1. Tag (Do): Anreise nach Sofia
Voraussichtlich gegen 13:00 Uhr Ankunft am Flughafen Sofia.
Bevor wir uns auf den Weg ins Herz Bulgariens machen, wollen wir heute gleich zu Beginn einen Blick in die Hauptstadt Bulgariens werfen - Sofia. Die vor rund 2500 Jahren gegründete Stadt ist eine der ältesten Europas, ihre Siedlungsgeschichte reicht nachweislich sogar 7000 Jahre zurück. Auf den ersten Blick wird dies allerdings nicht sichtbar, fährt man bei Ankunft doch zuerst durch schlichte, einfallslose Mietskasernen und Plattenbauten. Im Stadtzentrum allerdings heben sich die Paläste und Kirchen der Altstadt mit frischen Farben vom blauen Himmel und den Bergmassiven der Umgebung ab. Unter dem zentralen Platz Sveta Nedelja, der jetzt vom Verkehr der sternförmig auf ihn zulaufenden Hauptverkehrsachsen umbraust wird, befand sich schon das Herz des römischen Serdica. Charmante Straßencafés, Boutiquen und Boulevards prägen heute die Innenstadt. Gegen 17 Uhr Transfer zu Ihrem Hotel nach Kalofer. Abendessen.
2. Tag (Fr.): Kalofer, Rosenernte, Rosenworkshop
Heute tauchen wir zum ersten Mal ein in die Welt der Rosen. Mit der Familie Tsutsovi gehen wir in die kleine familieneigene Rosenplantage, lernen das Pflücken der duftenden Blüten und in einem Workshop verschiedene Verarbeitungsmöglichkeiten kennen.
Nach einem leckeren Mittagessen im Hotel erkunden Sie zusammen mit unserem Führer das Städtchen Kalofer. Kalofer ist der Heimatort des großen Dichters und Freiheitskämpfers Christo Botev (1848 – 1876), der hier als Lehrer gearbeitet hat. Sie besuchen neben dem Kalofer Kloster auch das rekonstruierte Geburtshaus Botevs und die noch im Original erhaltene und eingerichtete Schule. Interessante Zeugnisse des bulgarischen Lebens und der Bildung im ausgehenden 19. Jahrhundert. Abendessen im Hotel.
3. Tag (Sa.): Rosenöl, Rosenwasser und Rosenfest in Pavel BanjaAm Vormittag lernen wir in einer familiengeführten Kosmetikmanufaktur einiges über die Herstellung von Crèmes, Seifen und Parfüms - natürlich mit Rosenöl und Rosenwasser als Zutat.
Im Anschluss besuchen wir eine der ältesten und feinsten Rosendestillen Bulgariens, die zudem an einem idyllischen Ort gelegen ist.
Nach einem Besuch in einer Schaffarm und einem anschließenden frühen Abendessen, geht es am Abend zum Rosenfest nach Pavel Banja.
In der Zeit der Rosenernte finden im Tal der Rosen zwischen Sopot und Kazanlak in zahlreichen Ortschaften Festivitäten zur Ehre der Damaszener-Rose statt. In Pavel Banja, einem Städtchen einige Kilometer östlich von Kalofer, wird das Fest noch gänzlich untouristisch gefeiert: mit Musik, Tanz, Umzügen der traditionellen Kukeri (tiergestaltigen Maskentänzern) und Verkostung regionaler Spezialitäten.
4. Tag (So.): Am Weißen Fluss
Heute lassen wir es gemütlich angehen und fahren zum nur wenige Kilometer entfernten „Bjala Reka“, dem „Weißen Fluss“. Wir finden uns wieder in einem wilden Tal des Balkan mit üppiger Vegetation und einem teils weiß-schäumenden Fluss. Eine große Wiese am Fluss lädt zum Picknick ein. Wir nehmen uns den ganzen Tag Zeit und genießen die wunderbare Atmosphäre.
Eine 1-2 stündige Wanderung (ca. 2,5 km, ca 120 HM auf/abwärts) auf dem vom National Geographic Magazin preisgekrönten Eco-Wanderweg bringt uns in die Schlucht des Bjala Reka. Zur Abkühlung bietet sich danach das eiskalte Wasser des weißen Flusses an, bevor wir nach einem gemütlichen Picknick zum Abschluss noch ein idyllisch gelegenes Kloster aus dem 17. Jh. besuchen.
