1. Tag (Fr. 19. April): Anreise nach Belfast
Individuelle Anreise nach Belfast (wir buchen gerne die Flüge für Sie). Wir treffen uns am Abend in der Lobby des Hotels, gemeinsames Abendessen und anschließend Bummel durch die Pubs.
In der britisch geprägten Hauptstadt Nordirlands gibt es gleich mehrere opulent eingerichtete historische Gaststätten. So ist der Crown Liquor Saloon bekannt für seine kunstvoll verzierten Fliesen aus dem 19. Jahrhundert, Buntglasfenster und Holzschnitzereien – aber auch hervorragende Craft-Biere und gutes Essen. Im The Perch mit seinen viktorianischen Oberlichtern wiederum dürfen Sie sich zwischen Topfpflanzen und Vogelkäfigen wie in einem großen Wintergarten fühlen.
2x Übernachtung in Belfast.
2. Tag (Sa. 20. April): Van Morrison, Titanic und Bürgerkrieg
Am Morgen starten wir mit einer Führung auf den Spuren Van Morrisons in den Tag. Hierbei geht es in den Osten von Belfast, wo „Van the Man“ aufwuchs. Orte und Menschen hier, prägten Charakter und Songs dieses Ausnahmemusikers. Vieles davon wird in seinen Texten und seiner Musik erwähnt.
Im Anschluss lernen Sie das Titanic Viertel kennen – inklusive des Docks, in dem die Titanic gebaut wurde. Das Titanic Museum befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Werft Harland & Wolff und erinnert an das historische Schiff und seinen dramatischen Untergang. Zu sehen gibt es zahlreiche Artefakte und Repliken, darunter sogar ein Nachbau des luxuriösen Ballsaals und einiger Suiten und Kabinen – für First-Class-Passagiere genauso wie für die Economy Class.
Am Nachmittag beschäftigen wir uns dann mit der Bürgerkriegsgeschichte Nordirlands: In West Belfast trennt die sog. Peace-Line die Gebiete der katholischen Nordiren (Falls Road) von den Protestanten (Shankhill Road). Hier sind politische Wandmalereien omnipräsent, die von der teils sehr blutigen Geschichte erzählen, aber auch von internationalen Freiheitskämpfern und von den Themen Widerstand und Protest ganz allgemein. Viele radikale Murals wurden mittlerweile durch friedlichere Motive ersetzt, um den Konflikt nicht mehr auflodern zu lassen.
Abendessen im Hotel. Später ziehen wir weiter in einen traditionellen Pub mit Live-Music.
3. Tag (So. 21. April): Giant's Causeway, Derry, Donegal
Wir verlassen am Morgen Belfast mit dem Bus und fahren an die Nordküste, zu einem der herausragendsten Naturdenkmäler der Grünen Insel: Giant’s Causeway. Bei diesem „Damm des Riesen“ – so die wörtliche Übersetzung – handelt es sich um eine Formation aus rund 40.000 Basaltsäulen, die aus dem Meer hervorragen und teilweise von ihm umspült werden. Der Giant’s Causeway mit den bis zu 12 Meter hohen Stelen führt etwa fünf Kilometer entlang der Klippen und ist das Relikt einer sehr langsamen und gleichmäßigen Abkühlung einer Lava-Schicht vor etwa 60 Millionen Jahren.
Neben dieser wissenschaftlichen Erklärung gibt es selbstverständlich – wir sind in Irland! – auch eine Legende zur Entstehung der außergewöhnlichen Felsformation. Diese Legende werden wir Ihnen an Ort und Stelle ganz in Ruhe erzählen…
Sunday, Bloody Sunday
Weiterfahrt nach Derry, das die Briten Londonderry nennen. Die zweitgrößte Stadt Nordirlands machte – neben Belfast – immer wieder mit blutigen Auseinandersetzungen zwischen Protestanten und Katholiken ein. Am 30. Januar 1972 kam es zu einem Massaker, als britische Fallschirmjäger auf eine ungenehmigte Demonstration gegen die Internierung von Katholiken mit scharfer Munition feuerten. 13 Demonstranten starben, 13 weitere wurden schwer verletzt. Dieser Blutsonntag – Bloody Sunday – führte einerseits unmittelbar zur Eskalation des Nordirlandkonfliktes. Andererseits führte dieses Ereignis dazu, dass Künstler den Konflikt in ihren Liedern thematisierten, darunter auch die Band U2, deren Song „Sunday Bloody Sunday“ ein Welthit wurde und zweifellos dazu beitrug, den Druck für eine friedliche Lösung des Konfliktes zu erhöhen.
