1. Tag (Di. 26.08.2025): Anreise nach Rotterdam, Fährüberfahrt
Sie fahren individuell mit dem Zug nach Rotterdam und erhalten dafür von uns die Bahnfahrkarten ab Ihrem Heimatbahnhof. Wenn Sie unseren Reiseleiter aus Richtung Hamburg nicht schon im Zug treffen, empfängt er Sie am Nachmittag im Bahnhof Rotterdam-Centraal.
Gegen 17 Uhr Bustransfer zum Fährterminal, Einschiffung und Kabinenbezug für die Nacht. Freuen Sie sich auf das gemeinsame Abendessen an Bord! Das Büfett bietet eine vielfältige Auswahl.
2. Tag (Mi. 27.08.2025): The Hepworth Wakefield, Yorkshire Sculpture Park, Pub-Besuch in Liverpool
Frühstück auf der Fähre bevor das Schiff gegen 7:30 Uhr Ortszeit ankommt. Nicht erschrecken: Aufgrund der Zeitverschiebung gewinnen wir eine Stunde, so dass wir nicht mitten in der Nacht aufstehen müssen.
Nach der Einreise ins Vereinigte Königreich Fahrt mit einem Kleinbus quer durch Nordengland. Anstatt uns schnurstracks nach Merseyside zu begeben, so heißt die Grafschaft, in der Liverpool liegt, nehmen wir uns in Ruhe Zeit für zwei außerordentliche Kunst-Stätten in Yorkshire: Denn von hier stammen die beiden wohl bedeutendsten britischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts: Henry Moore, 1898 in Castleford, und Barbara Hepworth, 1903 in Wakefield geboren. Die ganze Region bezeichnet sich gerne als Yorkshire Sculpture Triangle, deren Eckpunkte erstklassige Kunstmuseen darstellen.
Einer dieser Eckpunkte ist „The Hepworth“ in Wakefield. Das Museum, ein lichter Chippperfield-Bau, widmet sich mit einer hochkarätigen Sammlung insbesondere der berühmten Tochter der Stadt, zeigt aber auch Wechselausstellungen.
Nach dem Museumsbesuch in Wakefield steht der Yorkshire Sculpture Park auf dem Programm. Hierbei handelt es sich um einen Skulpturengarten mit einer Fläche von etwa zwei Quadratkilometern. Er bietet neben gepflegt angelegten Wegen auch die Möglichkeit zu einer Wanderung über Weiden und hügeliges Bergland. Der größte Teil der Skulpturen befindet sich rund um das zentrale Galerie-Gebäude. Einige besonders herausragende Arbeiten liegen jedoch etwas abseits versteckt im Wald. Wer diese sehen möchte, sollte sich auf eine leichte Wanderung einstellen. Packen Sie dazu trittfestes Schuhwerk ein!
Am Nachmittag dann zügige Weiterfahrt über die M62, die als Englands schönste Autobahn gilt: Sie führt quer durch hügeliges, zum Teil mooriges und zum Teil mit Heidekraut und Ginster überwuchertes Hochland. Immer wieder ergeben sich spektakuläre Ausblicke in die Landschaft.
Nach knapp 2 Stunden Fahrzeit Ankunft in Liverpool. Am Abend nimmt Sie Ihr Reiseleiter gerne mit auf einen Spaziergang durch die Innenstadt und das Cavern Quarter. Im Cavern haben einst die Beatles 292 mal gespielt und wurden zur erfolgreichsten Pop-Band aller Zeiten.
In einer „Chippie“ können wir uns dann bei Fish & Chips für den ersten Abend stärken, den wir im weiteren Verlauf in einem urigen Pub ausklingen lassen, z.B. in „Ye Hole in Ye Wall“, der ältesten Innenstadt-Kneipe Liverpools.
4 Übernachtungen im Leonardo Hotel Liverpool, das sich direkt neben dem historischen Albert Dock befindet.
3. Tag (Do. 28.08.2025): Tate, Biennale, Afternoon Tea, Gormley
Am Morgen Spaziergang zur Tate Liverpool. Hierbei kommen wir auch an jener Statue vorbei, die an die wohl vier berühmtesten Söhne der Stadt erinnert: John, Paul, George und Ringo… Da wir jedoch diesmal das Liverpool der Beatles links liegen lassen, belassen wir es bei einem kurzen Fotostopp.
