Kärnten - spätantike Grabungsstätte Irschen

Eine archäologische Grabungsreise zu einer spätantiken Höhensiedlung im Noricum

Eine Reise mit der ARGE Archäologie in das antike Noricum im heutigen Kärnten. Sie werden Teil des Grabungsteams am Burgbichl in Irschen.

Die Spätantike war eine unruhige und gefährliche Zeit - stets mußte mit Raubüberfällen durch marodierende barbarische Stämme oder gar mit regelrechten Feldzügen feindlicher Armeen gerechnet werden. Schutz und Zuflucht boten neuerrichtete Höhensiedlungen, deren Errichtung zwar schweißtreibend, dafür aber blutsparend war.

Eine dieser zeittypischen Höhensiedlungen aus dem 5./6. Jahrhundert n. Chr. befindet sich am Burgbichl in Irschen (Kärnten/Österreich). Lokalisiert auf einem ca. 170 m hohen Hügel, war das kleine spätantike Gemeinwesen durch eine massive Befestigungsmauer eingefasst, die bis zu einer Höhe von 1,5 m erhalten ist. Die Siedlungsfläche gliederte sich auf Terrassen, auf denen sich Wohngebäude teils repräsentativen Charakters befanden. Auf der Hügelkuppe lag als wichtigstes Gebäude eine frühchristliche Kirche.

Der Burgbichl erhebt sich an der Südseite der Drau circa 770 m über dem Talboden. Ein Zugang ist nur von Norden kommend möglich, die anderen Seiten sind sehr steil und schwer bezwingbar - ein unbestreitbarer strategischer Vorteil. Auf der Kuppe erstreckt sich ein trapezförmiges Areal von einem knappen Hektar, das als Siedlungsplatz zur Verfügung steht. Dieser erstreckt sich auf Hängen und einzelnen Plateaus und wird zumindest an der Nordseite von einer Mauer umgeben. Vor allem im Osten zeichnen sich einzelne Terrassen ab. Alle diese Merkmale sprechen zwingend für eine spätantike Höhensiedlung.

Im Sommer 2024 wird von der Universität Innbruck die sensationelle archäologische Grabung am Burgbichl Irschen weitergeführt. Insbesondere der Zisterne, einem Wohngebäude sowie dem Torbereich gelten dabei die Aufmerksamkeit des Teams. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf die frühchristliche Kirche gelegt, in der Untersuchungen im Narthex geplant sind. Bisher konnte die bis zu 1,5 m hoch erhaltene, massive Steinmauer freigelegt werden, die die Siedlung gegen Norden befestigen sollte.

Am höchsten Punkt des Hügelrückens vermutete man das religiöse Zentrum. Ein Grabungsschnitt konnte dies eindeutig feststellen und noch dazu mit überraschend gut erhaltenen baulichen Strukturen: So fand man die Apsis einer frühen christlichen Kirche (11.5 x 18,5 m), Teile des Zentralraumes und sogar Reste des Fußbodens, in dem auch eine Marmorschwelle eingelassen war. Bemerkenswert war auch die große Zahl an Marmorbruchstücken, zu denen ein gut erhaltenes Säulenkapitell gehört - möglicherweise ein Bestandteil der Altarschranke.

Weitere Forschungen galten dem potentiellen Wohnbereich im Osten der Anlage. Neben zahlreichen Mauerresten konnten sogar flächig Wandverputz freigelegt werden. Nicht nur die baulichen Befunde waren Grund zur Freude - Kleinfunde wie Fibeln, Münzen, verschiedenste Metallgegenstände sowie zahlreiche Keramikbruchstücke halfen bei der Datierung der Befunde, die scheinbar bis ins 3. Jahrhundert nach Christus zurückreichen. Der Fund eines Antoninian des Gallienus ermöglichte die Festlegung eines terminus post quem für die Errichtung der Umfassungsmauer auf die Jahre 265/266 nach Christus.