Heimat von Enya und Clannad
Nach der Stadtführung geht es mit dem Bus über die Grenze in die County Donegal, die bereits in der Republik Irland liegt. Dort ist ein Abendessen in Leo’s Tavern geplant. Der Gründer dieses Pubs, Leo Brennan, ist Vater der Töchter Moya, Ciarán und Pól Brennan, die 1970 mit zwei Onkeln Clannad gründeten – einer der erfolgreichsten Weltmusik- und New Age-Bands aller Zeiten. Später, nachdem sie mit der Schule fertig war, kam auch noch Tochter Enya hinzu – aber nur für kurze Zeit. Sie legte schon bald eine Solokarriere unter ihrem Vornamen hin und wurde seitdem mit vier Grammy Awards in der Kategorie „Best New Age Album“ geehrt.
Selbstverständlich fielen diese Musikerkarrieren nicht einfach so vom Himmel. Vater Leo (1926–2016) war Bandlieder einer kleinen, semiprofessionellen Tanzkapelle. In derselben Band spielte Mutter Máire mit, hauptberuflich Musiklehrerin. Selbstverständlich musizierte die ganze Familie bei jeder sich bietenden Gelegenheit im väterlichen Pub, so dass die Töchter schon über reichlich Auftrittserfahrung hatten, bevor sie das internationale Rampenlicht betreten konnten.
Schauten die berühmten Töchter in Tourneepausen vor dem Tod des Vaters noch häufig im Pub vorbei, trifft man sie heute dort nur noch in Ausnahmefällen an. Gleichwohl führt der Pub die musikalische Tradition fort. Sessions finden mehrfach wöchentlich statt.
1x Übernachtung in Donegal Town.
4. Tag (Mo. 22. April): Galway
Wir schlafen erst einmal in Ruhe aus. Dann geht es weiter nach Galway im Westen der Insel. Die Fahrt dorthin führt gut ausgebaute, aber teils recht einsame Landstraßen. Unser Reiseleiter wird die Zeit nutzen, Ihnen Hintergründe und Historisches zum Irish Folk zu erläutern. Dazu wird er diverse Stücke und Tonproben anspielen. Was sind eigentlich Jigs? Und was sind Reels? Welche Instrumente gehören traditionell dazu? Und welche haben sich erst in jüngeren Jahren in Sessions und Bands hinein gemischt?
Galway erreichen wir am frühen Nachmittag. Zunächst Stadtrundgang, dann Freizeit für individuelle Bummel durch die gleichermaßen gemütliche und quirlige Stadt. Galway ist mit etwas über 80.000 Einwohnern die größte Stadt im Westen Irlands und mit zwei Universitäten ein Magnet insbesondere für junge Leute.
Abends ist einmal mehr ein gemeinsames Dinner in einem traditionellen Pub geplant, wo am späteren Abend erneut mit Live-Music zu rechnen ist.
Abendessen im Hotel, 2 Übernachtungen.
Doch bevor wir schlafen gehen, wollen wir noch einmal zurück ins Zentrum gehen. Dort gibt es in irgendeinem Pub immer Live-Music.
5. Tag (Di. 23. April): Connemara mit Killary Fjord und Bodhran-Werkstatt
Am Morgen geht es für einen Tagesausflug nach Connemara, eine der landschaftlich schönsten Regionen ganz im Westen Irlands, an der Atlantikküste.
Erste Station ist die Bodhrán-Manufaktur von Malachy Kearns, der die traditionellen irischen Handtrommeln nach althergebrachtem Vorbild herstellt. Wer will, kann im dazugehörigen Shop gleich seine persönliche Bodhrán kaufen. Es gibt aber auch kleinere Souvenirs – und ein Café, das zu einer Pause einlädt.
Weiterfahrt zum Killary Fjord inmitten der zerklüfteten Landschaft von Connemara. Der Fjord verläuft zwischen den Twelve Bens, einer Gruppe markanter Berggipfel, und dem Maumturkgebirge. Vom Wasser aus bieten sich die besten Perspektiven auf diese Gebirgslandschaft. Deswegen werden wir eine gemütliche Bootsfahrt auf dem Fjord machen. An Bord gibt es auch ein Café.
Im Anschluss Rückfahrt nach Galway mit kurzem Fotostopp an der Kylemore Abbey. Abendessen im Hotel und erneut Gelegenheit für eine Pub-Tour.
