1. Tag: Anreise nach Tirol, Bergiselschanze
Anreise nach Innsbruck, wo unsere gemeinsame Tour beginnt. Nach dem Treffen im Hotel geht es zur Bergiselschanze. Seit 2003 thront mit dieser Skisprungschanze ein Neubau über der Landeshauptstadt Tirols, entworfen von Zaha Hadid. Die Schanze ist nicht nur Blickfang vom Tal aus, sondern ein beliebter Aussichtspunkt auf die Stadt am Inn und die umliegenden Berge. Gelegenheit zur Kaffeepause im Turm der Schanze. Später Abendessen. 2 Übern. in Innsbruck.
2. Tag: Hungerburgbahn, Nordkette
Nach dem Frühstück erkunden wir den zweiten Bau der britisch-irakischen Stararchitektin in Innsbruck: die Hungerburgbahn. Zaha Hadids Entwurf mit den charakteristisch geschwungenen Dächern und der dynamischen Hängebrückenkonstruktion über den Inn überzeugten die Jury des Architekturwettbewerbs. Die Dächer der insgesamt vier Stationen erinnern an Gletscherzungen – oder an vom Eis blank geschliffenes Gestein.
Weiter geht es mit Bergbahnen bis auf 2269 Meter Höhe. Den Sportlicheren unter Ihnen bieten wir bei gutem Wetter eine Wanderung auf der Nordkette an – und zwar auf dem legendären Goetheweg. Wer nicht so hoch hinaus will, hat die Wahl zwischen diversen Museen in der Altstadt unten im Tal. Sie erhalten eine Innsbruck Card, mit der Sie freie Wahl haben. Am Abend gemeinsames Dinner.
3. Tag: Giacometti, Muzeum Susch, MMM Ortles
Wir brechen früh auf, um genügend Zeit für unseren Abstecher in die Schweiz zu haben. Wir folgen dem Inn und erreichen nach knapp zweistündiger Fahrt Scuol im Engadin, wo sich ein privat geführtes Giacometti-Museum befindet. Nur wenige Kilometer talaufwärts, ebenfalls noch am Inn gelegen, befindet sich das erst 2019 eröffnete Muzeum Susch. Die Polin Grażyna Kulczyk verwandelte hier ein mittelalterliches Kloster in ein Zentrum für zeitgenössische Kunst. Die Kunstsammlerin und Mäzenin legt hierbei besonderen Wert auf Positionen von Künstlerinnen – aber nicht ausschließlich.
Erkundung des Kunstareals und Mittagspause.
Anschließend Weiterfahrt über den Ofenpass nach Südtirol ins Vinschgau. Nach knapp zwei Stunden kommen wir in Sulden und besuchen das erste Messner Mountain Museum dieser Tour, das MMM Ortles. Der gelungene Bau aus Sichtbeton wurde von außen kaum sichtbar in die Erde hineingegraben – und bietet optimale Bedingungen zur Konservierung wertvoller Gemälde. Hier hängen die außergewöhnlichen Ölgemälde des Alpenmalers und Bergsteigers Edward Theodor Compton. Immer wieder stellte er auch Gletscher und Schneefelder dar. Die Arbeiten fügen sich somit perfekt ins Ausstellungskonzept des MMM Ortles ein, in dem Messner von den Schrecken des Eises und der Finsternis, von Schneemenschen und Schneelöwen sowie vom bei Bergsteigern gefürchteten White Out erzählt.
Abendessen im Restaurant Yak & Yeti. 1 Übern. in einer einfachen Bergpension in Sulden.
4. Tag: Schloss Juval und die MMM-Zentrale
Am Morgen geht die Reise talabwärts durchs Vinschgau zum Schloss Juval. Hier, im Privatschloss Reinhold Messners, befindet sich mit dem MMM Juval das Museum aus der MMM-Kollektion, das sich der religiösen Dimension der Berge widmet. Neben Renaissance-Fresken gibt es einen Tantra-Raum, eine Maskensammlung aus fünf Kontinenten und eine Bildergalerie zu den heiligen Bergen der Welt zu entdecken. Diesem außergewöhnlichen Ort wollen wir uns behutsam und mit Achtsamkeit nähern – wir nehmen einen Fußweg entlang eines historischen Waals. Waale sind Bewässerungskanäle, die hier am Hang schon seit vielen hundert Jahren eine landwirtschaftliche Nutzung erst möglich gemacht haben. Denn im Schatten der großen Berge fällt in diesem Tal nur wenig Niederschlag – und während an vielen Tagen die Sonne brennt, trocknet der Wind den Hang aus.