5. Tag (Mo.): Hisarja – Starosel – Weinprobe
Die berühmten Mineralquellen in Hisarja sind heute unser erstes Ziel. Bereits vor 8000 Jahren gab es hier erste Siedlungen, doch erst durch die Römer wurden die Thermalquellen erschlossen. Unter Kaiser Diocletian wurde die Stadt befestigt und eine heute noch in weiten Teilen erhaltene massive und bis zu 13 Metern hohe Stadtmauer errichtet.
Sie schlendern durch die beeindruckenden Ruinen der römischen Bäder, probieren das heiße Mineralwasser der verschiedenen Quellen und entspannen in einem Thermalbad der Stadt.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen in einem gemütlichen Gartenlokal fahren wir weiter nach Starosel. Hier fanden Archäologen im Jahr 2000 die größte thrakische Tempelgrabstätte Südosteuropas aus dem 5./4. Jh. v. Chr. Der imposante Tempel ist in einen 20 m hohen Hügel von 85 m Durchmesser untergebracht. Nicht nur das Innere des Tempels fasziniert, auch die Lage - am Rand der Sredna Gora-Berge mit weitem Blick über die thrakische Tiefebene – lässt die Energie dieses Jahrtausende alten Kultplatzes spüren.
Zum Abschluss machen wir es dem Thraker Dionysos gleich und geniessen in einem Weingut die regionalen Weine. Rückfahrt und Abendessen im Hotel.
6. Tag (Di.): Koprivshtica – Weinprobe
Nach dem Frühstück fahren wir nach Koprivshtica in den Sredna Gora-Bergen. Kaum ein anderes Dorf Bulgariens hat ein derart geschlossenes Ortsbild bewahrt. Es zeigt nahezu unverändert den Charakter ländlicher Siedlungen des 18. und 19. Jahrhunderts, mit kunstvoll ausgestalteten Häusern der sog. „Bulgarischen Wiedergeburt“ und die damit verbundenen Kaufmanns- und Handwerkstraditionen. Und auch hier treffen Sie auf die bulgarische Geschichte der Befreiung vom Osmanischen Joch: Im April 1876 wurde auf einer Brücke in Koprivshtica der erste Schuss zum Beginn des Aufstands gegen die Osmanen abgegeben.
Nach dem Mittagessen in einem historischen Innenhof haben wir noch Zeit für einen Spaziergang über die Wiesen oberhalb des Ortes mit wunderbarer Aussicht, bevor wir weiterfahren zu einer Weinprobe nach Sopot, mitten im Herzen des Rosentals. Unter anderem verkosten wir Wein der traditionell nur in dieser Region angebauten Misket-Traube. Abendessen im Hotel.
7. Tag (Mi.): Wanderung im Balkan-Gebirge
Hintergrund unserer heutigen Wanderung ist der Gipfel des Botev - höchster Berg des Balkan-Gebirges. Mit Jeeps fahren wir ins Gebirge und erklimmen einen der Südhänge des Botev.
Auf halber Strecke beginnt unsere Wanderung. Wir gehen im Schatten durch alte, von der Unesco geschützte Buchenwälder und über mehrere Bäche in Serpentinen stetig und teilweise steil hinauf. Am Ende öffnet sich ein beeindruckendes Panorama mit der Hütte „Rai“ (1.450 m), dem Botev-Gipfel und dem Paradies-Wasserfall ("Pryskaloto") - dem höchsten Wasserfall Bulgariens (125 m). Wer möchte, kann von der Hütte aus einen Spaziergang dorthin unternehmen (ca. ½ Stunde).
Nach einem einfachen Mittagessen in der Berghütte geht es zurück zu unseren Jeeps, die uns wieder sicher ins Tal bringen werden. (Mittelschwere Bergwanderung: aufwärts ca. 450 HM, 2,5 Stunden / abwärts ca. 450 HM, 2 Stunden). Abendessen im Hotel.
8. Tag (Do.): Kazanlak – Buzludza – Schipka-PassNach dem Frühstück starten wir heute unsere Rundtour in Schipka und besuchen dort die Russische Kirche, die als Gedächtniskirche für die im Russisch-Osmanischen Krieg gefallenen bulgarischen und russischen Soldaten 1885 – 1895 errichtet wurde.
