Die Urartäer – geheimnisvolles Volk in Ostanatolien

Eine archäologische Reise nach Ostanatolien.

Eine Reise mit der ARGE Archäologie in die Antike. Ein Archäologie nimmt Sie mit zu den Geheimnissen der Urartäer.

Das Reich der Urartäer erstreckte sich in der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. über ein Gebiet zwischen Vansee, Sewansee und Urmiasee auf dem Boden der heutigen Osttürkei, Nordwest-Irans und Armeniens. Es gehört trotz seiner damaligen machtpolitischen Bedeutung, von der bis heute zahlreiche, meist nur schwer zugänglich auf Bergrücken gelegene Festungsbauten mit mächtigen Mauern zeugen, noch immer zu den rätselhaftesten Staatsgebilden des Alten Orients.

Sowohl die Gründungsphase des urartäischen Reiches als auch sein Verschwinden von der Weltbühne sind noch mit vielen Fragezeichen behaftet, auch die Herrscherfolge ist für diese beiden Randphasen noch nicht restlos geklärt. Die Zeit der politischen Größe dazwischen ist hingegen gut dokumentiert, sowohl durch eigene Quellen als auch durch die Berichte der Nachbarstaaten, allen voran den Assyrern. Die Macht der Urartäer lässt sich allein schon daran bemessen, dass deren Reich sich als nahezu einziger Staat des antiken Nahen Ostens der dauerhaften Besetzung durch das assyrische Imperium erwehren konnte. Trotz dieser Rivalitäten zeigen Kunst und Kultur der Urartäer starke assyrische Einflüsse: das beginnt mit der Adaption der Keilschrift und endet mit der bildlichen Wiedergabe von Göttern und Dämonen, bevorzugt auf Waffen (Helme, Schwertscheiden, Schildbuckel) und Amuletten, die sich manchmal kaum von den assyrischen Vorbildern unterscheiden lassen. Technologisch führten die Urartäer die Jahrtausende alte Tradition der iranischen Metallverarbeitung zu einer neuen Blüte. Das zeigt sich am eindrucksvollsten an den großen Bronzekesseln mit ihren Applikationen, die auch exportiert wurden. Aber auch in der Kleinkunst erwiesen sich die Urartäer als Meister, was vor allem an den in Toprakkale gefundenen Elfenbeinschnitzereien und Kompositfiguren sichtbar wird.

Auch über die urartäische Götterwelt wissen wir mittlerweile gut Bescheid: an der Spitze des Pantheons stand der Kriegsgott Haldi, begleitet von seiner Gemahlin Arubaini. Die ihm geweihten Tempel haben einen ansonsten im alten Orient nicht vorhandenen charakteristischen quadratischen Grundriss mit verstärkten Eckrisalithen, über dem sich ein „Susi“ genannter Tempelturm erhob. Haldi bildete zusammen mit dem Wettergott Teiseba und dem Sonengott Siwini ein himmlisches Dreigestirn. Die unweit der Reichshauptstadt Tuschpa, dem heutigen Van, angebrachte Felsinschrift von Meher Kapi gesellt ihnen noch über siebzig weitere Gottheiten hinzu. Der wichtigste urartäische Kultort, die Stadt Ardini, in assyrischen Texten Musasir genannt, mit ihrem großen Haldi-Tempel, wurde bei einem Feldzug des Assyrerkönigs Sargon II. im Jahr 714 v. Chr. nach ihrer Plünderung so gründlich zerstört, dass sie bis heute nicht eindeutig lokalisiert werden konnte.

Besonderheiten dieser Reise:

  • Archäologe als Reiseleiter (Mag. Joachim Willeitner)
  • Urartäische Reichshauptstadt Tuschpa
  • Ruinen von Ҫavuștepe
  • Ausgrabungen von Ayanis
  • Rund um den Vansee
  • Weltkulturerbe Ani
  • Traditionelle Cirit-Reiterspiele
  • Ruinenhügel von Altintepe

Für alle weiteren Details lesen Sie bitte den Reiseverlauf:

1. Tag (So. 01.09.2024): Anreise über Van
Individuelle Anreise nach Van und Transfer zum Hotel. Zeit zum ersten Kennenlernen beim gemeinsamen (optionalen) Abendessen.
3x Übernachtung in Van

