1. Tag (Sa. 24.08.2024): Anreise nach Sofia – Fahrt in die Rhodopen
Voraussichtlich gegen 13:00 Uhr Ankunft am Flughafen Sofia.
Wir machen uns direkt auf in die Rhodopen. Nach einer rund zweistündigen Fahrt erreichen wir die Region Velingrad. Dort besuchen wir im Örtchen Kostandovo eine unscheinbare Teppichmanufaktur, die es in sich hat. In traditioneller Technik knüpfen hier rund 30 Frauen hochwertigste Teppiche u.a. für Buckingham Palace oder das Schloss in Versailles. Am frühen Abend dann Check-in in unserem Hotel und Abendessen.
2x ÜN/F in Velingrad
2. Tag (So. 25.08.2024): Picknick im Rila-Gebirge und Pomaken-Fest in Yundola
Nach dem Frühstück fahren wir hinauf ins Rila-Gebirge bis zur Höhe des Belmeken-Sees auf knapp 2.000 Meter Höhe. Nach einem Spaziergang genießen wir die Aussicht bei einem Picknick.
An Nachmittag besuchen wir das Folklorefest der Pomaken im Luftkurort Yundola („Yundol“ türk. für Wollmarkt). Die muslimische Volksgruppe der Pomaken bewohnt nur eine kleine Region im nordwestlichen Teil der Rhodopen. Während des jeden Jahres an einem Sonntag Ende August stattfindenden Festes wird nicht nur die regionaltypische Musik gespielt. Am Nachmittag finden auch sog. Öl-Ringkämpfe statt, in denen die Kämpfer von Kopf bis Fuß mit Olivenöl eingeschmiert sind. In der Türkei Nationalsport, in Bulgarien in einigen Regionen ebenfalls sehr beliebt.
Gemeinsames Abendessen.
3. Tag (Mo. 26.08.2024): Rhodopenbahn – Melnik
Um 10 Uhr besteigen wir einen Zug der Rhodopenbahn, der letzten regelmäßig verkehrenden Schmalspurbahn des Balkan. Die spektakuläre Bahnstrecke wird gerne mit den Bahnstrecken in den Alpen verglichen. Durch unzählige Tunnels, über Brücken und Kehrschleifen geht es von der Oberthrakischen Tiefebene hinauf in die Berge bis in den Wintersportort Dobrinishte. Für die 125 Kilometer benötigt die Schmalspurbahn rund 5 Stunden. Aber keine Sorge, wir befahren heute nur einen Teil der Strecke, der zugleich einige der landschaftlich reizvollsten Abschnitte beinhaltet. Von Velingrad geht es über den höchstgelegenen Bahnhof des Balkan (Avramovo, 1.267m) nach Bansko.
Nach einem überraschenden (!) Mittagessen in der Nähe von Bansko fahren wir mit unserem Bus weiter nach Melnik, der kleinsten Stadt Bulgariens (ca. 160 Einwohner). Der Ort befindet sich - malerisch gelegen - am Südwestrand des Pirin-Gebirges kurz vor der griechischen Grenze und ist bekannt für seine unter Denkmalschutz stehenden Häuser der sog. Wiedergeburtszeit und der "Sandsteinpyramiden", die entfernt an die Landschaft Kappadokiens erinnern. Aber vor allem anderen berühmt ist der lokale dunkelrote Melnik-Wein, der seinen besonderen Geschmack dem klimatischen Einfluss des Mittelmeers und der Ägäis zu verdanken hat.
Zu unsere Unterkunft in Melnik gehört ein eigenes Weingut, so dass wir hier den Wein aus erster Hand verkosten können. Abendessen im Hotel.
2x ÜN/F in Melnik
4. Tag (Di. 27.08.2024): Wanderung zum Rozhen Kloster
Durch eine bizarre Landschaft von erodierten Lehm- und Sandgebilden, teils wie Pyramiden oder Türme, wandern wir in ca. 2 Stunden von Melnik hinauf zum Rozhen Kloster (ca. 300 Höhenmeter, teils steiler Pfad).
Der Ausblick auf das bewaldete Tal in Richtung Melnik und zum Kloster auf der anderen Seite entschädigt für die Anstrengung (statt der Wanderung kann alternativ auch mit dem Bus zum Kloster gefahren werden).
Das Rozhen Kloster (eigentlich Kloster zur „Heiligen Geburt der Gottesmutter Mariä“) zählt zu den schönsten Klöstern des Landes und ist eines der wenigen noch erhaltenen mittelalterlichen bulgarischen Klöster. Der nach Außen eher abweisende, an eine mittelalterliche Festung erinnernde Klosterbau, zeigt im Inneren ein ganz anderes Gesicht: der von Umgangsgalerien umgebene Innenhof wird durch Weinreben, Büsche und Bäume beschattet und lädt zum Verweilen ein. Hier befinden sich auch die teilweise noch genutzten Mönchszellen.