Aufgrund der gut erhaltenen Stratigraphie gilt diese Höhensiedlung am Knotenpunkt zweier antiker Straßen als vielversprechende Quelle für die weitere Erforschung der spätantiken Zeit im Noricum.

Im Sommer 2024 können auch geschichtsinteressierte Laien bei den archäologischen Arbeiten der Universität Innsbruck aktiv mitwirken. Die Leitung des Grabungsteams liegt dabei in den bewährten Händen von Assoz.-Prof. Dr. Gerald Grabherr und Dr. Barbara Kainrath.

Neben fünf Tagen der aktiven Mitarbeit auf der Grabung stehen zumindest zwei abendliche Vorträge zu projektrelevanten Themen sowie ein Ausflugstag auf dem Programm, an dem wir Fundstellen und Museen in der näheren Umgebung erkunden.

Aufgrund des ca 20-minütigen, landschaftlich herausragenden, jedoch durchaus fordernden Aufstiegs zur Grabungsstelle ist Fitness und Wanderlust für die Teilnahme an der Grabung Irschen unabdingbar.

Besonderheiten dieser Reise:

  • Bedeutende Entdeckungen aus der Spätantike
  • Teilnahme an einer spannenden Grabung
  • Einführung in die Archäologie und Grabungstechniken
  • Begleitete Exkursion

1. Tag (Sa.): Anreise nach Oberdrauburg
Individuelle Anreise nach Oberdrauburg. Mit der Bahn ist der Ort sehr gut z.B. von Salzburg, Klagenfurt oder Wien zu erreichen. Check-in im Hotel.

2. Tag (So.): Exkursionstag
Am grabungsfreien Sonntag werden wir unter der Führung eines lokalen Reiseleiters und zusätzlich mit unserem archäologischen Gruppenleiter nahegelegene archäologisch bzw. historisch interessante Stätten erkunden.

3. - 7. Tag (Mo. - Fr.): Grabungsteilnahme am Burgbichl Irschen
Von Montag bis Freitag wird in der Regel an den Grabungen gearbeitet.
Unsere Unterkunft befindet sich wenige Fahrminuten zzgl. einem etwa 20-minütigen durchaus fordernden Aufstieg von der Grabungsstelle entfernt. Fitness und Wanderlust ist für die Teilnahme an der Grabung Irschen daher Voraussetzung.
Die Arbeit auf der Grabung dauert bis Abends inkl. einer gemeinsam eingenommenen Mittagsjause sowie gemeinsamen archäologischen Tätigkeiten wie Fundreinigung, Fundanalyse etc.
Nach dem Abendessen stehen verschiedene Vorträge und Diskussionsrunden auf dem Programm, angeboten teils von unserem archäologischen Gruppenleiter, teils vom Grabungsteam.
Die Vorträge während der Grabungstermine behandeln die untersuchte Kultur und die Geschichte des Grabungsortes, dazu erfolgen theoretische und praktische Einführungen in die moderne Grabungsmethodik, sowie in die Keramik-Kunde („Scherbenseminar“) und Vermessungskunde.

8. Tag (Sa.): Freie Zeit und individuelle Heimreise
Der letzte Tag steht zur Ihrer freien Verfügung bis Sie Ihre Heimfahrt antreten.
Eine Verlängerung im Drau-Tal bietet sich natürlich auch an!

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Zur Sicherung einer optimalen Wissensvermittlung und funktionierenden Gruppendynamik umfassen unsere Gruppen bei Grabungen 5 bis 8 Teilnehmer.

Diese Reise wird in Kooperation der ARGE Archäologie durchgeführt.

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Wichtiger Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich alle genannten Grabungtermine aufgrund universitätsinterner Planungen noch geringfügig verschieben können. Wir aktualisieren jeweils sofort nach Information durch die kooperierenden Universitäten und wissenschaftlichen Institute und können keine Haftung übernehmen, falls Sie Ihre Anreise selbst buchen.

Teilnehmerzahl: min. 5 / max. 8 Personen
Bei Unterschreiten der Mindestteilnehmerzahl kann der Reiseveranstalter bis 30 Tage vor Reisebeginn vom Vertrag zurücktreten.

