1. Tag (Mi. 25.03.2026): Anreise Brüssel
Sie erhalten von uns ein Bahnticket von Ihrem Heimatbahnhof zur Fahrt mit dem ICE nach Brüssel. Nach Ankunft im Bahnhof Bruxelles Midi ist es nur noch eine kurze Fahrt mit der Straßenbahn zu unserem Hotel im Stadtteil Saint-Gilles, wo einige der schönsten Jugendstilvillen der Stadt stehen. Bei einem gemeinsamen Abendessen in der näheren Umgebung stimmen wir uns auf die Reise ein.
Hinweis:
Die Transfers mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Brüssel und London sind nicht im Reisepreis enthalten. Die Bezahlung erfolgt kontaktlos mit Ihrer Debit- oder Kreditkarte, wobei Sie automatisch immer den günstigsten Tarif erhalten.
2. Tag (Do. 26.03.2026): Jugendstil in Brüssel, Hôtel Tassel, Constantin Meunier Museum
Nach dem Frühstück beginnen wir unseren Tag mit einem Besuch im Constantin Meunier Museum. Meunier, einer der bedeutendsten Bildhauer Belgiens, steht mit seinem Werk an der Schnittstelle von Naturalismus und Realismus. Während er in frühen Jahren vor allem sakrale Motive malte, wandte er sich ab etwa 1875 verstärkt der industriellen Wirklichkeit seiner Zeit zu. Reisen durch Belgien führten ihn in Bergwerke und Fabriken, deren Eindrücke ihn tief prägten. Zwischen 1875 und 1905 entstand ein vielschichtiges Gesamtwerk, das die Arbeitswelt in den Mittelpunkt stellt. In Bronzeskulpturen würdigt Meunier Bergleute, Fabrik- und Landarbeiter, die als Zeugnis einer Epoche im Umbruch stehen und die soziale Realität darzustellen versucht. Bei einer Führung lernen wir Leben und Werk des Künstlers kennen.
Nächste Station ist die Villa Empain – ein eindrucksvolles Beispiel für Art‑Deco‑Architektur der frühen 1930er Jahre. Errichtet zwischen 1930 und 1934 vom Schweizer Architekten Michel Polak im Auftrag von Baron Louis Empain, fügt sich ihre elegante, kubische Formsprache perfekt in den damals modernen Südteil Brüssels ein. Die Fassade aus poliertem Granit, Bronze‑ und goldverzierte Profile sowie Marmor, Tropenhölzer und verziertes Schmiedeeisen im Inneren zeugen von bemerkenswerter Handwerkskunst und luxuriöser Detailliebe. Einst als Privatresidenz vorgesehen beherbergt die Villa Empain heute Ausstellungen, Konzerte und Kulturprogramme.
Im Anschluss Spaziergang durch das Stadtviertel Saint-Gilles. Der Stadtteil gilt als kreativ, lebendig und als Zentrum des bohèmen Lebensstils. Besonders auffallend ist die große Zahl an Jugendstilbauten, die das Straßenbild prägen. Eines der bedeutendsten Beispiele ist das Hôtel Tassel, ein Meisterwerk des belgischen Architekten Victor Horta. Das Gebäude gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Charakteristisch für Horta sind die geschwungenen Linien der Fassaden, die raffinierte Verbindung von Eisen, Glas und verschiedenen Natursteinen sowie die großzügigen Fensterfronten. Nur wenige Gehminuten entfernt befindet sich ein weiteres architektonisches Highlight, das ebenfalls von Horta entworfene Hôtel Solvay.
Wenn noch Zeit bleibt, fahren wir zudem zum Maison Cauchie. Das Cauchie Haus wurde 1905 vom Architekten Paul Cauchie gemeinsam mit seiner Frau Caroline Voet erbaut. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe des Europaviertels in Brüssel und zählt zu den bedeutendsten Beispielen des belgischen Jugendstils. Besonders auffällig ist die reich verzierte Fassade mit kunstvoller Sgraffito-Dekoration. Das Gebäude wurde als Gesamtkunstwerk konzipiert und diente dem Künstlerpaar als Wohnsitz. Auch im Inneren folgt es diesem gestalterischen Anspruch: Wände und Decken sind mit originalen Sgraffiti versehen, die florale Motive und symbolische Elemente darstellen.
Am Nachmittag holen wir schließlich das Gepäck im Hotel ab und fahren zum Bahnhof, um den Abendzug nach London zu nehmen. Die Fahrt ins Herz der britischen Metropole dauert nur zwei Stunden – und vom Bahnhof St. Pancras geht es fix mit dem Linienbus oder einem Taxi zum nahen Hotel.
