wenigen Quadratmetern zusammengepfercht. Kaum eine europäische Metropole war zum damaligen Zeitpunkt so dicht besiedelt wie Barcelona. Diese Wohnverhältnisse waren nicht mehr hinnehmbar - insbesondere nicht für das aufstrebende Bürgertum.
Eixample: eine gewaltige Stadterweiterung
In den Jahren 1854 bis 1856 wurden daher die mittelalterlichen Stadtmauern abgerissen – und um die alte Kernstadt herum entstanden komplett neue Viertel, die am Reißbrett des Stadtplaners Ildefons Cerdà konzipiert wurden. Grundlage waren dabei quadratische Häuserblocks, deren Ecken abgeschrägt sind. Der gesamte Bezirk trägt den Namen Eixample – das katalanische Wort für Erweiterung – und ist rund anderthalb mal so groß wie die Altstadt.
Innerhalb weniger Jahrzehnte entstand so eine komplett neue Stadt, die schnell zum Geschäftszentrum Barcelonas werden sollte. Hier siedelte sich das Bürgertum an, das durch die Industrialisierung zu Wohlstand gekommen war. Die industrielle Revolution war gleichzeitig jedoch auch Motor für das neue katalanische Selbstbewusstsein. Gerade unter dem neuen Bürgertum gehörte es zum guten Ton, eine gewisse Distanz zur aristokratischen Zentralregierung in Madrid zu wahren. Barcelona, die Metropole Kataloniens und zeitgleich ewiger Gegenspieler zur spanischen Hauptstadt im Landesinneren, sollte blühen! Man investierte in repräsentative Wohn- und Geschäftshäuser. Der soeben aufgekommene katalanische Jugendstil bzw. Modernisme hatte somit eine ideale Grundlage.
Bei dieser Reise erhalten Sie vielseitige Einblicke in die modernistische Architektur, dessen berühmtester Vertreter Antoni Gaudí war. Bei einem privaten Rundgang durch das Eixample zeigt Ihnen ein fachkundiger Stadtführer viele sehenswerte Jugendstilgebäude. Denn die Stadt hat mit mehr als 2000 modernistischen Bauten weitaus mehr zu bieten als die bekannten Werke aus der Hand Gaudís. Nichtsdestotrotz darf ein Besuch dort auf keiner Barcelona-Reise fehlen. Deswegen erhalten Sie zusätzlich zur Privatführung auch Eintrittskarten für die Casa Milà, die Casa Batlló, den Park Güell und die Sagrada Família. Ohne langes Schlangestehen an der Kasse können Sie direkt mit der Besichtigung beginnen.
Auf Wunsch lässt sich die Tour um eine Privatführung zum Thema zeitgenössische Architektur erweitern. Unser Stadtführer ist Architekt und kennt die neuen Bauten genauso gut wie Klassiker des Modernisme. (Aufpreis 35 € p.P. bei Buchung im Doppelzimmer).
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