Nach Buchungsabschluss ist eine Anzahlung in Höhe von 20 Prozent des Reisepreises zu leisten. Der Restbetrag wird 28 Tage vor Reisebeginn fällig.


Diese Reise ist nicht mehr buchbar / es gibt noch keine Folgetermine. Möchten Sie auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter!
  • 7x ÜN/F in der Pension Taurer, Dellach im Drautal

  • Alle Transfers und Rundfahrten im Kleinbus
  • 5-tägige Grabungsteilnahme inkl. Mittagsjause auf der Grabung
  • Mindestens zwei wissenschaftliche Vorträge durch Grabungs- und Reiseleitung
  • Aktive Betreuung durch die Archäologen und den archäologischen Reiseleiter der ARGE Archäologie
  • Einführung in archäologische Arbeitsmethoden und Grundlagen
  • Ein Exkursionstag zu umliegenden Fundstellen und Museen (exkl. Museumseintritte und Verpflegung)
  • Literatur zum vorbereitenden Einlesen
  • Alle benötigten Werkzeuge auf der Grabung
  • Durchgängige Fachreiseleitung
  • 100% CO2-Kompensation der Flüge nach Klagenfurt/Salzburg oder Wien und zurück
  • An- und Abreise ins Drautal. Wir sind Ihnen gerne bei der Buchung behilflich.

  • Alle nicht genannten Mahlzeiten
  • Reiseversicherung: Wir empfehlen eine Reiserücktrittversicherung, die Sie unkompliziert unter reiseschutz.kulturtours.de buchen können.

Aufgrund des ca 20-minütigen, landschaftlich herausragenden, jedoch durchaus fordernden Aufstiegs zur Grabungsstelle ist Fitness und Wanderlust für die Teilnahme an der Grabung Irschen unabdingbar.

Wichtiger Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich alle genannten Grabungtermine aufgrund universitätsinterner Planungen noch geringfügig verschieben können. Wir aktualisieren jeweils sofort nach Information durch die kooperierenden Universitäten und wissenschaftlichen Institute und können keine Haftung übernehmen, falls Sie Ihre Anreise selbst buchen.


Diese Reise ist grundsätzlich nicht für Personen mit eingeschränkter Mobilität geeignet. Sollten Sie in Ihrer Mobilität eingeschränkt sein, nehmen Sie bitte telefonisch Kontakt mit uns auf. Wir klären dann individuell, inwiefern eine Teilnahme für Sie an dieser Reise möglich ist. ARB des Reiseveranstalters als PDF

Darauf können Sie sich besonders freuen

Ausgrabungen im Torbereich Ausgrabungen im Torbereich © Universität Innsbruck

Grabungsteilnahme in Irschen, Kärnten

Im Sommer 2024 wird von der Universität Innbruck die sensationelle archäologische Grabung am Burgbichl Irschen weitergeführt. Insbesondere der Zisterne, einem Wohngebäude sowie dem Torbereich gelten dabei die Aufmerksamkeit des Teams. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf die frühchristliche Kirche gelegt, in der Untersuchungen im Narthex geplant sind.

Weitere Forschungen galten dem potentiellen Wohnbereich im Osten der Anlage. Neben zahlreichen Mauerresten konnten sogar flächig Wandverputz freigelegt werden. Nicht nur die baulichen Befunde waren Grund zur Freude - Kleinfunde wie Fibeln, Münzen, verschiedenste Metallgegenstände sowie zahlreiche Keramikbruchstücke halfen bei der Datierung der Befunde, die scheinbar bis ins 3. Jahrhundert nach Christus zurückreichen. Der Fund eines Antoninian des Gallienus ermöglichte die Festlegung eines terminus post quem für die Errichtung der Umfassungsmauer auf die Jahre 265/266 nach Christus.

Im Sommer 2024 können auch geschichtsinteressierte Laien bei den archäologischen Arbeiten der Universität Innsbruck aktiv mitwirken. Die Leitung des Grabungsteams liegt dabei in den bewährten Händen von Assoz.-Prof. Dr. Gerald Grabherr und Dr. Barbara Kainrath.

