1. Tag (Mi. 10.09.): Anreise nach Philadelphia
Flug nach Philadelphia, voraussichtlich mit British Airways / American Airlines via London Heathrow. Die einzelnen Teilnehmer aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands, Österreich und der Schweiz treffen in London aufeinander. Gemeinsamer Weiterflug nach Philadelphia.
Nach Ankunft und Einreise in Philadelphia Transfer zum Hotel. Check-in. 3x Übernachtung mit Frühstück in Philadelphia.
2.-3. Tag (Do. 11.09. / Fr. 12.09.): Große Kunst in Philadelphia
Philadelphia ist die zweitgrößte Stadt an der Ostküste der USA. Am 8. Juli 1776 wurde hier, als die Amerikanische Unabhängigkeitserklärung erstmals öffentlich verlesen wurde, die berühmte Liberty Bell – also die Freiheitsglocke – geläutet.
Die Stadt spielt somit eine außerordentlich bedeutende Rolle für die Geschichte der USA – verfügt aber außerdem über mehrere erstklassige Kunstmuseen: das Philadelphia Museum of Art mit einem guten Querschnitt europäischer und amerikanischer Kunst inkl. einer der größten Duchamp-Sammlungen weltweit, das Rodin Museum mit den meisten Skulpturen des Bildhauers außerhalb Frankreichs sowie die Barnes Foundation mit zahlreichen Renoirs, Cézannes, Matisses, Picassos, Rousseaus, de Chiricos, Modiglianis, Degas, van Goghs, Seurats und Monets. Anfang 2025 kommen zudem die Calder Gardens hinzu, die einem der berühmtesten Söhne der Stadt gewidmet sein werden, dem Bildhauer Alexander Calder. Der Museumsneubau stammt übrigens aus der Feder der Architekten Herzog & de Meuron.
Zudem werden wir die Stadt mit einem Hop-on, Hop-off-Bus erkunden – und eine der größten Open Air-Galerien der Welt kennenlernen. Denn Philadelphia hat sich in jüngerer Vergangenheit einen Namen als Stadt der „Murals“ gemacht – also großformatiger Wandmalereien. Gestartet als Anti-Graffiti-Initiative im Jahr 1986 hat sich „Mural Arts Philadelphia“ längst zum größten Projekt für Kunst im öffentlichen Raum innerhalb der Vereinigten Staaten entwickelt. Ging es ursprünglich darum, Graffiti-Sprayern einen legalen Weg zu eröffnen, um sich auszudrücken, handelt es sich mittlerweile um ein anspruchsvolles Kunstprojekt. Damit ist es gelungen, Brücken in die Subkultur der sozial benachteiligten Viertel zu schlagen.
Heute gehören die Murals genauso zum Stadtbild Philadelphias wie die Independence Hall, in der die Unabhängigkeitserklärung und die Verfassung der USA unterzeichnet wurden. Sowohl die Wandgemälde, als auch die historischen Sehenswürdigkeiten Philadelphias lernen Sie bei der Stadtrundfahrt kennen.
An beiden Abend gemeinsames Dinner in Philadelphia, das über eine erstklassige Restaurant-Szene verfügt.
4. Tag (Sa. 13.09.): Bahnfahrt quer durch Pennsylvania
Am Morgen Freizeit, z.B. für Shopping in der Stadt. Gegen Mittag fahren wir dann mit dem Zug in Richtung Westen – und durchqueren dabei einmal den US-Bundesstaat Pennsylvania. Die Fahrt führt quer durch die Appalachen und gehört zu den landschaftlich besonders reizvollen Routen im Osten der USA.
Am Abend erreichen wir Pittsburgh. Transfer zum Hotel. 3x Übernachtung mit Frühstück in Pittsburgh.
5. Tag (So. 14.09.): Andy Warhol und Carnegie Museum of Art
Pittsburgh, die „Steel City“, ist für seine industrielle Vergangenheit und die zahlreichen Brücken bekannt, die die Stadt prägen. Das historische Herz der amerikanischen Stahlindustrie liegt in einem Talkessel am Zusammenfluss der Flüsse Allegheny, Monongahela und Ohio.
Kunstfreunden ist Pittsburgh zudem als Geburtsort und Ausbildungsstätte Andy Warhols bekannt. Der Mitbegründer der Pop Art kam hier im Jahr 1928 zur Welt und studierte Gebrauchsgrafik am Carnegie Institute of Technology. Seine Heimatstadt hat dem berühmten Sohn einen eigenen Kunsttempel gewidmet: das Andy Warhol Museum. Es handelt sich um das größte Museum der Welt, das einem einzigen Künstler gewidmet ist. In dem 1994 eröffneten Museum sind auf sieben Etagen Gemälde, Drucke, Fotografien, Skulpturen und Filme des Pop Art-Meisters zu sehen. Nirgendwo sonst lässt sich die Entwicklung Warhols von den frühen Jahren bis hin zu den berühmten Campbell’s Soup Dosen und Marilyn Monroe Porträts nachvollziehen.