Entlang des Waals wachsen jedoch Bäume, die Schatten spenden. Die Wanderung selbst ist leicht. Wer möchte, kann alternativ auch den direkten Weg zum Museumseingang wählen. Mittagsimbiss beim Schlosswirt.
Weiterfahrt talabwärts entlang der Etsch nach Bozen, wo wir direkt das Schloss Sigmundskron mit dem MMM Firmian ansteuern. Firmian ist die Zentrale der Messner Mountain Museen. Ihr Reiseleiter führt Sie zu herausragenden Kunstwerken und beeindruckenden Zeugnissen des Alpinismus. Denn neben Gemälden und Skulpturen zeigt Reinhold Messner hier persönliche Ausrüstungs-Gegenstände großer Alpinisten – darunter auch den vom Gletscher wieder ausgespuckten Schuh seines tödlich verunglückten Bruders Günther. Neben der Ausstellung ist auch die Burg an sich sehenswert: Sigmundskron zählt zu den ältesten Bauwerken Südtirols. Und mit ihren bis zu fünf Meter dicken Mauern ist die Burg ein frühes Zeugnis der Festungsbaukunst. Darüber hinaus ist die Anlage ein wichtiges politisches Symbol Südtirols: 1957 versammelten sich hier mehr als 30.000 Südtiroler, um politische Autonomie zu fordern. Abendessen. 1 Übern. bei Bozen.
5. Tag: Arte Sella
Auf dem Weg in die Dolomiten besuchen wir im Trentino einen außergewöhnlichen Skulpturenpark: Arte Sella. Es handelt sich um eine sich kontinuierlich weiterentwickelnde Land Art-Ausstellung. Die teilnehmenden Künstler arbeiten mit Blättern, Steinen, Stämmen und Ästen, die sie in der Umgebung finden.
Schließlich erreichen wir das Cadore. Abendessen. 2 Übernachtungen im Cadore-Tal.
6. Tag: Fort auf dem Felsen, Tizians Geburtshaus
Fahrt hinauf zum Monte Rite. Hier befindet sich mit dem MMM Dolomites das Messner Museum mit der vielleicht exponiertesten Lage. Wie ein Adlernest sitzt es in einem alten Fort aus dem Ersten Weltkrieg auf einem strategisch günstig gelegenen Vorposten am Felsen. Das Fort hielt mehreren Sprengversuchen stand, bot Partisanen Unterschlupf und wurde schließlich von Messner entdeckt. Die verfallene Anlage wurde umfassend renoviert. Die Rotationskuppeln der ehemaligen Geschütze ersetzte man durch gläserne Dachaufsätze in unregelmäßigen Kristallformen. Den beiden Architekten Enzo Siviero und Paolo Faccio aus Padua gelang es, so viel von den alten Bauteilen und Materialien wie möglich wieder- und weiterzuverwenden.
Von oben bietet sich ein fantastischer Panoramarundblick auf die Dolomiten. Wir haben reichlich Zeit für das Museum und die Aussicht. Die benachbarte Berghütte bietet einfache Speisen für die Mittagspause an. Anschließend besteht Gelegenheit zu einer kleinen Rundwanderung auf dem Monte Rite.
Unten am Tal angekommen machen wir noch einen Abstecher nach Pieve di Cadore. Denn dort wurde einer der Hauptmeister italienischen Hochrenaissance geboren: Tizian. Wir nutzen die Gelegenheit, einen Blick in sein Geburtshaus zu werfen.
Am Abend gemeinsames Dinner.
7. Tag: Drei Zinnen und Monte Piana
Fahrt zum Misurina-See, der malerisch direkt unterhalb der Drei Zinnen liegt. Nach einem kurzen Fotostopp steigen wir in einen Shuttle-Bus um, der uns hinauf zum Monte Piana bringt. Dieser Berg sowie der als Monte Piano bezeichnete Nord-Ost-Gipfel desselben Massivs waren Zeugnis des heftigen und verheerenden Gebirgskriegs im Ersten Weltkrieg. Eine der schlimmsten Fronten hatte hier ihren Schauplatz. Mehr als 14.000 Soldaten mussten auf diesem Hochplateau ihr Leben lassen.