Der Bus bringt uns zurück nach Melnik, wo wir uns nach einer Mittagspause zur Weinverkostung wiedersehen.
Gemeinsames Abendessen.
5. Tag (Mi. 28.08.2024): Thraker und CanyonsNach dem Frühstück machen wir uns mit dem Bus auf den Weg durch die Rhodopen gen Osten.
Unser erstes Ziel ist der Archäologische Park von „Gradishte“. Hier finden sich faszinierende jahrtausendealte Megalithe inmitten eines Heiligtums der Thraker. Archäologische Ausgrabungen zeigen, dass die Geschichte des prähistorischen Parks bis in die Steinzeit, etwa 7000 v. Chr., zurückreicht.
Zur Mittagszeit erreichen wir den Staudamm von Dospat, ein weiteres Wunder der Rhodopen. Der größte Staudamm Bulgariens befindet sich auf 1.200 Meter Höhe und ist von wunderschöner Natur umgeben.
Nach der Mittagspause erreichen wir nach einstündiger Fahrt ins Karstgebirge der östlichen Rhodopen den Kurort Devin. Die geologische Besonderheit der Region sind Canyons und Kliffs. Eine einfache Wanderung bringt uns auf gut gebauten Brücken und Stegen mitten in den wilden Struilitsa-Canyon bei Devin.
Am Abend erreichen wir unser Hotel im Bergdorf Trigrad, nur wenige Kilometer von der griechischen Grenze entfernt. Wir genießen die lokale Küche und entspannen im kleinen aber liebevoll eingerichteten SPA-Bereich des Hotels.
2x ÜN/F in Trigrad
6. Tag (Do. 29.08.2024): Teufelsschlund und Adlers Auge
Sicher kennen die meisten die Geschichte von Orpheus & Eurydike, oder?
Aber wer weiß schon, dass Orpheus ein Thraker war und im Gebiet des heutigen Bulgariens gelebt hat. Der Legende nach ist Orpheus hier bei Trigrad in die Unterwelt gestiegen, um seine geliebte Eurydike zurück zu holen. Der Einstieg in den Hades heißt „Diavolsko garlo“ (Teufelsschlund) und in diese Karsthöhle steigen auch wir heute hinab.
Aus den Tiefen der Erde geht es am Nachmittag auf die höchsten Höhen des Rhodopengebirges. Jeeps bringen uns hinauf und das letzte Stück gehen wir zu Fuß. Auf knapp 1.600 Höhenmeter lassen wir unseren Adlerblick über das gesamte Rhodopengebirge schweifen. Nach diesem atemberaubenden Ausflug genießen wir das gute Essen und den Wein im Hotel in Trigrad.
7. Tag (Fr. 30.08.2024): Shiroka Laka – Smolyan – Plovdiv
Auf unserer heutigen Fahrt in Richtung Plovdiv erreichen wir als erste Station das Städtchen Shiroka Laka.
Der Ort ist nicht nur berühmt für seine traditionelle Architektur der Rhodopen, sondern auch für die reiche Gesangstradition und den „kaba gaida“ – einer regionalen Form des Dudelsacks. Wie dieser gebaut und gespielt wird, lernen wir bei einem Besuch in der Werkstatt eines Instrumentenbauers.
Auch findet sich im Ort ein bemerkenswertes Denkmal zu Ehren des 1878 hier geborenen Stojan Popgeorgiew Schokow, dem späteren Exarch (Bischoff) von Sofia Stefan I.. Er setzte sich während des Zweiten Weltkriegs zusammen mit seinem Amtskollegen Kiril von Plovdiv gegen die Deportationen bulgarischer Juden durch das NS-Regime ein.
Das Mittagessen nehmen wir im knapp 60 Fahrminuten entfernten Smolyan ein. Hier besuchen wir das reich ausgestattete Historische Museum, das den Traditionen und der Kultur der Rhodopenbewohner gewidmet ist, sowie die größte Kirche Südbulgariens, die 2006 eingeweihte Kathedrale des Heiligen Wissarion.
Unsere letzte Station vor Plovdiv ist das Batschkovokloster aus dem 11. Jh. Obwohl es nach dem Rilakloster das zweitgrößte Kloster Bulgariens ist und ein beliebtes Ausflugsziel darstellt, strahlt Batschkovo dennoch Besinnlichkeit und Lebendigkeit gleichermaßen aus. Hohe Bäume spenden in der sommerlichen Hitze Schatten, während eiskaltes Quellwasser aus Brunnen eine köstliche Erfrischung bietet. Das Kloster macht den Eindruck einer Oase in den Bergen.
