Im Jahr 2024 findet die europäische Kunstbiennale Manifesta, bewusst als Wander-Biennale konzipiert, in Barcelona statt. Was genau in in der Hauptstadt Kataloniens zu sehen sein wird, ist wie bei allen Biennalen bis zur Eröffnung ein gut gehütetes Geheimnis.
Fest steht aber schon jetzt: Diese Manifesta wird sich auch mit dem Thema Stadtentwicklung beschäftigen, wofür Barcelona wie kaum eine zweite Stadt in Europa prädestiniert ist: Denn gerade hier hat sich die Gentrifizierung stark zugespitzt. Arbeiterquartiere wurden zu Szene-Vierteln, Privatwohnungen zu Unterkünften für Touristen. Und obwohl vielerorts massiv gebaut wurde, auch in ökologisch sensiblen Gebieten, ist der Wohnungsmarkt sehr angespannt. Barcelona, auf der einen Seite begrenzt durch das Mittelmeer, auf der anderen durch Gebirgsketten, hat in diesem Punkt die Grenzen des Wachstums erreicht.
Eine nachhaltigere Großstadt
Gleichzeitig hat Barcelona wie nur wenige andere Städte dafür gesorgt, dass das Leben in der Innenstadt wieder angenehm wird. Mit dem Superblock-Modell wurde der Autoverkehr stark eingeschränkt. Wo einst parkende PKWs in der Sonne schmorten, stößt man jetzt auf Grünpflanzen. Neue Straßenbahn- und U-Bahn-Linien werden mit Hochdruck gebaut, Radwege sowieso. Auch die Umlandgemeinden sind längst in diese Transformation hin zu einer nachhaltigeren Großstadt einbezogen.
Deswegen wird die Manifesta nicht nur Barcelona mit seiner mittelalterlichen Altstadt und der grandiosen Jugendstil-Architektur selbst bespielen, sondern auch Veranstaltungsorte in den Vorstädten mit einbeziehen. Und auch wenn Städte wie Badalona, Granollers, Mataró, Sabadell oder Terrassa den meisten wenig bis gar nichts sagen dürften, haben diese doch weitaus mehr zu bieten, als die Bezeichnung „Vorstadt“ nahelegt. Terrassa etwa verfügt über mehrere beeindruckende Gebäude im Stil des Modernisme, also des katalanischen Jugendstils. Antoni Gaudí hat dort zwar selbst nicht gebaut, jedoch gleich mehrere seiner Zeitgenossen.
Besonders herausragend sind die Masia Freixa, ein ehemaliges Industriellen-Landhaus, heute im Herzen der Stadt gelegen, sowie eine Textilfabrik, die heute das mNACTEC beherbergt, das Technik- und Wissenschaftsmuseum von Katalonien. Welche Vororte wir konkret besuchen werden, hängt vom Ausstellungsplan der Manifesta 15 ab. Terrassa mit seiner gemütlichen Fußgängerzone in der Altstadt ist aber in jedem Fall gesetzt.
Inzwischen hat das Manifesta-Team die ersten Veranstaltungsorte veröffentlicht. Lesen Sie mehr dazu in unserem Kulturreisejournal.
Aktuelle Höhepunkte des katalanischen Jugendstils
Selbstverständlich bleibt auch Zeit für Barcelona selbst. Die noch unvollendete Sagrada Família, an der weiterhin eifrig gebaut wird, werden wir besichtigen. Ursprünglich sollte die Kirche 2026, also 100 Jahre nach dem Tod Gaudís fertig sein. Auch der Park Güell, einst als Gartenstadt über der Metropole geplant, steht auf dem Programm – genau so wie das im modernistischen Stil errichtete ehemalige Hospital de la Santa Creu i Sant Pau, das erst seit wenigen Jahren besichtigt werden kann.
Umweltfreundliche An- und Abreise
Für die Reise zur Manifesta 15 haben wir uns für eine An- und Abreise mit der Bahn entschieden. Das ist problemlos möglich, da auch Barcelona seit einigen Jahren an des europäische Hochgeschwindigkeits-Schienennetz angebunden ist, inklusive mehrerer täglicher TGV-Verbindungen nach Frankreich. Um die Bahnfahrt ganz entspannt zu gestalten, werden wir bei der Hinfahrt Zwischenstopps in Mulhouse bzw. Mülhausen im Elsass sowie in Nîmes machen, bei der Rückfahrt in Lyon.
In allen drei Städten werden wir nicht nur übernachten und ein gemeinsames Abendessen genießen. Vielmehr nehmen wir uns dort jeweils auch die Zeit für einen geführten Stadtrundgang.
Besonderheiten dieser Reise
- bequeme und umweltfreundliche Anreise mit der Bahn
- Zwischenübernachtung und Stadtbesichtigung in Mulhouse, Nîmes und Lyon
- bekannte und unbekannte Jugendstil-Perlen in und um Barcelona
- mit dem TGV ohne Umsteigen quer durch Frankreich
- aktuelle Stadtentwicklung in der Hauptstadt Kataloniens
Für alle weiteren Details lesen Sie bitte den Reiseverlauf: