1. Tag: Anreise, Polesden Lacey, Stonehenge
Am frühen Morgen Direktflug nach London-Heathrow oder London-Gatwick. Die Gruppe trifft sich dort am Flughafen. Fahrt mit dem Bus nach Polesden Lacey. Je nach Ankunftszeit bleibt noch Zeit für ein zweites Frühstück, bevor wir das Herrenhaus besichtigen.
Entstanden im Jahre 1824, ist dieser großzügige Landsitz Fans der Verfilmungen von Miss Marple-Krimis wohlbekannt: Polesden Lacey spielt in „Bertrams Hotel“ eine Hauptrolle – als opulentes Hotel der 1950er-Jahre. Im echten Leben war das Anwesen südlich von London ein wichtiger Treffpunkt der High Society zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Hausherrin, Margaret Greville, war bestens vernetzt bei politischen Entscheidungsträgern – und machte sich als Gastgeberin für „Society“-Partys einen legendären Ruf. Heute gehört das Anwesen dem National Trust – und Besucher dürfen in die Atmosphäre vergangener Zeiten eintauchen.
Weiterfahrt in Richtung Südwesten. Da wir direkt an Stonehenge vorbeikommen, legen wir auch hier einen Stopp ein. Sie erhalten Einlass zu dem berühmtesten Zeugnis prähistorischer Geschichte Europas. Anschließend geht es auf direktem Weg nach Torquay an der Südküste. Zimmerbezug für die nächsten 3 Nächte. Abendessen im Hotel.
2. Tag: Agatha Christie Mile, Burgh Island
Am 15. September 1890 wurde Agatha Christie in Torquay geboren. Die nach wie vor wahrscheinlich erfolgreichste Krimiautorin aller Zeiten – die verkaufte Weltauflage ihrer Bücher soll bei über zwei Milliarden Exemplaren liegen – wuchs in dem typisch britischen Seebad an der Südküste der Grafschaft Devon auf. Nicht ohne Grund wird der Küstenabschnitt, der in einer geschützten Bucht liegt, auch englische Riviera genannt: Der Golfstrom sorgt für durchgängig mildes Klima. Palmen sowie zahlreiche subtropische Pflanzen sind omnipräsent. Auch Giftpflanzen gedeihen in diesem Klima bestens, etwa im Garten der Torre Abbey, dem eigentlichen Ursprung Torquays. Zu Ehren Agatha Christies wurde extra ein Beet mit tödlichen Gewächsen angelegt, deren Gift in den Romanen zum Einsatz kommt. Das schauen wir uns natürlich genauer an.
Im Anschluss schlendern wir die Agatha Christie Meile entlang, die an Stationen aus dem Leben der Autorin erinnert, und besuchen das Torquay Museum. Dort befindet sich u.a. das Original-Arbeitszimmer von Hercule Poirot. Wer möchte, kann dann noch das Real Crime Museum besuchen. In einem ehemaligen Weinkeller direkt am Hafen befindet sich eine Sammlung von Fundstücken, die an tatsächliche Verbrechen und Verbrecher erinnern.
Nach der Mittagspause Ausflug nach Burgh Island, Inspirations-Ort für die Romane „Und dann gabs keines mehr“ und „Das Böse unter der Sonne“. Je nach Stand der Gezeiten erreicht man das kleine Eiland zu Fuß – oder muss die rund 200 Meter breite Passage mit dem skurrilen Sea Tractor überwinden, ein hochbeiniges Amphibienfahrzeug. Alles auf der Insel ist wie in den Verfilmungen: die einsamen Klippen, der Tennisplatz, der steile Weg zum Strand hinunter…
Rückfahrt nach Torquay und Abendessen im Hotel.
3. Tag: Greenway House, Dartmouth Steam Railway
Bustransfer zur Endstation der Dartmouth Steam Railway. Diese Museumsbahn überwindet zwar nur wenige Meilen. Nichtsdestotrotz darf man sich an Bord der historischen Waggons mit der plüschigen Inneneinrichtung wie im Orient-Express fühlen. Vorne faucht und stampft eine Original-Dampflok von anno dazumal, von der Riviera geht es quer über die hügelige Landschaft Devons Richtung Greenway House.
