Sagrada Família, Park Güell, Casa Milà – die Mittelmeermetropole Barcelona verdankt ihren Ruhm zu einem erheblichen Teil den Geniestreichen des Architekten Antoni Gaudí. Der katalanische Jugendstil, Modernisme genannt, ist untrennbar mit seinem Namen verbunden. Dabei war Gaudí nicht der einzige Jugendstilarchitekt, der in Barcelona prachtvolle Spuren hinterlassen hat. Nicht minder bedeutend ist sein nur um wenige Monate älterer Kollege Lluís Domènech i Montaner.
Domènech i Montaner schuf in Barcelona u.a. den Palau de la Música Catalana (Musikpalast) und das Hospital de la Santa Creu i Sant Pau – ein historischer Klinikkomplex, der heute als Kulturzentrum und Verwaltungssitz diverser Institutionen genutzt wird. Beide gehören genauso zum Unesco-Weltkulturerbe wie die Werke von Gaudí. Und beide werden Sie im Rahmen einer Führung kennen lernen!
Aber auch Gaudí steht auf dem Programm. Unsere örtliche Stadtführerin nimmt Sie mit in die Sagrada Família und erläutert Ihnen den beeindruckenden Kirchenbau auch von innen (Turmaufstieg ist aufgrund der Corona-Situation aktuell leider nicht möglich). Sie zeigt Ihnen außerdem, wie die Jugendstil-Architektur die Stadtentwicklung in Barcelona prägte.
Eixample: gewaltige Stadterweiterung
Barcelona ist nicht nur mit einer verwinkelten mittelalterlichen Altstadt gesegnet, sondern auch mit weitläufigen Arealen aus der Gründerzeit: Spätestens Mitte des 19. Jahrhunderts stieß das Wachstum der Metropole, die die Römer Barcino nannten, innerhalb der Stadtmauern endgültig an Grenzen. Es musste eine Erweiterung her. In den Jahren 1854 bis 1856 wurden daher die mittelalterlichen Stadtmauern abgerissen – und um die alte Kernstadt herum entstanden komplett neue Viertel, am Reißbrett des Stadtplaners Ildefons Cerdà konzipiert. Grundlage waren dabei quadratische Häuserblocks, deren Ecken abgeschrägt sind. Der gesamte Bezirk trägt den Namen Eixample – das katalanische Wort für Erweiterung – und ist rund anderthalb mal so groß wie die Altstadt.
Innerhalb weniger Jahrzehnte entstand so eine komplett neue Stadt, die schnell zum Geschäftszentrum Barcelonas werden sollte. Hier siedelte sich das Bürgertum an, das durch die Industrialisierung zu Wohlstand gekommen war. Die industrielle Revolution war gleichzeitig Motor für das neue katalanische Selbstbewusstsein. Gerade unter dem neuen Bürgertum gehörte es zum guten Ton, eine gewisse Distanz zur aristokratischen Zentralregierung in Madrid zu wahren. Barcelona, die Metropole Kataloniens und zeitgleich ewiger Gegenspieler zur spanischen Hauptstadt im Landesinneren, sollte blühen! Man investierte in repräsentative Wohn- und Geschäftshäuser. Der soeben aufgekommene katalanische Jugendstil bzw. Modernisme hatte dadurch eine ideale Grundlage.
Durch die mittelalterliche Altstadt
Tatsächlich führte diese Entwicklung dazu, dass die historischen Gassen im alten Zentrum teilweise abgehängt wurden – und verfielen. Manche Ecken der mittelalterlichen Altstadt genossen bis ins späte 20. Jahrhundert daher einen eher zweifelhaften Ruf. Doch dank einer umfassenden Sanierung und Revitalisierung der historischen Viertel zählen spätestens seit der Jahrhundertwende auch El Raval und El Born zu den besten Adressen der Stadt. Unsere Stadtführerin zeigt ihnen auch einen Teil dieser historischen Altstadt und macht Sie mit den aktuellen Entwicklungen vertraut. Ein architektonischer Höhepunkt dort ist u.a. das Museum für zeitgenössische Kunst MACBA, entworfen vom amerikanischen Star-Architekten Richard Meier.
Ausflug zum Kloster Montserrat
Auch wenn die Stadt mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten gespickt ist, lohnt sich dennoch ein Ausflug ins Umland: zum Kloster Montserrat. Dieses Kloster gilt als Nationalheiligtum Kataloniens – und klebt spektakulär an einem kargen Gebirgszug. Schon die Anreise mit der Zahnradbahn oder der Seilbahn bietet herrliche Ausblicke. Unsere Führerin begleitet Sie bei diesem Ausflug und unternimmt auf Wunsch eine kleine Wanderung mit Ihnen. Selbstverständlich stehen auch der Besuch der Klosterkirche und des Museums auf dem Programm. Letzteres ist ein echter Geheimtipp, zu dessen Sammlung auch Gemälde von El Greco, Caravaggio, Tiepolo, Monet, Degas, Picasso und Dalí zählen!
Kleine Gruppe mit garantierter Durchführung ab 2 Personen
Diese Gruppenreise können wir bereits ab 2 Personen durchführen. Unsere Stadtführerin steht Ihnen hierbei jeweils zweimal halbtags sowie für den rund 6-stündigen Ausflug nach Montserrat zur Verfügung. Ab 7 Teilnehmern erfolgt eine durchgängige Reisebegleitung. Die maximale Teilnehmerzahl beträgt 15.
Die Reisetermine sind bewusst von Montag bis Freitag gewählt, weil dann die touristischen Höhepunkte wie die Sagrada Família und der Park Güell deutlich weniger frequentiert sind und die Besichtigung entsprechend entspannter abläuft. Außerdem verlassen viele Bewohner die Stadt am Wochenende. Wer dem Alltagsleben der Katalanen möglichst nahe kommen möchte, der muss Barcelona unter der Woche besuchen!