Künstlerkolonie Worpswede – mit reichlich Zeit

Expressionismus in Bremen, Paula Modersohn-Becker, Teufelsmoor, Künstlerkolonien Worpswede und Fischerhude

4-tägige Reise in eine der schönsten und wichtigsten Künstlerkolonien: Worpswede und Fischerhude. Jugendstil und Expressionismus in Malerei und Architektur.

Worpswede zählt zu den herausragendsten Künstlerkolonien in ganz Europa. Das liegt zum einen daran, dass sich rund um 1900 eine Reihe innovativer, die Malerei nachhaltig beeinflussender Künstler in dem abgeschiedenen Ort, der auf einer Erhebung über dem Teufelsmoor thront, hier niederließen. Darunter waren auch einige bahnbrechende Künstlerinnen – von denen Paula Modersohn-Becker die berühmteste war.

Zum anderen konnte der Ort bis heute seinen idyllischen Charme bewahren. Und einige der Wohn-, Atelier- und Ausstellungsräume, die die mehrere Künstler-Generationen hier herrichteten und schufen, sind bis heute erstklassige Museen und Galerien. Sie überzeugen nicht nur durch hochwertige Sammlungen und außergewöhnliche expressionistische oder Jugendstil-Architektur, sondern seit Jahrzehnten auch durch klug und abwechslungsreich kuratierte Sonderausstellungen.

Zwei ganze Tage für Worpswede, Fischerhude und das Teufelsmoor
Wir haben für Worpswede einen ganzen Tag reserviert, damit wir den Ort und seine verschiedenen Kunstorte ganz in Ruhe erkunden können. Zusätzlich steht ein weiterer halber Tag für das nahe Fischerhude zur Verfügung, das ebenfalls Teil dieser Künstlerkolonie war und ist. Auch das Teufelsmoor, das die Malerinnen und Maler in ganz unterschiedlichen, stimmungsvollen Bildern immer wieder festgehalten haben, werden wir erkunden. Ebenfalls ganz in Ruhe, bei einer Fahrt mit einem originalgetreuen Torfkahn.

Übernachtungsstandort ist jedoch Bremen, von wo aus man zügig nach Worpswede und Fischerhude gelangt. Selbstverständlich besuchen wir auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Altstadt. Und dazu zählt nicht nur das mittelalterliche Gebäude-Ensemble rund um Dom, Rathaus und Marktplatz, sondern auch die expressionistisch gestaltete Böttcherstraße mit dem Paula Modersohn-Becker Museum.

Besonderheiten dieser Reise

  • Worpswede ganz entspannt erkunden
  • Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen
  • Expressionistische Architektur in Bremen und Worpswede
  • Fahrt mit dem Torfkahn durchs Teufelsmoor
  • Otto Modersohn Museum in Fischerhude
  • Historisches Schnoor-Viertel in Bremen
  • Sonderausstellungen über den Multi-Künstler Wenzel Hablik

Hinweis:
Die Rundgänge in Fischerhude und Worpswede führen teilweise über unbefestigte Feld- und Waldwege - quasi über Stock und Stein. Wir empfehlen daher auch bei sommerlichen Temperaturen unbedingt festes Schuhwerk.

Für alle weiteren Details lesen Sie bitte den Reiseverlauf:

1. Tag (Do. 17.08.2023): Anreise nach Bremen, Schnoor am Abend
Individuelle Anreise nach Bremen und Zimmerbezug im zentral gelegenen Hotel. Gegen 16:30 Uhr Treffen mit der Reiseleitung in der Hotellobby.

Bei einem geführten Stadtrundgang lernen Sie den Marktplatz mit seinen architektonischen Schmuckstücken. Und Sie können sich mit eigenen Augen und Ohren davon überzeugen, dass es die Bremer Stadtmusikanten doch bis in die Hansestadt geschafft haben – anders als im Märchen geschildert.

Die Stadtführung endet im Schnoor mit seinen engen Gassen und pittoresken Häusern. Dort dürfen Sie sich auf das gemeinsame Abendessen freuen, serviert in einer guten Traditionsgaststätte.

2. Tag (Fr. 18.08.2023): Teufelsmoor und Fischerhude
Heute fahren wir mit einem Kleinbus zunächst nach Fischerhude. Der kleine Ort liegt idyllisch inmitten mehrerer Seitenarme der Wümme. Historische Backstein- und Fachwerkhäuser, darunter einige prachtvolle Vierständerhöfe, bilden entlang der vor sich hin gluckernden Wasserläufe ein einzigartiges Ensemble. Einst lebten die Menschen hier von der Landwirtschaft und dem Fischfang. Doch dann entdeckten Künstler den malerischen Ort und ließen sich hier nieder.