2. Tag (Mo. 02.09.2024): Archäologisches Museum Van
Vormittags statten wir dem erst im Herbst 2019 neu eröffneten Archäologischen Museum von Van mit seiner markanten Glasfassade und seinen rund 2400 Objekten von der urartäischen bis in die osmanische Zeit einen ausführlichen Besuch ab. Das Museum stand 2022 in der Finalrunde zur Wahl des „Europäischen Museums des Jahres“ des Europarates. Nachmittags erkunden wir Van Kale, den Burgberg mit den Überresten der urartäischen Reichshauptstadt Tuschpa. Von dort aus hat man auch einen Blick hinab auf das eindrucksvolle Ruinengelände der nach schweren Kämpfen im Ersten Weltkrieg 1915 zerstörten und danach nicht mehr besiedelten Stadt von Alt-Van (Eski Van Sehri). Die östlich davon gelegene urartäische Doppelfestung von Anzaf (Așaği ve Yukari Anzaf), bei der vor allem Menua, der fünfte überlieferte urartäische König, inschriftlich belegt ist, bildet den Abschluss des Besuchstages. (Tagesstrecke mit dem Bus: 60 km, 1-1,5 Std)

3. Tag (Di. 03.09.2024): Höhepunkte der urartäischen Architektur
Wir starten vormittags mit den eindrucksvollen Ruinen von Ҫavuștepe, dem antiken Sardurihinili, und bewundern die sorgfältig gesetzten Steinquader der Umfassungsmauer und des Susi-Tempels. Wie der antike Name schon andeutet, handelt es sich um eine Gründung durch König Sarduri II. in der Mitte des 8. Jh.s v. Chr. In den letzten Jahren wurde vornehmlich in der Nekropole der Festung ausgegraben, wobei mehrere Gräber mit interessanten Beigaben zutage traten. Aller Voraussicht nach wird uns ein ortsansässiger Archäologe, Herr Mehmet, mit den urartäischen Inschriften der Stätte vertraut machen.
Auch die Burg von Hosap, die anschließend auf dem Programm steht, zieht sich über einen Bergrücken. Dass hier die Mauern noch in eindrucksvoller Höhe zu sehen sind, liegt an der fortgesetzten Nutzung der stratgisch günstig über dem Fluss Güzelsu („schönes Wasser“) gelegenen Festung bis in osmanische Zeit.
Nachmittags steigen wir hinauf zu den sensationellen neuen Ausgrabungen von Ayanis, die wir wegen noch laufender Arbeiten nur dank einer Sondergenehmigung des Museums in Van besuchen können. Inschriftenfunde haben inzwischen enthüllt, dass es sich um das urartäische Ağarti handelt. Die aus sorgfältig zurechtgehauenen Basaltquadern bestehenden Mauern des Susi-Tempels weisen neben umfangreichen Keilschrifttexten vor allem filigrane Intarsieneinlagen aus farbigen Steinen auf. 1922 sind sogar großflächige Wandmalereien ans Tageslicht gekommen, die sich an den Lehmziegelwänden mit erstaunlicher Farbenpracht erhalten haben.
(Tagesstrecke mit dem Bus: 200 km, 3 - 3,5 Std.)

4. Tag (Mi. 04.09.2024): Rund um den Vansee, Teil I
Die legendäre altorientalische Königin Semiramis wird nicht nur mit den rätselhaften „Hängenden Gärten“ in Babylon, einst eines der Sieben Weltwunder der Antike, in Verbindung gebracht, in der lokalen Überlieferung gilt sie auch als Auftraggeberin des aufwändigen Bewässerungskanals "Samiram Suyu", der in Wahrheit auf die Urartäer zurückgeht und noch heute über gute Strecken im Gelände verfolgt werden kann. Dann setzen wir mit einem Boot auf die Insel Akdamar im Vansee über und besuchen dort ein weiteres architektonisches Wunder: die armenische Heiligkreuzkirche aus dem frühen 10. Jahrhundert, deren Außenwände über und über mit Skulpturen und Reliefdarstellungen mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament überzogen sind und die in ihrer Art einmalig ist. Im inneren haben sich zudem Wandmalereien erhalten. So nimmt es nicht Wunder, dass das Monument schon seit Jahren auf der Warteliste für die Aufnahme als UNESCO-Weltkulturerbe steht. Nach dem Inseltrip passieren wir die Kleinstadt Gevas, an deren Rand sich ein islamischer Friedhof mit seldschukischen Grabsteinen und der Halim Hatun Türbesi, einem polygonalen und reich ornamentierten Grabmal aus dem Jahre 1322, befindet. (Tagesstrecke mit dem Bus: 160 km, 2 - 2.5 Std +Boot 40 min)
1x Übernachtung in Tatvan