Doch das Warhol-Museum ist nicht die einzige Adresse ersten Rangs in der ehemaligen „Stahlstadt“. Schon 1895 stiftete der Industrielle Andrew Carnegie ein Kunstmuseum – das Carnegie Museum of Art. Es zählt zu den bedeutendsten Kunstmuseen der USA und gilt als eines der ersten Museen für zeitgenössische Kunst. Denn der Stifter und Mäzen hatte es als eine Sammlung „lebender Künstler“ konzipiert. Mittlerweile zählen diese einst zeitgenössischen Arbeiten jedoch zur klassischen Moderne, darunter Werke des französischen Impressionismus und Post-Impressionismus. Inzwischen umfasst die Sammlung zahlreiche weitere Gemälde, Skulpturen, Fotografien und Architekturskizzen aus allen Epochen – von der Renaissance bis heute, aus Amerika, Europa und anderen Erdteilen.
Außerdem werden wir mit der historischen Standseilbahn „Monongahela Incline“ vom Flussufer auf den Mount Washington, von wo aus man einen schönen Blick auf den Zusammenfluss des Allegheny und des Monongahela hat, aus denen der Ohio River hervorgeht – der größte linke Nebenfluss des Mississippi.
6. Tag (Mo. 15.09.): Fallingwater und Kentuck Knob
Tagesausflug mit dem Bus ins Hinterland von Pennsylvania. Denn rund 70 Meilen südöstlich der alten Industriestadt liegt, inmitten des malerischen und mit Wäldern durchzogenen Ohiopyle State Park eines der berühmtesten Häuser der Welt: Fallingwater von Frank Lloyd Wright.
Fallingwater zählt völlig zurecht zu den Meisterwerken der modernen Architektur. Das 1935 erbaute Haus wurde über einem Wasserfall errichtet und scheint förmlich über dem Wasser zu schweben – ein Beispiel für Wrights Prinzip des „organischen Bauens“, das die Verbindung von Architektur und Natur betont. Fallingwater, einst das private Wohnhaus der Familie Kaufmann, ist heute ein Museum und zieht jährlich zig Besucher aus aller Welt an.
Weit weniger bekannt ist Kentuck Knob, 1956 ebenfalls von Frank Lloyd Wright entworfen. Das elegante Wohnhaus befindet sich nur ein paar Meilen von Fallingwater entfernt und ist ein gutes Beispiel für Wrights charakteristischen Usonian-Stil. Dieser zeichnet sich durch eine klare, funktionale Gestaltung und den Einsatz natürlicher Materialien aus. Kentuck Knob ist harmonisch in die Umgebung integriert und bietet beeindruckende Ausblicke auf die umliegende Landschaft. Ursprünglich als privates Wohnhaus für die Familie Hagan gebaut, ist es heute für die Öffentlichkeit zugänglich und gibt Besuchern Einblicke in Wrights Philosophie des organischen Bauens und seinen Sinn für innovative Raumgestaltung.
Rückfahrt nach Pittsburgh und unterwegs gemeinsames Abendessen (alternativ ggf. auch Übernachtung in den Hügeln des westlichen Pennsylvanias).
7. Tag (Di. 16.09.): Auf nach Chicago
Im Laufe des Tages Transfer mit Bus / Taxi zum Flughafen von Pittsburgh und Flug nach Chicago. In Chicago werden wir die Flughafen-Metro zur Fahrt in die Innenstadt nutzen, wodurch wir den zahlreichen Staus auf den verstopften Highways ausweichen können.
Zimmerbezug unseres zentral gelegenen Hotels. 4x Übernachtung mit Frühstück in Chicago. Je nachdem, wann wir ankommen, bleibt noch Zeit für einen ersten Bummel durch die Wolkenkratzerschluchten und zum Lake Michigan.
8. Tag (Mi. 17.09.): Stadtführung, Mies van der Rohe und Willis Tower
Wir beginnen den Tag mit einer Stadtführung, wobei wir uns insbesondere der Skyline und ihrer Mischung aus historischen und modernen Gebäuden widmen. Als Geburtsort des Wolkenkratzers hat Chicago eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des Hochhausbaus gespielt, insbesondere nach dem großen Brand von 1871, der eine neue Ära der Architektur einleitete. Das Stadtbild ist gleichermaßen geprägt von Art Déco und Neoklassizismus, sowie von moderner und postmoderner Architektur.
Einen ganz besonderen Einfluss auf die architektonische Entwicklung Chicagos hatte Ludwig Mies van der Rohe, der letzte Direktor des Bauhauses. Nach seiner Emigration aus Deutschland prägte er die moderne Architektur in den USA maßgeblich und war Leiter der Architekturabteilung am Illinois Institute of Technology (IIT) in Chicago. Mies setzte dort seine Vision von „weniger ist mehr“ um und entwickelte eine klare, reduzierte Formensprache, die den Einsatz von Glas und Stahl betonte. Seine Werke, wie die Lake Shore Drive Apartments und die S.R. Crown Hall am IIT-Campus, gelten als Meilensteine des internationalen Stils. Diese Gebäude zeigen Mies' Streben nach funktionaler Eleganz und struktureller Klarheit, die bis heute das Stadtbild und die Architekturwelt beeinflussen. Am Nachmittag werden wir einen Architektur-Rundgang über den IIT-Campus unternehmen, für den Mies den Masterplan entwarf und insgesamt 15 Gebäude beisteuerte.