3. Tag (Fr. 27.03.2026): Turner und Constable in der Tate Britain, Afternoon Tea
Nach dem Frühstück Fahrt mit der Underground zur Tate Britain. Dort erwartet Sie eine Sonderausstellung, die dem Werk zweier der bedeutendsten englischen Landschaftsmaler gewidmet ist: J. M. W. Turner und John Constable. Die Ausstellung ermöglicht einen direkten Vergleich ihrer künstlerischen Positionen. Neben bekannten Gemälden sind auch Skizzenbücher sowie persönliche Gegenstände der Künstler zu sehen.
Wie bei Sonderausstellungen in Großbritannien üblich erfolgt der Besuch individuell. Führungen sind aufgrund des erwarteten großen Andrangs nicht zugelassen. Sie erhalten unmittelbar vor dem Besuch der Ausstellung von Ihrem Reiseleiter eine kurze Einführung in das Werk der beiden Künstler.
Im Anschluss an den Ausstellungsbesuch lassen wir den Nachmittag bei einem traditionellen englischen Afternoon Tea ausklingen. Hierbei handelt es sich um mehr als „nur“ ein Heißgetränk. Freuen Sie sich auf eine Zeremonie mit herzhaften und süßen Leckereien.
Für den späten Nachmittag ist dann noch ein weiterer Höhepunkt geplant: Wir fahren auf die Aussichtsplattform einer der Londoner Wolkenkratzer, von wo Sie einen fantastischen Blick auf die City und die benachbarten Stadtteile haben.
4. Tag (Sa. 28.03.2026): Watts Gallery und Artist Village, NewArtCentre, Roche Court Sculpture Park, Avebury
Mit dem Zug und weiter mit einem Bus geht es heute hinaus aus der Metropole. In den sanft geschwungenen Surrey Hills befindet sich ein kulturhistorischer und romantischer Geheimtipp erster Güte: das Watts Artist Village. Gegründet wurde es von dem Künstlerpaar George Frederic und Mary Watts im späten 19. Jahrhundert. George zählte zu den wichtigsten viktorianischen Porträt- und Historienmalern, wohingegen die mehr als 30 Jahre jüngere Mary, Georges zweite Ehefrau, eine erfolgreiche Kunsthandwerkerin und Keramikerin war.
Ursprünglich errichteten sie in den Hügeln Surreys ihr Winterhaus „Limnerslease“ sowie eine kleine privat genutzte Galerie für Georges Arbeiten. Ab 1901 kam ein größeres Ausstellungsgebäude im Arts-and-Crafts-Stil hinzu – genauso wie die Watts Chapel, ein einzigartiges Bauwerk aus Terrakotta. Die Kapelle vereint Elemente des Jugendstils mit keltischen, romanischen und ägyptischen Gestaltungseinflüssen.
In der Galerie sind neben Arbeiten der beiden Watts auch Töpferarbeiten und Gemälde der De Morgan Foundation zu sehen. Evelyn De Morgan zählt zu den wichtigsten Künstlerinnen des britischen Symbolismus, der den Übergang von der Romantik zum Jugendstil markiert. William De Morgan wiederum war neben William Morris einer der wichtigsten Vertreter der Arts and Crafts-Bewegung und war hoch geschätzt für seine Möbel, seine Glasmalereien und seine Entwürfe für Fließen und Kacheln.
Selbstverständlich nehmen wir uns nicht nur Zeit für das pittoreske Ensemble aus Galerie, Wohnhaus und Kapelle, sondern auch für eine entspannte Mittagspause im Café des Artist Village. Im Anschluss Weiterfahrt in Richtung Westen zum NewArtCentre mit dem Roche Court Sculpture Park.
Die Galerie NewArtCentre befindet sich in der sanft hügeligen Landschaft von Wiltshire und ist auf Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts spezialisiert. Das Gebäude verbindet das Haupthaus aus dem Jahr 1804 mit einer Orangerie ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert durch eine bodentiefe Glasfassade. Die Architektur ermöglicht es so, die Ausstellungen auch von außen zu betrachten. Die angrenzenden Galerieräume setzen unterschiedliche Akzente - etwa auf die Verbindung von Galerie- und Wohnraum und das Zusammenwirken von Kunst und Alltag.
Im Roche Court Sculpture Park sind Skulpturen bedeutender britischer Künstler in die umgebende Landschaft eingebettet. Zu den ausgestellten Werken zählen unter anderem Arbeiten von Barbara Hepworth und Antony Gormley. Barbara Hepworth ist mit neun Bronzeskulpturen aus der Serie „The Family of Man vertreten“. Diese Werke, die einzeln oder in kleinen Gruppen sowohl im Garten als auch im Bereich der Galerie stehen, symbolisieren verschiedene Lebensphasen. Hepworth selbst verglich ihre Skulpturen mit geologischen Formationen, die aus dem Boden hervorzuwachsen scheinen. Auch Antony Gormley ist mit einer Figurenskulptur vertreten. Der Künstler, bekannt für monumentale Stahlwerke wie den Angel of the North, beschäftigt sich in seiner Arbeit mit dem Verhältnis von Körper, Raum und Zeit. Die Skulptur „One and Other“, eine gesichtslose Eisenfigur, steht auf einem abgestorbenen Baumstamm. Durch die natürliche Rostbildung ändert sich im Lauf der Jahreszeiten ihre Farbe. Der geführte Rundgang durch das Kunstzentrum bzw. den Skulpturenpark beinhaltet Tee und Kuchen.
