Bis ins 19. Jhdt. hinein scheint die Kunstgeschichte nur von Männern geprägt zu sein. Doch das täuscht: Seit der Renaissance gab es während aller Epochen Künstlerinnen, die technisch und thematisch auf der Höhe der Zeit waren – oder ihr sogar voraus.
So haben sich schon im 17. Jahrhundert in den Niederlanden Frauen an die Staffelei gesetzt - und die Malerei damals mitgeprägt. Dazu zählt Clara Peeters, die als Pionierin der Stillleben-Malerei gilt. Ihr wird die Einführung des Typs "Frühstücksszene" zugeschrieben. Aber auch ein erheblicher Teil der niederländischen Blumenstillleben stammt aus weiblicher Hand, insbesondere die Arbeiten von Rachel Ruysch.
Großbritannien wiederum bot Frauen verhältnismäßig früh ein gesellschaftliches Klima, in dem es vergleichsweise leicht war, sich zu emanzipieren. Schließlich bekleideten auf der Insel Frauen schon früh höchste politische Ämter. Mary Stuart, Queen Elizabeth I. und Queen Victoria seien nur als Stichworte genannt.
Auch Künstlerinnen fanden somit früher als in den meisten übrigen europäischen Ländern Anerkennung, darunter Margaret Bingham, die nicht nur Porträts, Stillleben und Landschaften schuf, sondern auch Illustrationen zu einer fünfbändigen Ausgabe von Shakespeares historischen Stücken lieferte.
Kein Wunder, dass das fortschrittliche London talentierte Frauen aus dem Rest des Kontinents anzog, darunter die in Chur geborene Angelika Kauffmann - neben Mary Moser die einzige Frau unter den 34 vom König 1768 ernannten Gründungsmitgliedern der Royal Academy.
Im 20. Jahrhundert wiederum konnte sich Barbara Hepworth in der Bildhauerei international durchsetzen, also der Gattung, die besonders lange Männern vorbehalten blieb, weil man Frauen die körperlich anstrengende Arbeit nicht zutraute.
Besonderheiten dieser Reise
- Depot des Kunstmuseums Boijmans Van Beuningen
- Rijksmuseum Amsterdam
- Mauritshuis Den Haag
- Queen's Gallery im Buckingham Palace
- National Gallery
- Tate Modern
- Whitechapel Gallery
Hinweis:
Diese Reise ist Teil 1 unserer Trilogie zur Künstlerinnen-Geschichte - und lässt sich idealerweise mit Teil 2 kombinieren, der unmittelbar im Anschluss an diese Reise stattfindet:
Die Künstlerinnen-Geschichte: Paris
Wer Teil 1 und Teil 2 gemeinsam bucht, erhält von uns die Bahnfahrt London-Paris mit dem Eurostar kostenlos dazu.
Teil 3 wird uns an die Ostküste der USA führen, wo in den großen Museen Washingtons, Philadelphias und New Yorks zahlreiche Meisterwerke von Künstlerinnen seit der Renaissance hängen. Diese Reise befindet sich in Vorbereitung und ist für das Frühjahr 2023 vorgesehen.