Seit 2015 findet in Hildesheim regelmäßig das Lichtkunstfestival „EVI Lichtungen“ statt – und hat sich, dank einer gelungen, künstlerisch ambitionierten Kuratierung innerhalb kürzester Zeit zu einem der wichtigsten Lichtkunstevents in Mitteleuropa entwickelt. Im Januar 2022 findet das mittlerweile als Biennale durchgeführte Festival zum vierten Mal statt.
Zeitgleich beschäftigt sich das Kunstmuseum Wolfsburg mit der Ausstellung „Macht! Licht!“ ebenfalls mit dem Thema Licht in der Kunst. Dabei liegt der Fokus nicht auf einer historischen Überblicksschau, sondern speziell auf Arbeiten, bei denen dem Licht politische, soziale, ökologische oder wirtschaftliche Aussagen zukommen. Trotz dieser engen Fokussierung ist eine große Fülle an Arbeiten zu erwarten: mehr als 50 Künstler sollen vertreten sein – darunter Christian Boltanski, Olafur Eliasson, Damien Hirst, Stephan Huber, Mischa Kuball, Mario Merz, Maurizio Nannucci, Bruce Nauman, Timm Ulrichs, Peter Weibel…
Diese beiden Lichtkunst-Events nehmen wir zum Anlass für eine Reise in die Unesco-Welterbe-Stadt Hildesheim. Sie lernen hierbei auch den Dom mit den kulturhistorisch herausragenden Bronzetüren und der Bronzesäule des Bernward kennen – sowie den sich ebenfalls dort befindenden legendären 1000-jährigen Rosenstock. Ebenfalls auf dem Programm steht die ehemalige Benediktinerabteikirche St. Michael, ein beeindruckendes Zeugnis frühromanischer Architektur. Zudem bleibt Zeit für einen Rundgang durch die mittelalterlichen Gassen Hildesheims und einen Bummel über den Marktplatz mit dem Knochenhaueramtshaus – einem der eindrucksvollsten Fachwerkhäuser Deutschlands, wenn nicht der Welt.
Ein weiterer Höhepunkt der Reise wird ein Besuch in der Hall Art Foundation sein, die neben einem Ausstellungsraum im US-amerikanischen Vermont das Schloss Derneburg als Präsentationsort für seine Sammlung nutzt. In dem Schloss, nur wenige Kilometer südöstlich von Hildesheim gelegen, residierte bis 2006 Georg Baselitz – und nutzte die historischen Räumlichkeiten auch als Atelier und Wohnsitz. Als Baselitz auszog, griffen die Mäzene Andrew und Christine Hall begeistert zu. Am nötigen Kleingeld dafür fehlt es ihnen nicht, schließlich machte Hall beim Ölhandel an der Wall Street ein Vermögen. Die Sammlung der beiden ist ein „Who is Who“ der Nachkriegskunst – von Baselitz und Beuys über Antony Gormley, Anselm Kiefer, Keith Sonnier bis hin zu Andy Warhol, um nur ein paar Namen zu nennen…