Pionier war 1896 Otto Modersohn, der im Jahre 1901 eine gewisse Paula Becker heiratete. Nachdem Modersohn den Ort entdeckt hatte, entwickelte sich Fischerhude schnell zum Anziehungspunkt für Malerinnen und Maler. Auch heute noch gilt Fischerhude als Künstlerdorf – und die Nachfahren des Künstlers betreuen heute das Otto-Modersohn-Museum. Führung durch das Museum sowie durch das Heimathaus Irmintraut und den Ort. Gemeinsamer Mittagsimbiss / Kaffeetafel.

Am Nachmittag geht es dann mit dem Bus in Richtung Teufelsmoor. Um so richtig in diese ganz besondere Landschaft eintauchen zu können, die unter anderem Paula Modersohn-Becker faszinierte, müssen wir jedoch das Verkehrsmittel wechseln: An Bord eines Torfkahnes folgen wir den Spuren der Moorbauern, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts das Sumpfgebiet erschlossen. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts waren die schwarzen Eichenholzbooten mit den braunen Segeln das einzige Verkehrsmittel im Teufelsmoor.

Am späten Nachmittag Rückfahrt nach Bremen.

3. Tag (Sa. 19.08.2023): Worpswede mit dem Moorexpress
1911 wurde die Kleinbahnstrecke durch das Teufelsmoor fertiggestellt. Damit erhielt auch Worpswede einen Schienenanschluss und war fortan deutlich leichter zu erreichen. Zwar wurde der Kleinbahnbetrieb schon 1978 eingestellt und durch Busse ersetzt. Seit der Jahrtausendwende findet jedoch an den Sommerwochenenden ein Museumsbetrieb statt: Mit historischen roten Schienenbussen geht es vom Bremer Hauptbahnhof nach Worpswede und weiter quer durchs norddeutsche Flachland bis nach Stade.

Die knapp einstündige Fahrt mit dem historischen Moorexpress vorbei an Wiesen und Auen führt direkt zu einem bedeutenden Baudenkmal Worpswedes: dem Jugendstil-Bahnhof. Dort treffen wir unsere Stadtführerin, die uns am Vormittag durch die Künstlerkolonie führt. Selbstverständlich gehen wir zum Grab von Paula Modersohn-Becker, die bereits mit 31 Jahren verstarb. Außerdem kommen wir an der so genannten Käseglocke vorbei, einem Wohnhaus nach einem expressionistischen Entwurf von Bruno Taut.

Generell spielt der Expressionismus in Worpswede nicht nur in der Malerei eine bedeutende Rolle, sondern auch in der Architektur. Unter der Federführung von Bernhard Hoetger, der später die einzigartige Böttcherstraße in Bremen schuf, entstand das Kaffee Verrückt. Der Fachwerk-Ziegelbau mit seinen krummen Balken sowie den wild vor- und zurückspringenden Ziegeln zählt zu den Schlüsselwerken des Backsteinexpressionismus. Direkt daneben im selben Stil: die Große Kunstschau – ebenfalls von Hoetger errichtet. Neben Wechselausstellungen sind hier herausragende Arbeiten der legendären Worpsweder Künstler zu sehen, darunter Heinrich Vogeler, Fritz Mackensen, Paula Modersohn-Becker, Ottilie Reylaender, Otto Modersohn etc.

À propos Heinrich Vogeler: Der Maler, Grafiker, Architekt, Designer, Pädagoge, Schriftsteller und Sozialist zählt zu den Mitbegründern der Künstlerkolonie Worpswede. Bekannt wurde er vor allem durch seine Jugendstil-Arbeiten. Er schloss sich schon früh der Künstlergruppe um Otto Modersohn an und gestaltete ab 1895 seinen Barkenhoff – eine nach den Prinzipien des Jugendstils umgebaute Bauernkate. Der Barkenhoff präsentiert heute Ausschnitte aus dem reichhaltigen Oeuvre des Mulitalents: selbst entworfene Möbel, Grafiken und Gemälde.

Im Sommer widmen sich die Große Kunstschau und der Barkenhoff gemeinsam in Sonderausstellungen einem weiteren Ausnahmetalent des frühen 20. Jahrhunderts: Wenzel Hablik. Der aus Böhmen stammende Designer, Kunsthandwerker und Künstler gründete gemeinsam mit seiner Ehefrau Elisabeth Lindemann, einer Weberin, in Itzehoe eine erfolgreiche Manufaktur für hochwertige Stoffe, deren Muster das Paar selbst entwarf. Vor allem wurde Hablik jedoch für seine Architekturvisionen: Radierungen und Gemälde, die unter anderem Phantasie-Universen aus kristallinen Strukturen zeigen. Hablik war Mitglied der oben erwähnten „Gläsernen Kette“.