Österreich Reisewissen und Informationen

Ortszeit
Mitteleuropäische Zeit (keine Zeitverschiebung)
Währung
Euro (EUR). Bargeldabhebung sowie Zahlung mit Kredit- und EC-Karte möglich.
Sprache

Die Landessprache ist Deutsch.

Österreich fällt in den Übergangsbereich vom atlantischen zum kontinentalen Klima. Das atlantische Klima steht kühle Sommer und relativ milde Winter. Entgegen steht das Kontinentalklima für heiße Sommer und kalte Winter. Der Süden Österreichs wird durch mediterrane Strömungen beeinflusst.

In weiten Teilen Österreichs wehen die Winde aus westlicher bis nordwestlicher Richtung, wodurch es zum Nordstau bei den Nördlichen Kalkalpen und der Zentralalpen kommt und sich dort dadurch eine Wetterscheide bildet. An der windzugewandten Seite herrscht ergiebiger Steigungsregen und an der abgewandten Seite sinkt die trockenere Luftmasse ab, erwärmt sich und die Wolken lössen sich auf. Daher regnet es in den inneralpinen Längstäler und Beckenlagen wesentlich weniger, als Im nördlichen Alpenvorland.

Der Januar gilt als der kälteste Monat in Österreich. Im März hingegen kann man schon Temperaturen um die 13°C und im April und Mai bereits15 bis 20°C erleben.
Generell ist der Sommer in Österreich mild bis heiß. Im August wird es hingegen schon wieder milder mit hoher Luftfeuchtigkeit. Mild und warm kann der Herbst in Österreich ausfallen, mit Temperaturen bis zu 20°C. Ab November wird es dann aber deutlich kälter..

Die österreichische Küche zeigt Einflüsse aus allen Regionen der k. u.k. Monarchie, insbesondere aus Ungarn, Böhmen und Norditalien, aber auch aus Frankreich. Gerichte und Zubereitungsarten wurden von dort übernommen, integriert und angepasst. Als Beispiel sei hier das Gulasch genannt. International bekannt ist die österreichische Küche vor allem für ihre Mehlspeisen wie Kaiserschmarrn sowie für Tafelspitz und Wiener Schnitzel sowie Zigeunerschnitzel.

Das Versorgungsniveau in Österreich ist gut.
Es besteht in Österreich für alle Personen, die in Deutschland gesetzlich versichert sind, ein Anspruch auf Behandlung bei Ärzten, Zahnärzten und in Krankenhäusern, die vom ausländischen gesetzlichen Krankenversicherungsträger zugelassen sind. Als Nachweis ist die europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) bzw. eine Ersatzbescheinigung vorzulegen. Beide Dokumente erhalten Sie von Ihrer Krankenkasse.

Empfehlung: Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Krankenversicherung ab, die Risiken abdeckt, die von den gesetzlichen Kassen nicht übernommen werden (z. B. notwendiger Rücktransport nach Deutschland im Krankheitsfall, Behandlung bei Privatärzten oder in Privatkliniken).

Aufgrund des ca 20-minütigen, landschaftlich herausragenden, jedoch durchaus fordernden Aufstiegs zur Grabungsstelle ist Fitness und Wanderlust für die Teilnahme an der Grabung Irschen unabdingbar.

Wichtiger Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich alle genannten Grabungtermine aufgrund universitätsinterner Planungen noch geringfügig verschieben können. Wir aktualisieren jeweils sofort nach Information durch die kooperierenden Universitäten und wissenschaftlichen Institute und können keine Haftung übernehmen, falls Sie Ihre Anreise selbst buchen.

Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit Reisepass oder Personalausweis möglich. Das Reisedokument muss bis zum Ende der Reise gültig sein.

Schweizer Staatsangehörige wenden sich bitte an die entsprechende Landesvertretung in der Schweiz für weitere Informationen zur Einreise.


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