5. Tag (Do. 05.09.2024): Rund um den Vansee, Teil II
Was wir am Vortag in Gevas gesehen haben, steigert sich jetzt noch in Ahlat, einem Ort am westlichen Ufer des Vansees mit einer bewegten Geschichte: die dortigen seldschukischen Friedhöfe gelten mit ihren reliefverzierten Grabstelen als schönste ihrer Art überhaupt. Dazwischen sind immer wieder Türben eingestreut. Danach begegnen uns wieder die Urartäer. Sowohl aus der Stadt Adilcevaz, die wir durchfahren, als auch der einige Kilometer davon entfernten Festung von Kef Kalesi, die, in rund 2200 m Höhe gelegen, auf den urartäischen König Rusas II. zurückgeht, stammen teils spektakuläre Funde aus dieser Zeit, darunter der berühmte würfelförmige Pfeilerblock mit symmetrischen Reliefdarstellungen des Gottes Haldi auf einem Löwen (Original im Museum Ankara; Rekonstruktion der gesamten Halle im Museum Van).
Sollte die Straße zur Kef Kalesi befahrbar sein, statten wir der Burg einen Besuch ab. Gleiches gilt für die Ruine des mittelalterlichen armenischen Klosters Skantselorgivank („Kloster der Wunder“). (Tagesstrecke mit dem Bus: 250 km, 3-3.5 Std)
1x Übernachtung in Doğubayazıt

6. Tag (Fr. 06.09.2024.): Doğubayazıt - Kars
Wir starten mit dem Besuch des bekannesten Bauwerks von Doğubayazıt, dem etwas außerhalb gelegenen Ishak-Pascha-Palast aus dem späten 17. oder dem 18. Jahrhundert, das in einer dramatischen Landschaft mit Blick auf den Ararat auf einem nach drei Seiten hin abfallenden Felssporn errichtet wurde. Hier bilden armenische, seldschukische und osmanische Bauelemente eine einmalige Symbiose. Seit einigen Jahren befinden sich die Räume der Ruine zum Schutz ihrer filigranen Wandreliefs unter einem Schutzdach, das aus einer dezenten Holz-Glas Konstruktion besteht. In geringer Distanz befindet sich ein urartäisches Felsgrab mit einer reliefierten Fassade, die zwei Personen zeigt. Mit Doğubayazıt befinden wir uns nur wenige Kilometer von der iranischen Grenze entfernt, im Verlauf der Weiterfahrt, die über Igdir und Digor erfolgt, gelangen wir nach Kars, diesmal knapp an der Grenze zu Armenien. (Tagesstrecke mit dem Bus: 300 km, 4-4.5 Std)
2x Übernachtung in Kars

7. Tag (Sa. 07.09.2024): Vom Weltkulturerbe Ani zu den Felswänden von Azat und Üçler
Nach einem kurzen Besuch von Kars, eventuell mit dem dortigen Lokalmuseum mit einigen urartäischen Objekten, fahren wir 40 km nach Osten unmittelbar an die Grenze zu Armenien, wo sich die eindrucksvollen armenischen Kirchenruinen von Ani befinden. Der heute gänzlich verlassene Ort, der im 10. Jahrhundert Hauptstadt des armenischen Reiches war und seither eine wechselhafte Geschichte erlebte, weist neben seinen zwanzig bauhistorisch wichtigen Kirchen auch noch weite Teile seiner einstigen Stadtmauer auf. Da die Bauten in osmanischer Zeit stark vernachlässigt worden waren, präsentierten sie sich zuletzt in erbärmlichem Zustand, und das schwere Erdbeben von 1988 in Ostanatolien tat sein Übriges. Seit 2016 zählt das Bauensemble zum UNESCO-Weltkulturerbe und seit 2018 führt die türkische Regierung Restaurierungsmaßnahmen zu dessen Erhalt durch. Danach wird uns Herr Gökhan, der in seiner Heimatregion nach Petroglyphen forscht, in Azat und Üçler zu einigen versteckten Felswände mit alten Tier- und Menschendarstellungen führen.
(Tagesstrecke mit dem Bus: 200 km, 2-2.5 Std)