Weiter geht es vorbei am Pier Head und an den drei Grazien – einem imposantes Gebäude-Ensemble, das das Stadtbild vom Wasser aus prägt. Der Weg führt parallel zum Ufer des River Mersey bis zum Albert Dock, in dem sich die Tate Liverpool befindet. Das Albert Dock war ein Meilenstein in der Entwicklung der Hafen- bzw. Logistik-Architektur. Es war das erste Gebäude der Neuzeit, das komplett aus nicht brennbaren Materialien errichtet wurde. Die Docks wurden dabei so angelegt, dass die wertvolle Fracht – Rum, Tabak, Gewürze – mit Kränen direkt von den Schiffen in die Lagerhäuser hinein entladen werden konnte. Die andere Seite der Docks wiederum war für Pferdefuhrwerke ausgelegt, so dass die Waren straßenseitig direkt abtransportiert werden konnten – ein Prinzip, dass später bei der Hamburger Speicherstadt übernommen werden sollte. Mit dem Aufkommen des Container-Handels wurde das Albert Dock obsolet. Glücklicherweise konnte der nach und nach zerfallende Bau in den 1980er-Jahren gerettet werden und erstrahlt heute als Museums- und Freizeitquartier in neuem Glanz.
In der Tate besuchen wir die aktuelle Sonderausstellung zur Biennale bzw. die Sammlungspräsentation.
Gelegenheit zur Mittagspause. Den Nachmittag widmen wir dann ebenfalls dem aktuellen Biennale-Geschehen, bevor Sie sich auf einen klassisch britischen Afternoon Tea freuen dürfen. Rechnen Sie hierbei unbedingt mit mehr als einer Tasse eines Heißgetränks. Zum Afternoon Tea gehören reichlich Sandwiches und Süßgebäck!
Nach diesem kulinarischen Höhepunkt, das zu jeder guten England-Reise einfach dazu gehört, fahren wir am Abend nach Crosby Beach. Dort mündet der River Mersey in die Irische See. Und genau hier wurde 2005 die Installation „Another Place“ von Antony Gormley errichtet. Ursprünglich sollten die 100 gußeisernen Skulpturen, die nach dem Körper des britischen Künstlers geformt sind und zuvor Station in Cuxhaven, Stavanger und bei der Triennale Beaufort in Belgien gemacht hatten, dort ebenfalls nur für einen begrenzten Zeitraum zu sehen sein. Doch im Laufe der avisierten zwei Jahre hatten viele Bewohner der Region das Kunstwerk so ins Herz geschlossen, dass sie sich für einen dauerhaften Verbleib einsetzten. Auch der Künstler war hiervon begeistert und betonte, es handele sich um den idealen Ort. Mittlerweile zählen die Eisenskulpturen, die je nach Wasserstand von den Fluten umspült werden oder wie einsame Strandläufer wirken, zu den Wahrzeichen der Region.
4. Tag (Fr. 29.08.2025): Biennale Teil 2, Walker Art Gallery, Philharmonic Dining Rooms
Der komplette Tag steht uns heute erneut für die Biennale zur Verfügung. Da die einzelnen Ausstellungsorte wieder über das Stadtgebiet verteilt sein werden, lernen Sie hierbei auch die stolze und traditionsreiche Hafenstadt kennen.
Zum Tagesabschluss gemeinsames Abendessen, voraussichtlich in den Philharmonic Dining Rooms, einem der schönsten Pubs des Vereinigten Königreichs. Gebäude und Inneneinrichtung stehen bis hin zu den Herrentoiletten mit den Urinalen aus Marmor unter Denkmalschutz! Und kein geringerer als John Lennon sagte über diese Location: Den Preis, den man für den Ruhm zahlt, ist, dass man nicht mehr ins Phil für einen Drink gehen kann.
5. Tag (Sa. 30.08.2025): Port Sunlight, Lady Lever Art Gallery, Chester
Wir bleiben heute noch im Großraum Liverpool, fahren jedoch mit der S-Bahn „Merseyrail“ hinüber auf die andere Seite des Flusses, den so genannten Wirral. Unter den verschiedenen Vororten, die sich auf dieser Halbinsel befinden, sticht Port Sunlight hervor. Die Mustersiedlung im Arts-and-Crafts-Stil wurde von den Gebrüdern Lever Ende des 19. Jahrhunderts gegründet, um Wohnraum für die Arbeiter ihrer Seifenfabrik zu schaffen. Lever Brothers nutzten ein neuartiges Verfahren zur Herstellung von Seife – und vertrieben ihre Produkte unter den Markennamen „Sunlight“ und „Lux“.