Am Abend führt der Weg schließlich zum neolithischen Steinkreis von Avebury. Die Anlage besteht aus einem äußeren Kreis und einem kleineren inneren Kreis und erstreckt sich über eine Fläche von rund 15 Hektar. Errichtet wurde das Henge etwa 2600 und 2500 v. Chr. und ist damit älter als das bekanntere Stonehenge, das ebenfalls in der Grafschaft Wiltshire liegt. Von dort Rückfahrt nach London.
5. Tag (So. 29.03.2026): Courtauld Gallery, Sunday Roast
Zentral in London und unmittelbar an der Themse gelegen, befindet sich die Courtauld Gallery im Somerset House. Das neoklassizistische Gebäude beherbergt gleich mehrere Kultureinrichtungen und bietet darüber hinaus einen schönen Blick auf die Themse. Für den Besuch der umfangreichen Sammlung der Courtauld Gallery nehmen wir uns genauso Zeit wie für die Sonderausstellung. Die Galerie präsentiert Werke vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert, darunter Werke alter Meister und Beispiele der modernen Malerei. Die Sonderausstellung ist dem Pointillisten Seurat gewidmet. Unter dem Titel „Seurat and the Sea“ werden jene Werke zu sehen sein, die der Künstler bei seinen Aufenthalten an der Küste des Ärmelkanals schuf.
Im Anschluss fahren wir in die modernen Londoner Docklands, eines der größten urbanen Bau- und Revitalisierungsprojekte der Metropole. Das zentrale Quartier „Canary Wharf“ ist neben der Londoner City das zweite große Zentrum der Finanzwirtschaft mit Wolkenkratzern & Co. Hier, zwischen den glitzernden Glasfassaden, befindet sich eines der größten Projekte für Kunst im öffentlichen Raum weltweit: „Art on the Wharf“.
Die größte öffentlich zugängliche Kunstinitiative Londons besteht mittlerweile aus mehr als 100 Skulpturen und architektonischen Arbeiten. Die Werke – von Henry Moores Bronze „Draped Seated Woman“ bis zum interaktiven „Traffic Light Tree“ von Pierre Vivant – fügen sich organisch in das urbane Ambiente aus Glas und Stahl ein. Gemeinsam werden wir einen Teil dieser Sammlung erkunden und durchstreifen. Es handelt sich um Kunst zum Anfassen, Laufen, Staunen.
Selbstverständlich ist hierbei zwischendurch Zeit für eine Tee- oder Kaffeepause eingeplant, wobei Sie das eigentliche kulinarische Highlight am frühen Abend erwartet: Sunday Roast. Diese Mahlzeit hat „auf der Insel“ eine große soziale Bedeutung: Sie bringt Familie und Freunde zusammen, um in entspannter Atmosphäre bei einem guten Mahl den freien Tag der Woche zu genießen. Auf den Tisch kommt typischerweise gebratenes Fleisch, „Roast Potatoes“ oder Yorkshire Pudding sowie Gemüsesorten. Längst gibt es aber auch vegetarische Alternativen. War „Sunday Roast“ früher etwas, das man in den eigenen vier Wänden zelebriert hat, haben sich mittlerweile aber auch viele Restaurants dieser Tradition angenommen – und kulinarisch mit exquisiten Vorspeisen und köstlichen Desserts aufgewertet.
6. Tag (Mo. 30.03.2026): Abreise
Nach dem Frühstück verlassen wir London und nehmen den Eurostar zurück nach Brüssel. In Brüssel gemeinsames Mittagessen in einem charmanten Bistro am Porte de Hal – und da wir die Umsteigezeit zur Weiterfahrt nach Deutschland großzügig kalkulieren, können wir noch einen weiteren Spaziergang durch die Hauptstadt Belgiens unternehmen. Vom Bistro ist es nicht weit zum Art Nouveau Ensemble rund um die Rue Vanderschrick.
Im Anschluss Rückreise ab Brüssel mit dem ICE nach Köln bzw. Frankfurt und Weiterfahrt in Ihre Heimatstadt.
Für Gäste aus Süddeutschland – insbesondere Stuttgart und München – sowie der Schweiz besteht alternativ die Möglichkeit, von London mit dem Eurostar nach Paris zu fahren und von dort mit dem TGV die Heimreise anzutreten. Je nach Verbindung sind Sie so ggf. schneller zu Hause. Da in diesem Fall das gemeinsame Mittagessen in Brüssel entfällt, erhalten Sie einen Rabatt von 35 €.