8. Tag (So. 08.09.2024): Seldschukisch-osmanische Reiterspiele
Exklusiv für unsere Gruppe findet in einem Dorf bei Kars eine Vorführung der traditionellen Cirit-Reiterspiele statt. Sie sind benannt nach dem für die seldschukisch-osmanische Reitertruppen charakteristischen kurzen Wurfspieß, der bei diesem Wettbewerb als einzige Waffe eingesetzt wird. Einzelkämpfer aus zwei gegnerischen Mannschaften versuchen sich jeweils nach vorgegebenen Regeln abwechselnd mit dem Cirit abzuschießen, wobei der jeweils „Fliehende“ mit akrobatischen Bewegungen auf dem Pferd versucht, der Waffe auszuweichen. Denn wenn statt des Menschen das Reittier getroffen wird, gibt es für den „Angreifer“ Minuspunkte. Dieser ehemals im gesamten osmanischen Reich und zeitweilig sogar in Teilen Westeuropas populäre Reitsport wird heute nur noch in ganz wenigen Ortschaften in der Türkei praktiziert. Nach einem inkludierten Mittagessen im Reiterdorf setzen wir die Fahrt fort nach Erzurum. (Tagesstrecke mit dem Bus: 280 km, 3.5- 4 Std)
1x Übernachtung in Erzurum

9. Tag (Mo. 09.09.2024): Von Erzurum zum Ruinenhügel von Altintepe
Wir beginnen den Tag mit einer orientierenden Besichtigung der in 1950 m Höhe an der Kreuzung mehrerer wichtiger alter Handelsstraßen gelegenen Provinzhauptstadt Erzurum (nach Möglichkeit auch mit dem Museum). Unter ihren seldschukisch-osmanischen Bauten stechen vor allem die Cifte-Minare-Medrese mit ihrem prunkvollen namengebenden Doppelminarett aus dem 13. Jahrhundert (das auch stilisiert im Stadtwappen erscheint) und die nach deren Vorbild erbaute mongolische Yakutiye-Medrese aus dem frühen 14. Jahrhundert hervor. Aus osmanischer Zeit stammt beispielsweise die Üç Kümbetler genannte Dreiergruppe von Grabbauten in einem Stadtpark. Im Anschluss besuchen wir mit einer Sondergenehmigung des Museums von Erzincan den Ruinenhügel von Altintepe, der als besterhaltene urartäische Festung der Türkei gilt und aus dem, wie sein Name, der übersetzt „Goldhügel“ bedeutet, schon erahnen lässt, zahlreiche archäologische Funde geborgen werden konnten. Danach geht es weiter nach Erzincan, wo wir, falls es die Zeit ermöglicht, noch das Museum besichtigen wollen. (Tagesstrecke mit dem Bus: 200 km, 2.5-3 Std)
1x Übernachtung in Erzincan

10. Tag (Di. 10.09.2024): Abreise über Erzincan
Nach dem Transfer zum Flughafen Erzincan erfolgt der Rückflug zu den jeweiligen Heimatorten.

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Diese Reise wird in Kooperation der ARGE Archäologie durchgeführt.

Teilnehmerzahl: min. 6 / max. 14 Personen
Bei Unterschreiten der Mindestteilnehmerzahl kann der Reiseveranstalter bis 30 Tage vor Reisebeginn vom Vertrag zurücktreten.

Nach Buchungsabschluss ist eine Anzahlung in Höhe von 20 Prozent des Reisepreises zu leisten. Der Restbetrag wird 28 Tage vor Reisebeginn fällig.


Diese Reise ist nicht mehr buchbar / es gibt noch keine Folgetermine. Möchten Sie auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter!
  • 9x Übernachtung mit Frühstück (3x Van, 1x Tatvan, 1x Doğubayazıt, 2x Kars, 1x Erzurum, 1x Erzincan)