6. Tag (Mi. 24. April): Burren, Cliffs of Moher
Vormittags erneut freie Zeit für Galway. Gegen Mittag dann Weiterfahrt durch die felsige Wildnis des Burren. Burren oder „An Bhoireann“ bedeutet „felsiger Ort“ – und die Region macht ihrem Namen alle Ehre. Über viele Kilometer erstreckt sich eine Landschaft aus hellgrauen, zerfurchten Kalksteinplatten, auf denen nur wenig bis gar nichts wächst. Trotz dieser Kargheit zählt der Burren zu einem der wichtigsten Naturhabitate der Grünen Insel. Viele seltene Tier- und Pflanzenarten haben hier eine Nische gefunden.
Cliffs of Moher
Am Nachmittag erreichen wir die Cliffs of Moher – eine der spektakulärsten Klippenformationen weltweit! Die Steilküste zieht sich über mehr als acht Kilometer entlang. An der höchsten Stelle ragen sie 214 Meter aus dem Atlantik empor – fast senkrecht!
Ganz in der Nähe befindet sich zudem das Atelier von Martin Doyle, der Irish Wooden Flutes herstellt, also irische Holzflöten. Nach Möglichkeit arrangieren wir auch hier einen Besuch.
Zwischendurch Check-in im Hotel in Shannon und Abendessen. Anschließend planen wir erneut einen Pubbesuch in Ennis oder Umgebung – es findet sich fast immer ein Pub, wo gerade eine Session stattfindet.
2 Übernachtungen in Shannon.
7. Tag (Do. 25. April): Bunratty Castle and Folk Park
Heute werden wir es etwas ruhiger angehen, zumal wir am Vorabend spät aus dem Pub zurückkommen werden. Wir schlafen also erst einmal aus und besuchen dann Bunratty Castle and Folk Park. Die Burg aus dem 15. Jahrhundert gilt als eine der am vollständigsten und authentischsten erhaltenen Burgen Irlands. Der Folk Park wiederum ist ein Heimatmuseum, bei dem ein ganzes Dorf so nachgebaut und in allen Gebäuden so eingerichtet wurde, wie es vor mehr als 100 Jahren aussah. Vom ärmlichen Cottage mit nur einem Zimmer bis hin zu einer georgianischen Residenz ist alles dabei.
Am Nachmittag dann Ausflug in die nahe Kleinstadt Ennis – eine Hochburg des Irish Folk. Gemeinsames Abendessen im Hotel.
8. Tag (Fr. 26. April): Dublins Fair City – und U2
Am frühen Morgen fahren wir nach Dublin, das wir nach etwa zweieinhalb Stunden erreichen. Dort besuchen wir das Little Museum of Dublin – ein schrulliges kleines Museum mit über 5.000 Artefakten und einem Raum, der ganz der Band U2 gewidmet ist.
Nach der Mittagspause geht es dann weiter ins Irish Rock 'n' Roll Museum. Hier wird die Geschichte von irischen Rockmusikern erzählt, insbesondere der Band Thin Lizzy. Neben allerlei Erinnerungsstücken gibt es auch ein Tonstudio und eine Bühne.
Temple Bar
Das Museum befindet sich mitten in Temple Bar, Dublins berühmten Kultur- und Amüsierviertel. In den enge Kopfsteinpflasterstraßen drängen sich Pubs dicht an dicht. Dazwischen gemütliche Bistros, schrullige Plattenläden, und diverse Theater- und Musikbühnen. Ein Höhepunkt ist die berühmte „Wall of Fame“ der irischen Musikszene. Ihr Guide nimmt Sie dort mit auf einen Stadtrundgang, bevor Sie ins Hotel einchecken.
Nach einer Verschnaufpause auf dem Zimmer gemeinsames Abendessen im Hotel. Dann stürzen wir uns erneut ins Nachtleben, schließlich ist heute der letzte Abend der Reise! Es gibt garantiert irgendwo den ein oder anderen Pub, wo Live-Music gespielt wird!
1 Übernachtung in Dublin.
9. Tag (Sa. 27. April): Heimreise - oder Verlängerung
Je nachdem, wann Ihr Rückflug geht, haben Sie noch etwas Zeit für einen individuellen Bummel durch Dublin. Es endet eine außergewöhnliche Reise quer durch Irlands Musiklandschaft.
Oder Sie hängen noch die ein oder andere Verlängerungsnacht dran!