1. Tag (Sa. 02.03.2024): Anreise
Flug nach New York, voraussichtlich mit British Airways / American Airlines via London Heathrow. Die einzelnen Teilnehmer aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands, Österreich und der Schweiz treffen in London aufeinander. Gemeinsamer Weiterflug nach New York.
Nach Ankunft und Einreise in New York Transfer mit der U-Bahn zum Hotel. Check-in. Wer Lust hat, unternimmt mit der Reiseleitung noch einen kleinen Rundgang durchs Viertel mit Gelegenheit zum Gute-Nacht-Drink.
2. Tag (So. 03.03.2024): Brooklyn Bridge, Downtown, 9/11-Memorial, Walter De Maria
Die Zeitverschiebung zwischen Deutschland und der Ostküste der USA beträgt 5 Stunden. Wenn es in Deutschland 10 Uhr morgens ist, ist es in New York also noch 5 Uhr. Nach deutscher Zeit haben Sie also reichlich Gelegenheit zum Ausschlafen. Dennoch starten wir nach New Yorker Zeit früh in den Tag: Sonntagmorgens ist es sehr ruhig in Downtown Manhattan.
Wir fahren zunächst mit der U-Bahn nach Brooklyn und schlendern durch das Viertel Brooklyn Heights mit seinen eleganten Gründerzeit-Stadtvillen. Von den Straßenzügen, die deutlich erhöht über dem East River liegen, hat man immer wieder grandiose Blicke hinüber nach Downtown Manhattan mit seinen Wolkenkratzern.
Von dort ist es nicht weit zur Brooklyn Bridge. Der Fußweg über die rund 1800 Meter lange Brücke über den East River ist jedes Mal aufs Neue ein besonderes Erlebnis. Links und rechts ergeben sich immer neue beeindruckende Blickwinkel und Fotomotive auf die Wolkenkratzerlandschaft, so dass wir uns hierbei Zeit lassen werden.
Angekommen in Manhattan stechen dann unter anderem das Woolworth Building und das Rathaus ins Auge, die gemeinsam mit der Brooklyn Bridge mittlerweile zu den alten, traditionsreichen Gebäuden zählen. Der Spaziergang führt vorbei an alten und neuen Skyscrapern. Schließlich ist die südliche Landspitze Manhattans mit dem Finanzviertel der Ursprungsort des Wolkenkratzerbooms. In der Wall Street entstand mit dem Manhattan Life Insurance Building das erste Gebäude weltweit, das die 100-Meter-Marke knackte. Zwar musste es längst einem deutlich höheren Neubau weichen. Allerdings lässt sich nach wie vor das Nebeneinander von altehrwürdigen Wolkenkratzern, häufig noch in prunkvoller Beaux-Arts- oder Art déco-Architektur, sowie Hochhäusern in futuristischer Glas-Stahl-Architektur bewundern.
Der Rundgang führt zum neuen One World Trade Center, dem höchsten Gebäude der Vereinigten Staaten. Der Turm, der wie kein anderer den Willen der Amerikaner symbolisiert, sich von den verheerenden Terroranschlägen nicht unterkriegen zu lassen, ist mittlerweile von mehreren kleineren Neubauten umringt. Auch die neue unterirdische U- und S-Bahn-Station, ein Meisterwerk von Santiago Calatrava, atmet diesen Geist. Das mächtige, geschwungene und wie ein Fächer aufgefaltete Dach des Eingangs steht sinnbildlich für Phönix aus der Asche. Das benachbarte 9/11 Memorial mit den laufend in die Tiefe stürzenden Wassermassen ist zudem besonders eindrucksvoll.
Nach diesem ausführlichen Architektur-Spaziergang kurze U-Bahn-Fahrt nach Chinatown. Dort gemeinsames Mittagessen.
Am Nachmittag bleibt dann noch Zeit für zwei kurze, aber herausragende Kunst-Besuche: die beiden Räume der Dia Art Foundation, die Arbeiten des Land Art-, Concept Art- und Minimal Art-Pioniers Walter De Maria gewidmet sind: The New York Earth Room und The Broken Kilometer. Die beiden kleinen Räume liegen im Herzen von Soho. Das Viertel südlich der Houston Street, also „South of Houston“, galt in der Nachkriegszeit als vernachlässigte Ecke. Immobilien waren günstig, so dass Künstler hier Ateliers bezogen und sich zahlreiche Galerien niederließen. Das hat sich grundlegend geändert. Letztlich war es die Kunstszene selbst, die dafür sorgte, dass das Viertel schick wurde. Einige Jahrzehnte später war es so angesagt, dass sich die meisten Künstler und Galerien die Mieten nicht mehr leisten konnten. Edelboutiquen und teure Restaurants haben übernommen. Einige wenige Urgesteine der ursprünglichen Kunstszene konnten sich jedoch halten – wie die Dia Art Foundation.