  • Alle CityTaxes/Übernachtungsabgaben
  • Alle Eintritte und Führungsgebühren im Rahmen des beschriebenen Reiseprogramms
  • Exklusive Vorführung der traditionellen Cirit-Reiterspiele inkl. Mittagessen
  • Alle Transfers ab Flughafen Van bis Flughafen Erzincan und Tagesausflüge mit einem Reisebus/Kleinbus der Gruppengröße entsprechend
  • Durchgängige qualifizierte archäologische Reiseleitung
  • 100% CO2-Kompensation der Flüge durch atmosfair
  • Anreise. Wir buchen gerne für Sie die Flüge nach Van und zurück von Erzincan.
  • Reiseversicherung: Wir empfehlen eine Reiserücktrittversicherung, die Sie unkompliziert unter reiseschutz.kulturtours.de buchen können.
  • Alle Mahlzeiten außer Frühstück und Mittagessen am 8. Tag
  • Trinkgelder

Während dieser Reise sind moderate Spaziergänge/Wanderungen eingeplant. Bitte achten Sie daher auf trittsichere Schuhe und wegen des teilweise dornigen Gestrüpps auf strapazierfähige Bekleidung!

Die Anreise nach Van und Rückreise ab Erzincan erfolgt individuell. Wir sind Ihnen gerne bei der Reiseplanung behilflich.


Diese Reise ist grundsätzlich nicht für Personen mit eingeschränkter Mobilität geeignet. Sollten Sie in Ihrer Mobilität eingeschränkt sein, nehmen Sie bitte telefonisch Kontakt mit uns auf. Wir klären dann individuell, inwiefern eine Teilnahme für Sie an dieser Reise möglich ist. ARB des Reiseveranstalters als PDF

Darauf können Sie sich besonders freuen

Insel Akdamar im Vansee Insel Akdamar im Vansee © Photomusa, CC BY-SA 4.0

Insel Akdamar im Vansee

Auf der Insel im Vansee besuchen wir ein architektonisches Wunder: die armenische Heiligkreuzkirche aus dem frühen 10. Jahrhundert, deren Außenwände über und über mit Skulpturen und Reliefdarstellungen mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament überzogen sind und die in ihrer Art einmalig ist. Im inneren haben sich zudem Wandmalereien erhalten. So nimmt es nicht Wunder, dass das Monument schon seit Jahren auf der Warteliste für die Aufnahme als UNESCO-Weltkulturerbe steht.

Traditionelle Cirit-Reiterspiele Traditionelle Cirit-Reiterspiele © Karagozerkan, CC BY-SA 4.0

Cirit-Reiterspiele

Exklusiv für unsere Gruppe findet in einem Dorf bei Kars eine Vorführung der traditionellen Cirit-Reiterspiele statt. Sie sind benannt nach dem für die seldschukisch-osmanische Reitertruppen charakteristischen kurzen Wurfspieß, der bei diesem Wettbewerb als einzige Waffe eingesetzt wird. Einzelkämpfer aus zwei gegnerischen Mannschaften versuchen sich jeweils nach vorgegebenen Regeln abwechselnd mit dem Cirit abzuschießen, wobei der jeweils „Fliehende“ mit akrobatischen Bewegungen auf dem Pferd versucht, der Waffe auszuweichen.

Im Ishak-Pascha-Palast in Doğubayazıt Im Ishak-Pascha-Palast in Doğubayazıt © Myararat83, CC BY-SA 3.0

Ishak-Pascha-Palast

Das bekanneste Bauwerk von Doğubayazıt ist der etwas außerhalb gelegene Ishak-Pascha-Palast aus dem späten 17. oder dem 18. Jahrhundert, der in einer dramatischen Landschaft mit Blick auf den Ararat auf einem nach drei Seiten hin abfallenden Felssporn errichtet wurde. Hier bilden armenische, seldschukische und osmanische Bauelemente eine einmalige Symbiose. Seit einigen Jahren befinden sich die Räume der Ruine zum Schutz ihrer filigranen Wandreliefs unter einem Schutzdach, das aus einer dezenten Holz-Glas Konstruktion besteht.

Türkei Reisewissen und Informationen

Ortszeit
Mitteleuropäische Zeit + 2 Stunden
Währung
1 Türkische Lira (TL) = 100 Kuruş. 1 TL = 0,03 Euro (Stand. 01.11.23). Bargeldabhebung sowie Zahlung mit Kredit- und EC-Karte möglich.
Sprache

Die National- und Amtssprache ist Türkisch. In den typischen Urlaubsgebieten wird vielerorts auch Deutsch oder Englisch gesprochen.

