1. Tag (Do. 08.10.): Anreise
Bequeme Anreise mit dem französischen Schnellzug TGV über Karlsruhe bzw. Frankfurt. Am Abend Ankunft in Lyon Part Dieu. Nach dem Check-in im Hotel geht es zu einem nahegelegenen Restaurant für ein gemeinsames Kennenlernen.
2. Tag (Fr. 09.10.): Römische Ruinen und mittelalterliches Zentrum
Nach dem Frühstück erster Rundgang durch die Stadt. Wir beginnen in historischer Reihenfolge mit den römischen Hinterlassenschaften und dem mittelalterlichen Stadtkern, an dessen Rand sich unser Hotel befindet.
Als ältestes Siedlungsgebiet von 43 v. Chr. wurde die römische Stadt als Lugdunum auf dem Fourvière-Hügel gegründet. Auf dem Plateau des Fourvière liegt gut sichtbar das im Hang integrierte Amphitheater sowie das Musée Lugdunum, ein Bauwerk aus den 70ern. Auf römischen Fundamenten entstanden am Fuße des Hügels die ersten „Traboules“, versteckte Durchgänge und Innenhöfe. Sie dienten damals vor allem dem verkürzten Transport von Waren auf unbefestigten Straßen. Während die römische Stadt auf dem Hügel lag, entwickelte sich im Mittelalter und in der Renaissance das Leben zunehmend unten am Fluss. Händler und Bankiers ließen sich hier nieder und die alten römischen Steine wurden in neue Gebäude integriert. Heute an die moderne Infrastruktur angepasst, gilt Lyon als Musterbespiel für integrativen Städtebau. Anstatt alte Gebäuden zu überbauen oder abzureißen, wurden diese in neue Funktionen überführt.
Gestalterische Achsen des Übergangs finden sich auf der Presqu’île, eine Halbinsel zwischen den Flüssen Rhône und Saône. Einige Brücken – wie die Passerelle du Palais de Justice – führen direkt vom Renaissanceviertel in die klassizistische und zeitgenössische Stadtstruktur über.
Am Nachmittag besuchen wir dann die ersten Ausstellungsorte der Biennale, die zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt gegeben sind. Nur zum Vergleich: Im Jahr 2024 waren es 9 verschiedene Ausstellungsorte, darunter auch die großen Kunstmuseen der Stadt.
3. Tag (Sa. 10.10.) La Croix-Rousse, Musée d’Art Contemporain und Biennale
Am Morgen Spaziergang durch das Quartier La Croix-Rousse, das zusammen mit Fourvière die zweite historische Anhöhe Lyons bildet. Es handelt sich um das ehemalige Arbeiterviertel für die Seidenweber – die Canuts – und ist heute von einem künstlerischen Flair geprägt. Auch hier finden sich die vielen labyrinthartigen Traboules, die Teil des Unesco-Weltkulturerbes sind.
Street Art ist omnipräsent. Auf einer Fläche von über 1200 Quadratmetern wird auf einer Hauswand eine hyperrealistische Szene der Bewohner des Viertels gezeigt. Als Hommage an die Canuts gedacht, die durch ihre Streiks im 19. Jahrhundert das Arbeiterbewusstsein in Frankreich prägten, steht es heute stellvertretend für die Bewohners des lebhaften Viertels.
Von Croix-Rousse geht es hinunter bis zum Place des Terreaux mit Installation von Daniel Buren, dann kurz zur Oper – ein historischer Bau, der von Jean Nouvel mit einen beeindruckenden neuen Dach aufgewertet wurde. Danach Mittagspause.
Am Nachmittag Besuch des hochkarätigen Musée d’Art Contemporain im Norden der Stadt. Das Museum war in den vergangenen Jahren regelmäßig Ausstellungsort der Biennale Lyon – so vermutlich auch im Jahr 2026. Das Gebäude wurde von Renzo Piano entworfen, der den ehemaligen Messebau Palais de la Foire vollständig umgestaltete. Dabei beließ er die historische Fassade aus den 1930er-Jahren, schuf dahinter jedoch ein völlig neues Inneres: klare Linien, modulare Räume, viel Licht und wandelbare Strukturen. Dieses architektonische Konzept – die Verbindung von historischer Hülle und moderner Substanz – steht sinnbildlich für Lyons Umgang mit seiner Geschichte. Als eines der renommierten Museen Frankreichs werden hier in Wechselausstellungen die Werke zeitgenössischer Künstler ausgestellt.
Nach dem Museumsbesuch bliebt Zeit für eine Kaffeepause oder ein Spaziergang im angrenzenden Parc de la Tête d’Or, ein im englischen Gartenstil errichteter Park mit botanischem Garten, Gewächshäusern aus Glas und Eisen aus dem 19. Jahrhundert und weitläufigen Alleen.
4. Tag (So. 11.10.) Biennale, Musée des Confluences
Wir nutzen den Vormittag, um weitere Ausstellungsorte der Biennale zu besuchen. Nach einer Mittagspause steuern wir den südlichen Teil der Stadt an. Auf einer Halbinsel gelegen, am Zusammenfluss der Saône und Rhône, liegt das Musée des Confluences. Das von einem österreichischen Architektenduo gestaltete Museum besticht durch seine markante, der Halbinsel angepasste, spitz zulaufende Form: Auf einem massiven Sichtbetondeckel stehend erheben sich in komplizierten Konstruktionen aus Stahl und Glas der „Kristall“ und die mit Aluminiumplatten verkleidete „Wolke“. Als eines der größten Naturkunde Museen Frankreichs fließt hier Wissen zur Tier-, Umwelt- und Menschheitsgeschichte in einer umfangreichen Ausstellung zusammen.
Rückweg entlang der Kaianlagen an der Saône. Gemeinsames Abendessen in einem der nahegelegenen Lokale oder in Perrache. Wenn abends noch Zeit bleibt, Halt auf dem Place des Célestines auf dem Weg zum Hotel mit Blick auf das Theater. Sehenswert ist das unterirdische, spiralförmige, von Daniel Buren mitgestaltete Parkhaus unweit des Theaters: Beim Blick nach unten ist ein rotierender, runder Spiegel zu sehen, der sich um die eigene Achse dreht und das von oben einfallende Licht sowie die Autos reflektiert.
5. Tag (Mo. 12.10.) Heimreise
Abfahrt des Zuges ca. 10 Uhr. Gute Anschlüsse in Karlsruhe, Mannheim, Frankfurt zur weiteren Heimreise.