Zwischendurch gemeinsames Mittagessen in Worpswede. Am späten Nachmittag bzw. frühen Abend dann Rückfahrt mit dem Moorexpress nach Bremen.

4. Tag (So. 20.08.2023): Bremen: Böttcherstraße & Co.
Heute besuchen wir zum Abschluss noch gemeinsam die Böttcherstraße – das Meisterwerk des Bildhauers und Baumeisters Bernhard Hoetger. Der verwinkelte Straßenzug – eigentlich eine enge Fußgängergasse – ist eines der herausragendsten Beispiele der expressionistischen Architektur weltweit. Während die meisten Mauern des Gebäudekomplexes durchgängig im Stil des Klinkerexpressionismus gehalten sind, überrascht das im Inneren gelegen Haus Atlantis mit einem Saal, dessen Deckengewölbe in blauen und weißen Glasbausteinen gehalten ist: der Himmelssaal. Wenn aktuell keine Veranstaltungen dort stattfinden, können wir auch dieses – im wahrsten Sinne des Wortes – Highlight besichtigen.

In der Böttcherstraße befindet sich zudem auch das Paula Modersohn-Becker Museum, das wir uns selbstverständlich nicht entgehen lassen, ist doch die wichtige expressionistische Künstlerin ein zentraler Anlass für eine Kunstreise nach Bremen und Worpswede.

Nach der Museumsführung geht es gegen 13:00 Uhr zurück zum Hotel. Je nachdem, wie Sie Ihre Heimreise geplant haben, bleibt noch Zeit für einen individuellen Mittagsimbiss in Bremen.

Teilnehmerzahl: min. 6 / max. 16 Personen
Bei Unterschreiten der Mindestteilnehmerzahl kann der Reiseveranstalter bis 30 Tage vor Reisebeginn vom Vertrag zurücktreten.

Nach Buchungsabschluss ist eine Anzahlung in Höhe von 20 Prozent des Reisepreises zu leisten. Der Restbetrag wird 28 Tage vor Reisebeginn fällig.


Diese Reise ist nicht mehr buchbar / es gibt noch keine Folgetermine. Möchten Sie auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter!
  • 3x ÜN/F in einem zentral gelegenen 4-Sterne-Hotel in Bremen
  • 1x Abendessen (ohne Getränke)

  • 2x Mittagessen (ohne Getränke)
  • Eintritte und Führungen: Otto Modersohn Museum in Fischerhude; Käseglocke, Barkenhoff und Große Kunstschau in Worpswede; Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen

  • Stadt- und Ortsführungen: Bremen inkl. Schnoor und Böttcherstraße, Fischerhude, Worpswede
  • Transfer nach Fischerhude und ins Teufelsmoor mit dem Kleinbus
  • Fahrt mit einem originalgetreuen Torfkahn
  • Fahrt mit dem Moorexpress (Museumseisenbahn) Bremen-Worpswede-Bremen
  • Straßenbahnfahrten in Bremen zur Programmdurchführung
  • Kopfhörer-System
  • durchgängige Kulturtours-Reiseleitung
  • Anreise nach Bremen:
    Wir buchen gerne die Bahnfahrt für Sie (Touristikpreise).
  • Reiseversicherung: Wir empfehlen eine Reiserücktrittversicherung, die Sie unkompliziert unter reiseschutz.kulturtours.de buchen können.

  • Getränke während der gemeinsamen Essen

Diese Reise ist grundsätzlich nicht für Personen mit eingeschränkter Mobilität geeignet. Sollten Sie in Ihrer Mobilität eingeschränkt sein, nehmen Sie bitte telefonisch Kontakt mit uns auf. Wir klären dann individuell, inwiefern eine Teilnahme für Sie an dieser Reise möglich ist. ARB des Reiseveranstalters als PDF