Greenway war das Ferienhaus Agatha Christies – wobei Ferien-Schloss eigentlich der treffendere Name wäre. Die Räume des herrschaftlichen Landsitzes sind originalgetreu eingerichtet. Eine Pracht für sich ist der 12 Hektar große Garten, für den wir uns reichlich Zeit nehmen – genauso wie für das Anwesen.
Nach der Besichtigung von Greenway Weiterfahrt mit der Eisenbahn bis Kingswear. Wenn noch Zeit bleibt, setzen wir mit der Fähre über nach Dartmouth, einem historischen Fischerort. Anschließend Rückfahrt. Abendessen im Hotel.
Achtung: Der Fußweg vom Bahnhof zum Greenway House führt für ca. 2 Kilometer auf einem Wanderweg über Stock und Stein. Für alle, die nicht gut zu Fuß sind, können wir alternativ eine Taxifahrt ab/bis Paignton organisieren. Dann entfällt jedoch die Fahrt mit der historischen Eisenbahn.
4. Tag: Dartmoor, Causton aka Wallingford
Frühmorgens brechen wir auf, um ins mystische Dartmoor vorzustoßen. Krimifans ist es natürlich vor allem wegen des Hunds von Baskerville bekannt, der in der kargen Landschaft sein Unwesen treiben soll.
Zweifellos hat die Landschaft hier ihren ganz speziellen Reiz. Und obwohl es auch morastige Abschnitte gibt, beeindruckt das Hochmoor vor allem durch seine Felsformationen, die aus den sanft geschwungenen Hügeln immer wieder in die Höhe ragen. Der Landstrich gehört zu den am dünnsten besiedelten in ganz Großbritannien - und "gehört" seltenen Tier- und Pflanzenarten sowie den hier wildlebenden Dartmoor-Ponys.
In diesem Niemandsland befindet sich seit dem 19. Jahrhundert das Dartmoor Prison, wo zahlreiche gefährliche Schwerverbrecher einsaßen. Der legendäre, sternförmige Gefängniskomplex verfügt mittlerweile über ein eigenes Museum, um die vielen neugierigen Besucher zu empfangen. Nach dem Museumsbesuch Weiterfahrt quer durch das Moor. Es geht über enge Sträßchen und alte Steinbrücken. Am Rand des Moores locken malerische Ortschaften mit gemütlichen Cafés und Inns, die sich für eine ausgiebige Pause anbieten.
Dann verlassen wir den Südwesten Englands.
Am Nachmittag erreichen wir dann Wallingford. Hier lebte Agatha Christie die längste Zeit ihres Lebens. Ihr Grab befindet sich in einem südlichen Ortsteil. Auch Fans von Inspector Barnaby können diverse Häuserzeilen wiedererkennen, die sich in der TV-Serie im fiktiven Causton befinden. Jetzt sind es nur noch wenige Meilen in die Chiltern Hills, wo England so richtig englisch ist. Abendessen und Übernachtung in bzw. bei Henley-on-Thames.
5. Tag: Misbourne Cottage, Midsomer County und die Welt der Spione
Heute morgen wachen Sie inmitten des Midsomer County auf. Zwar ist das Revier von Inspector Barnaby rein fiktiv, nicht jedoch die Drehorte. Diese liegen zum großen Teil in den Chiltern Hills – eine erstaunlich ländliche Region mit ursprünglichen Dörfern, sanft geschwungenen Hügeln und malerischen Ortskernen. Aber auch das Grab von Edgar Wallace befindet sich hier, was wir uns nicht entgehen werden lassen.
Wir fahren quer durch die Chilterns, halten an dem ein oder anderen Dorfanger und machen uns schließlich auf den Weg zu Hughenden Manor. Dieses prächtige Anwesen spielte eine Hauptrolle in der Verfilmung von „The Big Four“, dem siebten Kriminalroman Agatha Christies.