Nach dem Besuch der beiden legendären Kunsträume endet das Tagesprogramm.
3. Tag (Mo. 04.03.2024): Art Déco in Midtown, Metropolitan Museum
Was vielen New York-Besuchern gar nicht bewusst ist: Die Stadt an der Ostküste war wie keine andere Zentrum des Art Déco. Dieser Design-, und Architekturstil, der u.a. Einflüsse des geometrischen, mitteleuropäischen Jugendstils und der expressionistischen Architektur in sich vereinte, hatte Ende der 1920er, Anfang der 1930er Jahre seine Hochzeit. Genau in dieser Zeit entstanden in New York diverse, das Stadtbild bis heute prägende Bauwerke: das Empire State Building, das Chrysler Building, das Rockefeller Center. Neben diesen Art Déco-Perlen gibt es jedoch in der Nachbarschaft weitere wichtige Beispiele für diesen Stil.
Insbesondere dem Rockefeller Center wollen wir uns intensiv widmen: Das Gebäude-Ensemble wurde auch innen mit opulenten Wandmalereien ausgestattet. Ursprünglich war dabei auch Diego Rivera, der Ehemann Frida Kahlos, beteiligt. Allerdings bildete er – ohne Rücksprache – in einem großflächigen Wandgemälde Lenin ab, was in den USA 1933 für einen Skandal sorgte. Rockefeller bat den Künstler, das Antlitz zu übermalen. Rivera weigerte sich jedoch und wurde infolgedessen ausbezahlt und entlassen.
Vom Dach des Rockefeller Center, dem „Top of the Rock“ ergeben sich zudem erstklassige Ausblicke auf die umliegenden Straßenschluchten und Wolkenkratzer-Silhouetten, darunter das Empire State Building.
Ein weiterer Höhepunkt des Vormittags wird der Besuch in der Radio City Music Hall sein. Dieser 1932 eröffnete Konzertsaal zählt zu den wichtigsten Art Déco-Perlen New Yorks. Bei einer Führung hinter die Kulissen lernen Sie nicht nur das palastartige Foyer, sondern auch die Roxy Suite mit ihrer stilechten Inneneinrichtung kennen.
Für die Mittagspause bietet sich dann das Untergeschoss des Rockefeller Centers an, wo sich diverse Cafés und Restaurants befinden. Außerdem gibt es einen direkten Zugang zur U-Bahn-Station 47-50 Straße – für die schnelle Fahrt zum Metropolitan Museum of Art (Met).
Den Nachmittag verbringen Sie dann im Met, dessen gewaltige Sammlung Sie dank des erstklassigen und mehrsprachigen Audioguides ganz in Ihrem eigenen Tempo erkunden können.
4. Tag (Di. 05.03.2024): MoMA und Empire State Building
Am Vormittag geht es ins Museum of Modern Art, dem weltweit wohl bedeutendsten Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. Die Ausstellungsräume erstrecken sich über mehrere Etagen. Die Präsentation der Sammlung mit ihren Cézannes, Van Goghs, Chagalls, Mondrians, Pollocks, Giacomettis, Rothkos, Warhols etc. erschlägt einen beinahe. Angesichts der Fülle ist es unmöglich, im Rahmen einer Führung den „richtigen“ Fokus zu wählen, weswegen auch hier der ebenfalls sehr gute Audioguide die bessere Alternative ist.
Der Nachmittag steht zur freien Verfügung, bevor es dann gegen Abend aufs Empire State Building hinauf geht. Während der Dämmerung und sobald das künstliche Lichtermeer erstrahlt ist der Blick von der Aussichtsplattform des 381 Meter hohen Wolkenkratzers besonders beeindruckend.
5. Tag (Mi. 06.03.2024): Isamu Noguchi Foundation und Brooklyn Museum
Heute lernen Sie New York jenseits des zentralen Bezirks Manhattan kennen: In Queens befindet sich ein erstklassiges, dem japanisch-stämmigen Künstler Isamu Noguchi gewidmetes Museum. Und in Brooklyn wartet mit dem Elizabeth A. Sackler Center for Feminist Art, also dem Zentrum für Feministische Kunst, im Brooklyn Museum ein weiterer Höhepunkt dieser Kunstreise auf Sie.