Darauf können Sie sich besonders freuen

Böttcherstraße mit Modersohn-Haus Böttcherstraße mit Modersohn-Haus © IBK

Böttcherstraße in Bremen

Es handelt sich um die wohl ausdrucksstärkste Straße Bremens: Das Böttcherstraßen-Ensemble entstand in der Zeit von 1922 bis 1931 nach Entwürfen von Bernhard Hoetger. Der Bildhauer, Maler und Kunsthandwerker hatte sich zuvor vor allem mit Wandreliefs und Skulpturen auf der Mathildenhöhe Darmstadt, in Bern und in Hannover sowie mit dem expressionistischen Café Worpswede einen Namen gemacht. Seinen Willen zum Gesamtkunstwerk brachte er schon 1916/17 mit den Entwürfen für die TET-Stadt in Hannover zum Ausdruck - ein Projekt, das von Hermann Bahlsen gefördert, infolge des Ersten Weltkriegs jedoch nie umgesetzt wurde.
Nach dem Krieg erhielt Hoetger dann vom Bremer Kaufmann Ludwig Roselius die Gelegenheit, seine Visionen bei der Neugestaltung der Böttcherstraße umzusetzen. Zwischen dem Markt und dem Weserufer entstand so ein expressionistisches Meisterstück, zu dem der Himmelssaal mit einem Dach aus bunten Glasbausteinen genauso gehört wie das beliebte Glockenspiel.

Die Wümme in Fischerhude Die Wümme in Fischerhude © IBK

Idyllisches Fischerhude

Fischerhude zählt zu den besonders pittoresken Ortschaften im nördlichen Niedersachsen. Hier stößt man nicht nur auf diverse prachtvolle Vierständerhöfe, wie sie etwa auch in der Heide oder dem Wendland verbreitet sind. Das Dorf ist zudem von mehreren Wasserläufen durchzogen, die einst mit ihrem Fischreichtum eine wichtige Grundlage für den frühen Wohlstand der Bevölkerung war, heute aufgrund der idyllischen Ufer insbesondere von Wochenendausflüglern geschätzt wird.
Der - im wahrsten Sinne des Wortes - malerische Ort wurde schon im späten 19. Jahrhundert von Künstlern entdeckt. Und auch heute noch leben und arbeiten hier Künstler, Kunsthandwerker, Kreative...

Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag © Museen Böttcherstraße

Paula Modersohn-Becker

Paula Modersohn-Becker zählt zu den wichtigsten deutschen Künstlerinnen der Frühmoderne. Die aus Dresden stammende Malerin schloss sich 1898 der Künstlerkolonie Worpswede an - und setzte mit ihrer Malweise völlig neue Impulse: Ihre dynamischen Pinselstriche führen zu einem flächigen und dabei gleichzeitig reliefartigen Farbauftrag. Vieles deutet sie in ihren Bildern - die Kleidung, der Hintergrund - nur vage an. Der Blick des Betrachters wird so automatisch auf das Wesentliche gelenkt. In ihren zahlreichen Porträts ist es der pointiert dargestellte Gesichtsausdruck, der den Bildern Leben einhaucht.
Mit dieser Malweise war sie ihrer Zeit weit voraus - und gleichzeitig Pionierin für die erste Stilrichtung der Moderne, die in Deutschland so richtig Fahrt aufnehmen sollte: der Expressionismus.

Deutschland Reisewissen und Informationen

Ortszeit
Mitteleuropäische Zeit
Währung
Euro (EUR). Bargeldabhebung sowie Zahlung mit Kredit- und EC-Karte möglich.
Sprache

Die Landessprache ist Deutsch.

Das Klima in Deutschland wird maßgeblich durch die Lage an der Westseite des Kontinents im Bereich der Westwindzone bestimmt. Mit den Westwinden wird häufig feuchte und aufgrund des warmen Golfstroms milde Meeresluft vom Atlantik herangeführt, so dass die Temperaturen in Deutschland vor allem im Winterhalbjahr höher sind, als es seine nördliche Position vermuten ließe. Der atlantische Einfluss nimmt innerhalb des Landes von West nach Ost ab. An den Küsten, dem dahinterliegenden Binnenland sowie bis in die Kölner Bucht dominiert so ein maritimer Klimatyp mit vergleichsweise geringen Temperaturunterschieden zwischen Sommer und Winter, während nach Südosten hin, vor allem im östlichen Bayern und in Ostdeutschland ein deutlicher kontinentaler Einfluss besteht mit wärmeren Sommern und kalten Wintern.

Die sonnigsten Regionen liegen an den nördlichen und südlichen Rändern des Landes. Spitzenreiter beim Sonnenschein sind die vorpommerschen Inseln Rügen und Usedom. Ebenfalls vergleichsweise sonnig ist die Hauptstadtregion Berlin und das angrenzende Brandenburg. Im Süden sind die sonnigsten Regionen der südliche Oberrhein etwa zwischen Karlsruhe und Lörrach, die Region Stuttgart und das bayerische Alpenvorland inkl. der Landeshauptstadt München.



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