Die thrakischen Grabhügel und Grabstätten in und um Kazanlak im Tal der thrakischen Könige sind unser nächstes Ziel. Nicht nur die große Zahl an thrakischen Grabstätten auf einer recht kleinen Fläche ist einmalig, auch die Vielfalt der Baukunst und die außerordentlichen Gemälde der über 2000 Jahre alten Grabanlagen faszinieren und bringen uns die Glaubensvorstellungen und den Alltag der alten Thraker näher. Seit 1979 zählt die Grabanlage von Kazanlak zum Unesco Weltkulturerbe.
Nach dem Mittagessen in Kazanlak fahren wir hinauf zum Chadschi Dimita Berg. Direkt auf dem Gipfel (1.441 m) befindet sich das Buzludza-Monument. Das an ein UFO erinnernde Bauwerk wurde zu Ehren der sozialistischen Bewegung Bulgariens im Jahr 1981 zur 1300-Jahr-Feier der bulgarischen Staatsgründung eingeweiht. Das imposante Gebäude mit seiner einzigartigen Architektur und umfangreichen Mosaiken im Innern wird derzeit restauriert und in den kommenden Jahren als Museum wiedereröffnet.
Über den Höhenzug des Balkan geht es über die alte Passstraße zu einem der wichtigsten historischen Plätze Bulgariens, dem Schipka-Pass. Der Schipka-Pass ist mit 1.185 m nicht nur der höchste Pass Bulgariens, er hat vor allem große historische und strategische Bedeutung. Seit der Antike war dieser Hauptdurchgang zur Donauebene Schauplatz vieler Kämpfe um die Vorherrschaft im Balkan. Im Russisch-Osmanischen Krieg fanden hier für die Befreiung Bulgariens entscheidende Schlachten statt. Zum Gedenken wurde 1934 ein gewaltiges, begehbares Feldsteinmonument in Sichtweite des Passes auf dem ehemaligen Schlachtfeld errichtet. Rückfahrt und Abendessen im Hotel.
9. Tag (Fr.): Plovdiv – Asenovgrad – Batschkovo
Eines der beliebtesten Reiseziele Bulgariens ist die zweitgrößte Stadt des Landes, Plovdiv. Die größtenteils unter Denkmalschutz stehende Altstadt mit den liebevoll restaurierten Bürgerhäusern im „Wiedergeburtsstil“ und prachtvollem Interieur und dem erst vor wenigen Jahrzehnten durch Zufall entdeckten römischen Amphitheater, als auch die Neustadt mit ihrer architektonischen Mischung aus Gründerzeit, Jugendstil, Sozialismus und Moderne zieht die Besucher in ihren Bann. Plovdiv verströmt eine Atmosphäre von Kunst und Kultur, von südlichem Laisser-faire.
Sie besuchen einige Bürgerhäuser und schlendern durch die Altstadt zur Dschumaja-Moschee, eine der schönsten und größten des Landes.
Nach einem Mittagsimbiss machen wir uns auf ins Rhodopen-Gebirge und besuchen die auf einem Felsen hoch über dem engen Tal gelegene Festung von Asenovgrad mit der gut erhaltenen und spektakulär auf einer Felsnase liegenden Kirche St. Bogoroditza Petritschka.
Nächstes Ziel ist das wenige Kilometer entfernte Batschkovokloster aus dem 11. Jh. Obwohl es nach dem Rilakloster das zweitgrößte Kloster Bulgariens ist und ein beliebtes Ausflugsziel darstellt, strahlt Batschkovo dennoch Besinnlichkeit und Lebendigkeit gleichermaßen aus. Hohe Bäume spenden in der sommerlichen Hitze Schatten, ein kleiner Rinnsal schlängelt sich mitten durch den Hof, eiskaltes Quellwasser aus Brunnen bietet eine köstliche Erfrischung: Das Kloster macht den Eindruck einer Oase in den Bergen.
Auf unserem Rundgang ist das Refektorium ein besonderer Höhepunkt. Die Fresken eines unbekannten Meisters aus dem Jahr 1643 überziehen Decke und Wände mit unzähligen wundervoll erhaltenen Darstellungen vom alten Testament bis zur Antike. Rückfahrt und Abendessen im Hotel.
10. Tag (Sa.): Heimreise
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Flughafen und nach Hause. Dovizhdane Bŭlgariya!
Programmänderungen bzw. Tausch der einzelnen Tage und Programmpunkte vorbehalten!