Das Klima in der Türkei teilt sich in verschiedene Zonen. Mediterranes Klima mit einem trockenen und warmen Sommer sowie einem milden, regnerischen Winter herrscht vor allem an den Küsten im Süden und Westen. Die nördliche Küste liegt im ozeanischen Klima mit geringeren Durchschnittstemperaturen. Istanbul liegt im Übergangsklima zwischen beiden Zonen. Im Inland herrscht kontinentales Klima mit deutlicheren Unterschieden zwischen den Jahreszeiten. Vor allem im Osten der Türkei herrschen deutliche Temperaturschwankungen und der Winter fällt wesentlich kälter aus als im Westen des Landes.

Jahresdurchschnittstemperatur liegt im Süden bei ca. 24 Grad, im Westen bei 22 Grad und in den übrigen Regionen bei unter 20 Grad, wobei der Wert von Westen nach Osten kontinuierlich abnimmt.
Die wärmsten Monate sind je nach Region der Juli oder August, was für die Mittelmeerküste ca. 34 Grad und das Inland 28 Grad im Durchschnitt bedeutet.
Minusgrade treten in den Küstenregionen so gut wie nie auf. Im Inland liegen die Tagestiefstwerte zwischen Dezember und März teilweise deutlich unter dem Gefrierpunkt.

Niederschlag ist vor allem während der Wintermonate zu beobachten. Von Norden nach Süden nimmt der Niederschlag in den Sommermonaten deutlich ab. Im Inland ist der Mai im Mittel der niederschlagsreichste Monat, an den Küsten ist es meist der Dezember.

Die türkische Küche stellt eine Weiterentwicklung der ursprünglichen nomadischen Kochtradition der Turkvölker durch Vermischung mit der indischen, persischen, kurdischen Küche, islamisch-arabischen Küche sowie den Kochtraditionen der Völker des Mittelmeerraumes und des Kaukasus, wie zum Beispiel der armenischen und/oder aramäischen Küche dar. Die Übergänge zur orientalischen Küche oder zur Balkanküche sind fließend.

Diese Vielfalt der Einflüsse entwickelte sich durch die Jahrhunderte besonders unter der Prägung der osmanischen Kultur und Lebensweise zur heutigen charakteristischen türkischen Küche. Der kosmopolitische Aspekt der osmanischen Hofküche wird heute wieder betont zelebriert (Quelle: Wikipedia)

Die ärztlichen Behandlungsmöglichkeiten in den Großstädten des Landes sowie in den touristischen Regionen sind in den letzten Jahren deutlich besser geworden. Insbesondere die große Anzahl privater Krankenhäuser bieten ein annähernd europäisches Niveau. Die medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten ist vielfach mit Westeuropa nicht zu vergleichen und kann technisch, apparativ und hygienisch problematisch sein. Fachärzte stehen häufig erst im nächstgelegenen Krankenhaus zur Verfügung.

Ein vorhandener gültiger Krankenversicherungsschutz (Auslandskrankenscheine T/A 11) wird seit September 2019 in der Praxis nur noch für Notfallbehandlungen akzeptiert. Über den jeweiligen Leistungsumfang entscheiden die Leistungserbringer, d.h. Ärzte und Krankenhäuser vor Ort. Bei allen übrigen Behandlungen wird daher in der Regel eine finanzielle Vorleistung der Versicherten gefordert. In Privatkliniken ist es üblich, vor Behandlungsbeginn eine gedeckte Kreditkarte oder Bargeld einzufordern.

Empfehlung: Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Krankenversicherung ab, die Risiken abdeckt, die von den gesetzlichen Kassen nicht übernommen werden (z. B. notwendiger Rücktransport nach Deutschland im Krankheitsfall, Behandlung bei Privatärzten oder in Privatkliniken).

Während dieser Reise sind moderate Spaziergänge/Wanderungen eingeplant. Bitte achten Sie daher auf trittsichere Schuhe und wegen des teilweise dornigen Gestrüpps auf strapazierfähige Bekleidung!

Die Anreise nach Van und Rückreise ab Erzincan erfolgt individuell. Wir sind Ihnen gerne bei der Reiseplanung behilflich.

Die Einreise ist für deutsche und österreichische Staatsangehörige mit Reisepass oder Personalausweis möglich. Das Reisedokument muss bis zum Ende der Reise gültig sein.

Schweizer Staatsangehörige wenden sich bitte an die entsprechende Landesvertretung in der Schweiz für weitere Informationen zur Einreise.