Die Firma hatte großen Erfolg, so dass Lever Brothers nicht nur eine Gartenstadt mit rund 900 Gebäuden errichten konnte, die heute unter Denkmalschutz steht. William, einer der Brüder, baute auch eine beachtliche Kunstsammlung auf und gründete dafür die Lady Lever Art Gallery, die er seiner verstorbenen Ehefrau widmete.
Diese Galerie verfügt über eine Sammlung der so gemnannten Präraffaeliten. Hierbei handelt es sich um eine britische Künstlergruppe, die sich Mitte des 19. Jahrhunderts gründete und die Schnauze voll hatte vom strengen Akademismus der viktorianischen Epoche. Auch wenn ihre Bilder, was die Malweise und die Motivwahl betrifft, auf den ersten Blick konservativ erscheint, war es dennoch ein Aufbegehren gegen ein erstarrtes Kunstverständnis, das die Meister der Renaissance und des Barock zum Nonplusultra erklärte und keinerlei Innovationen mehr zuließ. Die Präraffaeliten hatten großen Einfluss auf die Arts & Crafts-Bewegung, die wiederum in den Jugendstil mündete und wichtige Impulse für die Moderne lieferte.
Nach dem Museumsbesuch Weiterfahrt mit der S-Bahn nach Chester. Beim Stadtrundgang werden Sie unter anderem die Chester Rows kennen lernen. Hierbei handelt es sich um erhöhte Wege, die in die Hausfassaden hinein gebaut wurden und mehrere Gebäude miteinander verbinden. Wie auf einem Laubengang kann man so durch Teile der Altstadt flanieren. Auch die Stadtmauer steht auf dem Programm, die auf eine römische Wallanlage zurückgeht.
Sie erhalten ein individuelles Tagesticket für die S-Bahn und können so selbst entscheiden, wie lange Sie nach dem Stadtrundgang in Chester bleiben möchten.
6. Tag (So. 31.08.2025): Singing Ringing Tree, Hebden Bridge, Saltaire
Wir verlassen Liverpool und fahren mit einem Kleinbus quer durch den Norden Englands. West- und Ostküste der Insel werden hier durch den Höhenzug der Penninen getrennt. Die Berge sind zwar an ihrer höchsten Stelle gerade einmal bis zu 893 Meter hoch – und aus kontinentaleuropäischer Sicht ein Mittelgebirge. Dennoch ist das Klima rau und die Landschaft entsprechend karg. In den höheren Lagen herrscht ein Tundra-Klima. Kräftige West- und Nordwestwinde treiben vom Atlantik regelmäßig mit Feuchtigkeit gesättigte Wolken über das Land, die sich in den Bergen dann abregnen und die Penninen zu einer der niederschlagsreichsten Regionen Großbritanniens machen. Zahlreiche Hochmoore durchziehen die Landschaft.
An Wasser hat es hier also nie gemangelt – eine wichtige Voraussetzung für die Industrialisierung, die in den tiefer gelegenen Tälern und Städten wie Manchester und Sheffield ihren Anfang nahm.
Der Wind ist zudem ein wichtiger Akteur bei unserer ersten Zwischenstation heute: Wir halten beim „Singing Ringing Tree“, einer Skulptur und Klanginstallation von Mike Tonkin und Anna Liu. Die zehn Meter hohe Skulptur trägt eine in sich verdrehte Reihe mit hohlen Stahlrohren, die wie eine gigantische Panflöte vom Wind in Schwingung versetzt wird. Je nach Windrichtung und -stärke entstehen so stetig wechselnde, mehrstimmige Töne. Der Tonumfang kann hierbei mehrere Oktaven betragen.
Der „Singing Ringing Tree“, benannt nach dem gleichnamigen Märchen „Das singende, klingende Bäumchen“, steht auf einer kargen Anhöhe über der Ortschaft Burnley in Lancashire.
Weiter geht es ins nahe Hebden Bridge. Die kleine, alte Industriestadt in einem abgelegenen Tal hat in den vergangenen Jahrzehnten eine erstaunliche Renaissance erlebt: Nachdem Fabriken geschlossen hatten, kamen viele Künstlerinnen und Künstler, die hier günstig wohnen und arbeiten konnten. Inzwischen gilt Hebden Bridge als wichtiger Anlaufpunkt für die britische Kreativszene. Zeit für eine individuelle Mittagspause in einem der gemütlichen Cafés.