Isamu Noguchi, 1904 in Los Angeles geboren, brachte japanische und chinesische Traditionen in die westliche Kunst ein. Dabei wechselte er fortlaufend zwischen Bildhauerei und Design – und betätigte sich genauso als Bühnenbildner und Landschaftsarchitekt. Seine Arbeiten sind nicht nur in der reduzierten Formensprache der Moderne gehalten, sondern strahlen gleichzeitig die für fernöstliche Philosophien typische Konzentration aufs Wesentliche aus. Das Museum, zu dem auch ein Zen-Garten zählt, ist ein angenehmer Ort der Ruhe und Kontemplation im ansonsten überdreht-hektischen New York.
Weiterfahrt mit der U-Bahn nach Brooklyn. Auf dem Weg dorthin Mittagspause.
Im Brooklyn Museum befindet sich die Sammlung des Elizabeth A. Sackler Centers for Feminist Art, inklusive der Installation „The Dinner Party“ von Judy Chicago. Das raumgreifende Kunstwerk feiert das weibliche Erbe der Menschheit, indem auf einer in einem Dreieck angeordneten Tafel insgesamt drei mal 13 Teller berühmten Frauen aus der Weltgeschichte und der Sagenwelt gewidmet werden. Der Bezug zum letzten Abendmahl Jesu Christi‘ und den 12 Jüngern – insgesamt ebenfalls 13 Personen – ist unverkennbar. Allerdings scheute Chicago nicht davor zurück, einige der Teller so zu gestalten, dass sie stark an eine Vagina erinnern. Für das prüde Amerika war das in den 1970er-Jahren selbst in New York zu viel – weswegen die Arbeit fast 30 Jahre lang in den Archiven verschwand…
6. Tag (Do. 07.03.2024): High Line, Chelsea Market, Hudson Yards, Guggenheim
Eines der aktuell wichtigsten Kunstviertel New Yorks ist Chelsea. Auch im direkt benachbarten ehemaligen Meatpacking District, quasi dem alten Schlachthof-Areal, befinden sich heute zahlreiche Galerien und Ateliers. Aber auch das von Renzo Piano neu erbaute Whitney Museum of American Art steht hier (Besuch am Freitagabend).
Das Whitney Museum ist Ausgangs- bzw. Endpunkt der High Line, also jener aufgelassenen Hochbahntrasse, die vom Architekturbüro Diller Scofidio + Renfro in einen vielbeachteten Spazierweg und urbanen Garten verwandelt wurde. Die High Line entlang zu flanieren, ist ein großartiges Erlebnis. Getrennt vom Straßenverkehr schwebt man regelrecht über das hektische Manhattan hinweg. Der Blick wechselt vom links und rechts angepflanzten urbanen Grün zu installierten Skulpturen und schließlich zur alten und neuen Architektur. Mal erscheint zwischen den Häuserzeilen hindurch das Empire State Building. Dann springt ein formstarkes Gebäude aus der Feder Zaha Hadids direkt am Wegesrand ins Auge.
Die High Line führt vom historischen Meatpacking District hinein nach Chelsea, wo sich links und rechts Galerien tummeln. Dazu zählt auch die Dia Chelsea Galerie, vor der zwei der berühmten 7000 Eichen von Joseph Beuys stehen – mitsamt Granitblock. Der benachbarte Chelsea Market bietet sich zudem für eine Mittagspause an. Neben diversen Café und Restaurants beherbergt diese Markthalle weitere Galerien und Kunsträume.
Die High Line endet in den Hudson Yards – das jüngste Hochhausquartier Manhattans. Hier sind in den vergangenen Jahren mehrere glasverspiegelte Wolkenkratzer in die Höhe geschossen. Und hier befindet sich die Aussichtsplattform „The Edge“, die in luftiger Höhe aus einem der Gebäude herausragt. Künstlerisch interessanter ist jedoch die begehbare Großskulptur „The Vessel“ des Künstlers Thomas Heatherwick. Dieses Herzstück der Hudson Yards bietet aus verschiedenen Höhen, Winkeln und Blickwinkeln fortlaufend neue Perspektiven auf das umliegende Viertel, den Fluss direkt daneben und darüber hinaus.
Am Nachmittag dann Fahrt mit der U-Bahn zum Solomon R. Guggenheim Museum. Dieser Klassiker der Museumsarchitektur von Frank Lloyd Wright mit der in sich windenden Spirale darf bei einer Kunst- und Architekturreise nach New York selbstverständlich nicht fehlen. Besuch der aktuellen Ausstellung im individuellen Tempo.