Den Abend werden wir dann auf dem Willis Tower verbringen, bis 2009 als Sears Tower bekannt und bei seiner Eröffnung 1974 mit 442 Metern das höchste Gebäude der Welt.
9. Tag: (Do. 18.09.): Frank Lloyd Wright in Chicago
Frank Lloyd Wright begann 1887 seine Karriere in Chicago bei Adler & Sullivan, wo er unter Louis Sullivan mit den Prinzipien der modernen Architektur in Berührung kam. Sullivan postulierte den Grundsatz „Form follows function“ und gilt als Mitglied der sog. Chicagoer Schule als einer der Väter des Wolkenkratzers.
Nach einigen Jahren Mitarbeit entschloss sich Frank Lloyd Wright 1893, in seinem Wohnort Oak Park, einem Vorort von Cjhicago, eine eigene Firma zu gründen. Dort entwickelte Wright den Grundsatz „Form follows function“ weiter und wandte ihn konsequent auf die Bedürfnisse von Wohnhäusern im mittleren Westen der USA an: weit überkragende Dächer, die gleichermaßen vor intensiver Sonnenstrahlung und starkem Schneefall schützen, eine starke horizontale Ausrichtung, damit sich die Gebäude optisch gut in die flache Landschaft eingliedern, und die konsequente Verwendung von natürlichen Materialien aus der Umgebung – der so genannte „Prairie Style“.
In Oak Park entstanden so innerhalb weniger Jahre rund 25 Jahre aus der Feder desselben Architekten, darunter auch das Frank Lloyd Wright Home and Studio, in dem er von 1889 bis 1909 lebte und arbeitete. Wir fahren mit der Vorortbahn dorthin, besuchen das berühmte Haus von innen und lernen bei einem Rundgang einen Teil der anderen Häuser von außen kennen. Eine Innenbesichtigung ist zudem im Unity Tempel geplant, der als Meilenstein in der modernen sakralen Architektur gilt. Anders als bei den Prairie Houses setzte Wright hier konsequent auf Stahlbeton, wodurch die klaren geometrische Formen und die eindrucksvolle, lichtdurchflutete Innenraumgestaltung möglich wurde. Der Innenraum des Unity Temple symbolisiert Gemeinschaft und Gleichheit: Bänke sind amphitheaterartig angeordnet, sodass alle Besucher den gleichen Blick auf den Altar haben. Dieses Meisterwerk betont Wrights Idee einer „demokratischen Architektur“.
Am Nachmittag Rückfahrt ins Zentrum und Besuch des Art Institute of Chicago, das Donnerstags bis 20 Uhr geöffnet ist.
10. Tag (Fr. 19.09.): Farnsworth House
Heute erneut Fahrt in einen Vorort mit Bus und Bahn sowie Fahrdienst/Taxi: Etwa 50 Meilen westlich der Innenstadt, bei der Kleinstadt Plano, befindet sich das Farnsworth House – eines der berühmtesten Bauwerke von Ludwig Mies van der Rohe. Das zwischen 1945 und 1951 errichtete Wohnhaus gilt als Meisterwerk des modernen Minimalismus. Wie kaum ein anderes Gebäude verkörpert es Mies' Konzept das „Weniger ist mehr“. Das Haus besteht aus einer einfachen Stahl- und Glaskonstruktion. Es schwebt förmlich über der Erde, um es vor Überflutungen des nahen Flusses zu schützen. Der Grundriss ist offen, nach außen hin gibt es keine Wände, sondern nur raumhohe Glasfronten und kaum sichtbare Stahlträger, so dass der Wohnraum nahezu übergangslos mit der umgebenden Natur verschmilzt. Einzig der innere Kern, in dem sich die sanitären Einrichtungen befinden, verfügt über feste Wände.
Ursprünglich als Wochenendhaus für die Ärztin Edith Farnsworth konzipiert, steht das Farnsworth House heute als Denkmal und Symbol für die klare, reduzierte Architektur der Moderne und kann besichtigt werden.
Gemeinsames Lunch in Plano oder Umgebung und Rückfahrt nach Chicago. Am späten Nachmittag freie Zeit für Shopping o.ä.
11. Tag (Sa. 20.09.): Museum of Contemporary Art und Rückflug
Am Morgen besuchen wir noch das Museum of Contemporary Art von Chicago, das sich am nördlichen Rand des Zentrums ganz in der Nähe der 860–880 Lake Shore Drive Apartments von Mies van der Rohe befindet. Am Nachmittag geht es dann mit der Metro zum internationalen Flughafen, von dem aus die Rückflüge nach Europa am Abend starten.
12. Tag (So. 21.09.): Ankunft in Deutschland
Am Morgen Landung in London Heathrow. Im weiteren Verlauf Anschlussflüge nach Deutschland bzw. Österreich und in die Schweiz. Individuelle Heimreise von Ihrem Heimatflughafen.