Am Rande der Altstadt von Plovdiv erwartet uns am Abend ein kleines und charmantes familiengeführtes Hotel, welches erst vor wenigen Jahren neu im traditionellen Wiedergeburtsstil erbaut wurde.
2x ÜN/F in Plovdiv
8. Tag (Sa. 31.08.2024): Plovdiv - Europäische Kulturhauptstadt 2019
Eines der beliebtesten Reiseziele Bulgariens ist die zweitgrößte Stadt des Landes, Plovdiv. Die größtenteils unter Denkmalschutz stehende Altstadt mit den liebevoll restaurierten Bürgerhäusern im Wiedergeburtsstil und prachtvollem Interieur und dem erst vor wenigen Jahrzehnten durch Zufall entdeckten römischen Amphitheater, als auch die Neustadt mit ihrer architektonischen Mischung aus Gründerzeit, Jugendstil, Sozialismus und Moderne zieht die Besucher in ihren Bann. Plovdiv verströmt eine Atmosphäre von Kunst und Kultur, von südlichem Laisser-faire.
Einen ganzen Tag lang wird uns Maria Koleva begleiten und uns ihre Stadt zeigen!
Von den Bürgerhäusern durch die Altstadt zur armenischen Kirche und zur Dschumaja-Moschee, eine der schönsten und größten des Landes führt unser Weg. Aber auch das ehemalige Handwerkerviertel Kapana, welches sich heute zum Szene- und Kreativ-Viertel der Stadt gemausert hat, werden wir besuchen.
Und natürlich die mit neuem Leben erfüllte Bischofsbasilika aus dem 4. Jahrhundert. Die fantastischen Mosaiken des Fußbodens werden seit einigen Jahren durch einen Museumsneubau geschützt, der die Architektur der des dreischiffigen Originalbaus aufgreift.
Am frühen Abend erwartet uns in der Kunstgalerie & Museum Philippopolis eine Verkostung der Dragomir Winery, bevor wir den Tag mit einem Besuch einer Veranstaltung im antiken Theater von Plovdiv beenden.
9. Tag (So. 01.09.2024): Plovdiv und Fahrt nach Kalofer
Am Vormittag treffen wir nochmal Maria zur Fortsetzung unseres Besichtigungsprogramms.
Der Nachmittag steht zur freien Verfügung, bevor wir am frühen Abend mit unserem Bus durch die thrakische Tiefebene bis nach Kalofer am Fuß des Balkangebirges fahren, wo uns Nikolay und seine Familie in Ihrem charmanten Hotel bereits zum Abendessen erwarten.
2x ÜN/F in Kalofer
10. Tag (Mo. 02.09.2024): Kalofer – Buzludzha – Shipka
Nach dem Frühstück erkunden wir zusammen mit Nikolay das Städtchen Kalofer. Kalofer ist der Heimatort des großen Dichters und Freiheitskämpfers Christo Botev (1848 – 1876), der hier als Lehrer gearbeitet hat. Wir besuchen neben dem Kalofer Kloster auch das rekonstruierte Geburtshaus Botevs und die noch im Original erhaltene und eingerichtete Schule. Interessante Zeugnisse des bulgarischen Lebens und der Bildung im ausgehenden 19. Jahrhundert.
Nach dem Mittagessen im Hotel fahren wir hinauf zum Chadschi Dimita Berg. Direkt auf dem Gipfel (1.441 m) befindet sich das Buzludzha-Monument. Das an ein UFO erinnernde Bauwerk wurde zu Ehren der sozialistischen Bewegung Bulgariens im Jahr 1981 zur 1300-Jahr-Feier der bulgarischen Staatsgründung eingeweiht. Das imposante Gebäude mit seiner einzigartigen Architektur und umfangreichen Mosaiken im Innern wird derzeit restauriert. Mit etwas Glück haben wir die Möglichkeit, einen Blick ins Innere zu werfen.
Über den Höhenzug des Balkan geht es über die alte Passstraße zu einem der wichtigsten historischen Plätze Bulgariens, dem Schipka-Pass. Der Schipka-Pass ist mit 1.185 m nicht nur der höchste Pass Bulgariens, er hat vor allem große historische und strategische Bedeutung. Seit der Antike war dieser Hauptdurchgang zur Donauebene Schauplatz vieler Kämpfe um die Vorherrschaft im Balkan. Im Russisch-Osmanischen Krieg fanden hier für die Befreiung Bulgariens entscheidende Schlachten statt. Zum Gedenken wurde 1934 ein gewaltiges, begehbares Feldsteinmonument in Sichtweite des Passes auf dem ehemaligen Schlachtfeld errichtet. Rückfahrt und Abendessen im Hotel.
11. Tag (Di. 03.09.2024): Heimreise
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Flughafen und nach Hause. Dovizhdane Bŭlgariya!
Programmänderungen bzw. Tausch einzelner Tage und Programmpunkte vorbehalten!