7. Tag (Fr. 08.03.2024): Dia Beacon, Whitney Museum of American Art
Heute verbringen wir den Tag außerhalb der Metropole – in „Upstate“ New York. Denn in Beacon, rund hundert Kilometer nördlich von Manhattan direkt am River Hudson gelegen, befindet sich mit „Dia Beacon“ die größte Einrichtung der Dia Art Fondation. Es handelt sich um ein Kunstmuseum, das sich in einer etwa 27.000 Quadratmeter großen ehemaligen Fabrik befindet. Das Gebäude, das als wichtiges Beispiel der Industriearchitektur des frühen 20. Jahrhunderts ins Nationale Verzeichnis der Historischen Stätten aufgenommen wurde, ist in eine sanfte Hügellandschaft eingebettet und beherbergt u.a. Arbeiten von Richard Serra, Joseph Beuys, Dan Flavin und Andy Warhol.
Beacon lässt sich leicht mit einer Vorortbahn vom Zentrum Manhattans erreichen. Vom Bahnhof ist es nur ein kurzer Spaziergang bis zum Museum. Die Hin- und Rückfahrt mit dem Zug bietet abwechslungsreiche Perspektiven auf die Metropole, schließlich geht es quer durch Harlem, vorbei an der Bronx und dann immer entlang des Ufers des Hudson.
Die Rückkehr in Manhattan ist für den späten Nachmittag vorgesehen. Nach einer Pause steht dann ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm: das Whitney Museum of American Art, das freitags bis 22 Uhr geöffnet ist. Dieses Museum widmet sich der amerikanischen Kunst des. 20. und 21. Jahrhunderts – und hat somit einen weitaus fokussierteren Ausstellungs- und Sammlungsschwerpunkt als das MET oder das MoMA.
Zu sehen gibt es neben wechselnden Sonderausstellungen Arbeiten bedeutender amerikanischer Künstlerinnen und Künstler, darunter Alexander Calder, Helen Frankenthaler, Keith Haring, Edward Hopper, Jasper Johns, Lee Krasner, Barnett Newman, Cindy Sherman. Die Museumsterrasse im oberen Stockwerk bietet zudem einen erstklassigen Blick auf Downtown Manhattan mit dem One World Trade Center.
8. Tag (Sa. 09.03.2024): Dan Flavin Institut, Pollock-Krasner Haus, Parrish Art Museum
Check-out aus dem Hotel. Mit einem Bus geht es heute in die Hamptons – jener Region am östlichen Zipfel Long Islands, die auch als Mekka der Superreichen genannt wird. Die Immobilienpreise gehören heute zu den höchsten weltweit. Milliardäre, Stars aus Film und Fernsehens, sowie Industrie- und Finanzmogule haben hier ihre Domizile.
Aber auch Künstler haben sich in früheren Zeiten hierher verirrt. Dazu zählt der Minimal Art- und Lichtkunst-Pionier Dan Flavin. In Bridgehampton hatte der Künstler Gelegenheit, in einer umgebauten Feuerwache seine typischen Neonlicht-Skulpturen zu installieren. Das Dan Flavin Institut zählt zu den ungewöhnlichsten Kunstorten Nordamerikas.
Das gleiche lässt sich auch über das Pollock-Krasner House & Study Center sagen, das sich nur ein paar Meilen entfernt befindet. Es handelt sich um das ehemalige Atelier des Künstlerpaares Jackson Pollock und Lee Krasner. Pollock ist Kunstfreunden weltweit als Begründer des Action Painting bekannt. Viele seiner Arbeiten entstanden genau hier. Und da seine Arbeitsweise des „Drippings“ auch auf dem Boden zahlreiche Spuren hinterließ, gleicht dieser heute einem großen Werk des legendären Avantgardisten. Seine Frau Lee Krasner stand jahrzehntelang im Schatten, auch nach dessen Unfalltod infolge Alkohols am Steuer. Heute sieht die Kunstwissenschaft in ihr jedoch eine nicht minder bedeutende Vertreterin des Abstrakten Expressionismus, auch wenn sie bei ihrer Maltechnik längst nicht so intuitiv vorging wie Pollock, sondern ihre ganz eigene, auf geometrischen Figuren aufbauende Zeichensprache entwickelte.
Zwischendurch gemeinsames Mittagessen in den Hamptons.
Die Rückfahrt führt vorbei am Parrish Art Museum, das ebenfalls den Fokus auf amerikanische Künstler richtet. Zur Sammlung zählen bedeutende Werke der amerikanischen Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts, aber auch moderne und zeitgenössische Kunst.
Von dort geht es auf direktem Weg zum Flughafen John F. Kennedy, wo am späten Abend der Rückflug nach Europa startet.
9. Tag (So. 10.03.2024): Heimreise
Am Morgen Landung in London Heathrow. Im weiteren Verlauf Anschlussflüge nach Deutschland bzw. Österreich und in die Schweiz. Individuelle Heimreise von Ihrem Heimatflughafen. Es endet eine intensive und vielseitige Kunst- und Architekturreise.