Anschließend Fahrt nach Saltaire. Hier befindet sich die ehemalige Textilfabrik Salts Mill, umgeben von einer 1851 gegründeten Mustersiedlung. Der Gründer Titus Salt ließ um die neugebaute Fabrik einen Wohnkomplex für die etwa 3.000 Arbeiter und ihre Angehörigen nach den damals modernsten sozialen und sanitären Grundsätzen erstellen. Die Gebäude aus gelbem Naturstein sind im Stil der italienischen Renaissance gehalten. Das gesamte Areal zählt heute zum Unesco-Welterbe.
Die Textilfabrik schloss 1986 und wurde in ein Zentrum für Kunst und Kreativwirtschaft umgebaut. Heute beherbergt es u.a. Galerien, von denen eine dauerhaft Werke von David Hockney zeigt. Der Künstler wuchs quasi um die Ecke auf – und engagierte sich bei der Revitalisierung. So steuerte er das Deckengemälde im „Café Into the Opera“ bei...
Am späten Nachmittag Weiterfahrt nach Leeds und Hotelbezug. 3 Übernachtungen im Leonardo Hotel Leeds.
7. Tag (Mo. 01.09.2025): Fountains Abbey & Studley Royal Water Garden, York
Etwa eine Autostunde nördlich von Leeds befindet sich mit Fountains Abbey and Studley Royal Water Garden eine kulturhistorische Stätte erster Güte: Um die Ruinen einer mächtigen Zisterzienserabtei ließ der gescheiterte Schatzkanzler seiner Majestät, John Aislabie, im frühen 18. Jahrhundert einen Landschaftspark errichten – der bedeutendste Garten Englands dieser Epoche und Unesco-Welterbe. Für die Ruine der Abtei und die sehr englische Parkanlage nehmen wir uns den gesamten Vormittag Zeit.
Am Nachmittag steht dann die zweite mittelalterliche Stadtperle dieser Reise auf dem Programm: Wir fahren nach York, deren enges Gassengewirr von einer fast vollständig erhaltenen Stadtmauer umschlossen ist. Von der Mauer bieten sich herrliche Blicke auf das York Minster – zweitgrößter gotischer Kirchenbau nördlich der Alpen!
Der Ort war vermutlich bereits von den Kelten besiedelt. Doch die Römer gründeten hier eine Stadt – und siedelten hier ihr Verwaltungszentrum für die Provinz Britannia inferior, also Nord-Britannien, an. York hat bis in die Gegenwart hinein große Bedeutung für den ganzen Norden Englands behalten – als politisches und Handelszentrum, als Verkehrsknotenpunkt und heutzutage als Einkaufs- und Ausflugsziel. In den engen Straßen der Stadt tobt das Leben, wobei sich bei weitem nicht nur Touristen durch die Gassen schieben, sondern auch zahlreiche Bewohner aus dem Umland.
Führung durch die Altstadt und anschließend etwas Freizeit. Fürs gemeinsame Abendessen treffen wir uns dann in einem urigen Pub.
Anschließend Rückfahrt nach Leeds.
8. Tag (Di. 02.09.2025): Leeds Gallery, abends Fährüberfahrt
Der gesamte Vormittag steht uns heute für Leeds zur Verfügung. Die Innenstadt ist durchzogen von Passagen und eines der herausragendsten Gebäude ist die Corn Exchange. Die ehemalige Getreidebörse wurde behutsam saniert und in ein stilvolles Einkaufszentrum umgewidmet. Hierbei wurden die Geschäfte – eigentlich sind es Boutiquen – handverlesen ausgewählt, so dass ein charmanter und atmospärischer Ort entstanden ist.
Außerdem bietet die Stadt mit der Leeds Art Gallery einen klassischen Kunsttempel mit beachtlicher Sammlung und vielseitigen Wechselausstellungen.
Am Nachmittag dann Bahnfahrt ins nahe Hull, wo wir in den Transferbus zur Fähre umsteigen. Nach dem erneuten Kabinenbezug gemeinsames Abendessen auf dem Schiff, bevor der Tag und die Reise an der Bordbar gemütlich ausklingen können.
9. Tag (Mi. 03.09.2025): Heimreise
Frühstück an Bord der Fähre. Nach der Ankunft in Rotterdam Bus-Transfer zum Bahnhof, wo wir uns verabschieden werden. Heimreise mit der Bahn gegen Mittag, so dass Sie Ihren Heimatort noch am Abend erreichen können.