Heute befindet sich auf dem Monte Piana ein einzigartiges Freilichtmuseum: Artilleriegeschütze, Stützpunkte, Galerien sowie Lauf- und Schützengräben korrespondieren mit der Bilderbuchlandschaft der Dolomiten. Ein Wanderweg wechselt zwischen den ehemaligen Frontlinien – hier Österreich (heute Südtirol), dort Italien. Und beim Durchschreiten dieses Mahnmals eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf die Drei Zinnen. Fürs leibliche Wohl ist auf der Bosi-Hütte direkt auf dem Gelände gesorgt.
Weiterfahrt nach Bruneck, wo sich im Schloss Bruneck das MMM Ripa befindet. Dieses Haus hat Reinhold Messner den Bergvölkern und ihrer Kultur gewidmet. Vom Bergfried bietet sich ein guter Rundblick über die mittelalterliche Stadt.
1 Übernachtung in Bruneck. Gemeinsames Abendessen.
8. Tag: Höhepunkt auf dem Kronplatz
Vor der Heimreise dürfen Sie sich heute noch einmal auf einen Höhepunkt freuen: das MMM Corones. Es befindet sich am Rande des Gipfelplateaus des Kronplatzes in 2275 Metern Höhe. Thematisch widmet es sich dem Alpinismus, also der Königsdisziplin des Bergsteigens, der Reinhold Messner seinen Ruhm verdankt. Spektakulär ist jedoch gerade auch die Architekur: Zaha Hadid hat ein futuristisch anmutendes Bauwerk direkt an den Abhang gesetzt. Wir fahren mit der Kabinenbahn auf den Kronplatz und haben den gesamten Vormittag für das Museum und das Hochplateau. Je nachdem, wie stark Sie sich in die Ausstellung vertiefen wollen, bleibt noch Zeit für eine leichte Wanderung entlang des Plateaus.
Anschließend Talfahrt. Mit dem Bus geht es nun fix über den Brenner nach Innsbruck. Von dort Heimreise.
Fakultative Verlängerung: Skyspace Lech
Der Amerikaner James Turrell gilt als einer der Pioniere bei der künstlerischen Arbeit mit elektrischem Licht. Seine Lichträume sind mittlerweile in Museen auf der ganzen Welt anzutreffen.
Eine Besonderheit in Turrells Werk stellen jedoch die Skyspaces dar: Sie sind auf natürliches und auf künstliches Licht gleichermaßen angewiesen. Es handelt sich um nach oben hin offene Räume, die ihre Wirkung durch die Gleichzeitigkeit von Farblicht und Tageslicht erzielen. Das vom Künstler angestrebte ästhetische Erlebnis vollzieht sich jedoch nur während der Dämmerung. Dann werden Wände und Decke in farblich wechselndes Licht getaucht. Das Auge verliert die Orientierung - und der Himmel wird durch die Öffnung in der Decke als Teil des Raumes empfunden.
Bei allen Skyspaces von James Turrell muss nicht nur zur richtigen Zeit dort sein, sondern auch einige Zeit dort verbringen. Genau das ist in Lech am Arlberg für vorangemeldete Gruppen möglich.
8. Tag: Weiterfahrt von Innsbruck
Wer die Verlängerung gebucht hat, fährt mit uns im Kleinbus weiter das Inntal hinauf, um nach Lech am Arlberg zu gelangen. Zimmerbezug am Nachmittag in St. Anton am Arlberg oder Landeck. Frühes gemeinsames Abendessen.
Weiterfahrt zum „Tannegg“ in Oberlech auf 1780 Metern Höhe. Vom Parkplatz ist es noch ein kurzer Fußweg zu Turrells Skyspace, der sich inmitten der grandiosen Bergwelt der Lechtaler Alpen befindet. Die geführte Besichtigung des Skyspace beginnt kurz vor Einsetzen der Dämmerung - im Hochsommer nach 21 Uhr. durch einen 15 Meter langen Tunnel gelangen wir ins Innere des runden Raumes, wo kurz nach Eintreffen das farbenfrohe, meditative und gleichwohl die Sinne prüfende Spektakel beginnt...
Nach Einbruch der Dunkelheit endet das Kunsterlebnis. Wir fahren zurück zum Hotel, hinunter ins Tal.
9. Tag: Heim- bzw. Weiterreise mit der Bahn
Vom Hotel sind es nur wenige Gehminuten zum Bahnhof. St. Anton und Landeck sind gut an das internationale Schnellzugnetz angebunden - mit Direktverbindungen u.a. nach Zürich, Innsbruck, Rosenheim, Salzburg, Wien, so dass Sie mit nur wenigen Umstiegen ihren Heimatort erreichen.