1. Tag (Mo. 15.05.2023): Anreise zur Schwäbischen Alb
Individuelle Anreise zum Hotel „Weisses Ross“ in Langenau bei Ulm bis möglichst 17 Uhr.
Gönnen Sie sich eine kurze Ruhepause nach den Strapazen der Anreise. Beim anschließenden gemeinsamen Abendessen lernen Sie unsere archäologische Reiseleiterin sowie unsere Mitreisenden näher kennen.
2. Tag (Di. 16.05.2023): Hohlensteinstadel – Bockstein
Heute freuen wir uns auf einen vielfältigen Tagesausflug zu den wissenschaftlich bedeutenden Höhlen im Lonetal. Bei unserer mehrstündigen Wanderung erfahren wir, wie die Lebenswelt der jungpaläolithischen Jäger- und Sammlergesellschaften aussah, wie das Klima und die Umwelt in der Eiszeit war und wie die Entwicklung von Kunst und Musik im Aurignacien geschah. Dabei besuchen wir die Höhle „Hohlensteinstadel“ und hören von der spannenden Fundgeschichte des „Löwenmenschen“, der hier entdeckt wurde. Weiters besuchen wir die „Bocksteinhöhle“, die als ältester Siedlungskomplex des Neandertalers in Süddeutschland gilt. Die Mittagsrast halten wir im idyllischen Gasthof Schlössle. Anschließend Rückkehr ins Quartier, individuelle Ruhepause und Abend zur freien Gestaltung.
3. Tag (Mi. 17.05.2023): Tübingen – Museum für Alte Kulturen und Hohle Fels
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Tübingen und besuchen das Museum für Alte Kulturen im Schloss Hohentübingen. Hier treffen wir die Highlights der Eiszeitkunst an, z.B. das Elfenbeinpferdchen oder die 40.000 Jahre alte Mammutfigurine. Das Museum gewährt uns großartige Einblicke in die Geistes- und Lebenswelt unserer paläolithischen Vorfahren. Nach der Schwerpunktführung bleibt noch Zeit, das restliche Museum auf eigene Faust zu erkunden oder zu einem besonders beeindruckenden Exponat zurückzukehren, um dieses nochmals eingehend zu bewundern.
Zeit für eine Mittagspause – z.B. am idyllischen Tübinger Marktplatz mit einem grandiosen Rundblick auf einige wundervolle historische Gebäude.
Danach geht es wieder zurück in die Eiszeit. Wir fahren zur Höhle „Hohle Fels“ nahe Schelklingen, eine der größten Hallenhöhlen der Schwäbischen Alb. Hier wurden mehrere intensive Besiedlungsphasen durch den Homo Sapiens festgestellt. Immer noch finden hier Ausgrabungen statt. Der wohl bedeutendste Fund ist die berühmte „Venus vom Hohle Fels“. Anschließend Rückkehr in unser Quartier.
4. Tag (Do. 18.05.2023): Höhlen des Achtals – Urgeschichtemuseum Blaubeuren
Bei unserem heutigen Tag dreht sich alles um die Höhlen des Achtals – jenem Gebiet, aus dem die ältesten bisher gefundenen Objekte der Eiszeitkunst stammen. Diese reiche paläolithische Fundlandschaft entstand im Pleistozän, als sich ein tiefes Tal in die Juraformation grub, wodurch die vielen Hohlräume des Karstsystems angeschnitten wurden. Die so entstandenen Höhlen wurden bereits von den Neandertalern des Mittelpaläolithikums als Lagerplätze genutzt.
Zuerst jedoch besuchen wir das Urgeschichtemuseum in Blaubeuren, wo uns der vielleicht beeindruckendste paläolithische Fund der letzten 10 Jahre in Mitteleuropa erwartet – die Venus vom Hohlefels. Die Elfenbein-Figurine gehört mit ihren 35.000 – 40.000 Jahren zusammen mit der österreichischen „Fanny“ – der Venus vom Galgenberg – zu den ältesten Darstellungen eines menschlichen Körpers weltweit. In der Museumsführung „Das Unesco-Welterbe kennenlernen“ werden viele Fragen aufgeworfen – und sachkundig beantwortet. Das Museum ist beeindruckend, weshalb wir nach dem Rundgang noch etwas individuelle Zeit eingeplant haben.
Zur Mittagszeit bieten sich die nahen Lokale für eine Stärkung an. Auf eigene Faust kann während der Pause auch der berühmte Blautopf erkundet werden, eine der größten Karstquellen Deutschlands. Ein Schwert, das Blautopf-Pionier Manfred Keller im Quelltopf gefunden hat, wurde als keltische Waffe aus der Zeit 300 Jahre vor Christus identifiziert.
Anschließend besuchen wir das „Geißenklösterle“ und den „Sirgenstein“ – urgeschichtlich bedeutende Höhlen bzw. Fundstellen des Achtals und genießen das Zusammenspiel von Landschaft und Archäologie. Danach Rückkehr ins Hotel. Unseren Abend lassen wir bei einem gemütlichen Essen ausklingen. Auch Kontaktdaten sollten gegebenenfalls getauscht werden, denn leider ist dies bereits unser letzter gemeinsamer Abend.
5. Tag (Fr. 19.05.2023): Der Löwenmensch im Museum Ulm – Abreise
Nach einem letzten gemütlichen Frühstück packen wir noch die letzten Sachen in unseren Koffer und fahren nach Ulm.
Dort besuchen wir im Stadtmuseum den legendären „Löwenmenschen“. Diese außerordentlich komplexe Elfenbeinfigur ist das größte und wohl auch bedeutendste Kunstobjekt, das in der Schwäbischen Alb gefunden wurde. 1939 in der Stadel-Höhle am Hohlenstein im Lonetal in viele winzige Teilchen zerbrochen entdeckt, musste die Statuette mühselig wieder zusammengesetzt und rekonstruiert werden. Möglicherweise stellt sie ein Fabelwesen aus Löwe und Mensch dar, oder einen Schamanen? Oder doch stilisierte Neandertaler? Ein kontroverses Thema, über das sich mit der fachkundigen Führerin eingehend diskutieren lässt.
Dieser Programmpunkt bildet schon den Abschluss unserer Reise – um spätestens 16.00 Uhr erfolgt der Transfer zum Bahnhof Ulm für die Rückreise und die Verabschiedung der Reisenden.
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Diese Reise wird in Kooperation der ARGE Archäologie durchgeführt.
Wir behalten uns vor, einzelne Programmpunkte aufgrund von unterschiedlichen An- und Abreisedaten, anderen unvorhersehbaren Ereignissen oder auch neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu ändern.