Auf dem Weg nach London kommen wir dann an Misbourne Cottage vorbei, das in den Miss Marple-Verfilmungen als Wohnhaus der resoluten Ermittlerin erscheint. Nach kurzem Fotostopp geht es weiter zum Hotel in London. Nach dem Zimmerbezug und einem Imbiss wagen wir eine Begegnung mit fiktiven, aber auch realen Spionen. Wir durchwandern das Zentrum der Metropole auf der Suche nach dem Hauptquartier von MI6 – und heften uns auf die Spuren von James Bond. Neben Filmschauplätzen werden aber vor allem Orte auf dem Programm stehen, an denen sich echte und oft tragische Spionage-Geschichte abgespielt hat. Und unser örtlicher Guide wird uns von „C“, dem exzentrischen Gründer des britischen Geheimdienstes berichten: Es heißt, Sir Mansfield Smith-Cumming habe sich regelmäßig vor potenziellen Rekruten einen Brieföffner in das Holzbein unter seiner Hose gerammt. Nur Bewerber, die dabei nicht zusammenzuckten, sollen den Job bekommen haben.
2 Übernachtungen in London.
6. Tag: Kronjuwelen, Verrätertor und Jack The RipperLondon ist ein echter Verkehrsmoloch. Bei der Fortbewegung mit dem Bus ist das Risiko hoch, im Dauerstau hängen zu bleiben, weswegen wir in den nächsten beiden Tagen ausschließlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein werden.
Am Vormittag besuchen wir den Tower of London – aus historischer Sicht eines der bedeutendsten Bauwerke auf britischem Boden. Die Ringburg mit dem doppelten Festungsring direkt an der Themse diente den Königen u.a. als Residenz, Waffenkammer, Hinrichtungsstätte und Gefängnis. Auch die britischen Kronjuwelen werden hier aufbewahrt, die seit jeher die Fantasie von Räubern und Krimiautoren angeregt haben. Dazu zählt selbstredend auch der Edgar Wallace-Klassiker „Das Verrätertor“. Der Name des Krimis geht zurück auf jenes Tor des Towers, durch das einst Gefangene abgeführt wurden.
Dann stärken wir uns für die Ermittlungen in Sachen „Jack the Ripper“ - bei einem traditionellen Afternoon Tea. Kommen Sie hungrig! Denn bei dieser klassischen Mahlzeit gibt es mehr als nur ein Heißgetränk.
Nicht mehr ganz so heiß sind die Spuren von „Jack the Ripper“. Der Serienmörder, der im späten 19. Jahrhundert sein Unwesen trieb, aber nie überführt werden konnte, ist bis heute Anlass für unterschiedlichste Spekulationen und Verschwörungstheorien. Damit beschäftigt sich seit kurzem ein Museum. Zusätzlich nimmt uns ein Guide mit auf Spurensuche zu den Tatorten im East End. Schnell wird hierbei klar: Es ist gar nicht so einfach, die Spuren, die Fakten und Fiktion hinterlassen haben, zu entwirren…
Option: Am Abend besteht die Möglichkeit für einen Theaterbesuch in der „Mausefalle“. Agatha Christies „Mousetrap“ wird seit 66 Jahren fast täglich gespielt – und gilt somit als eine der erfolgreichsten Inszenierungen. Tickets auf Anfrage und nach Verfügbarkeit. Inszenierung auf Englisch.
7. Tag: Sherlock Holmes, Edgar Wallace - Heimreise
Am Morgen geht es in den Stadtteil Marleybone, in dem auch die Baker Street liegt. Die Hausnummer 221B nehmen wir selbstverständlich genauer unter die Lupe. Es ist die offizielle Adresse des Sherlock Holmes Museums! Nach dem Museumsbesuch bleiben wir dem wohl berühmtesten Detektiven aller Zeiten auf den Fersen. Auch zum Lunch sind wir mit ihm verabredet – im Sherlock Holmes Pub, der sich unweit der historischen Zentrale von Scotland Yard befindet. Gut vorstellbar, dass Inspector Lestrade und seine Kollegen hier öfters zum Feierabendbier einkehrten…
Dann bleibt noch Zeit für einen kurzen Abstecher in die Fleet Street - die Straße der Zeitungsverlage und Journalisten. Doch weniger die berüchtigten britischen Boulevard-Medien stehen in unserem Interesse, sondern Edgar Wallace: Bevor er sich als Krimiautor betätigte, arbeitete er als Kriegsberichterstatter für die Presseagentur Reuters und die Daily Mail. Wir schlendern an den ehemaligen Redaktionsgebäuden vorbei und gelangen zum Edgar Wallace Pub, wo wir zum Abschied noch einmal auf die verschiedenen Ermittler anstoßen können, bevor wir die Heimreise antreten.
Gepäckabholung und Fahrt zum Flughafen - oder Verlängerung in London.