1. Tag: Anreise: City of London, Whitechapel Gallery, Afternoon Tea.
Individuelle Anreise am frühen Morgen nach London. Fahrt mit der Underground vom Flughafen quer durch die Stadt zu unserem Hotel in den Docklands. Mit etwas Glück sind die Zimmer bereits am Vormittag bezugsfertig. Wenn nein, geben wir nur das Gepäck ab, bevor wir mit der Stadtbesichtigung beginnen.
Mit der Dockland Light Railway geht es zu unserem ersten Besichtigungspunkt – ins Herz der Londoner City, das historische Finanzviertel. Dieser – der Fläche nach kleinste – Verwaltungsbezirk verfügt über einen besonderen politischen Status. Infolgedessen gelten auf dem gerade einmal eine Quadratmeile großen Gebiet zahlreiche Sonderregeln. Eine davon: Es gibt kaum Baubeschränkungen, so dass genau hier dicht gedrängt zahlreiche architektonisch beeindruckende Wolkenkratzer in die Höhe geschossen sind. Wir tun es dem Stahl und Glas gleich und nehmen den Aufzug im Gebäude „20 Fenchurch Street“, auch als „Walkie Talkie“ bekannt. In der „Sky Pod Bar“ warten nicht nur hervorragende Blicke auf Themse & Co. auf Sie, sondern ein Mittagsimbiss mit Sandwich und Kaffee.
Zurück auf Straßenebene beginnt unsere Architekturführung durch das Viertel – vorbei an Gebäuden wie „The Gerkin“ (Gewürzgurke) von Sir Norman Foster, „The Cheesegrater“ (Käsereibe) von Rogers Stirk Harbour + Partners und das Lloyds Building von Richard Rogers, bei dem Versorgungsleitungen, Treppen und Lifte nach außen sichtbar verlegt wurden – genauso wie beim Centre Pompidou in Paris.
Der Rundgang führt schließlich zum Broadgate – ein Neubaukomplex, in den mehrere Skulpturen renommierter Künstler integriert wurden, darunter Richard Serra, Jim Dine und George Segal. Vom Broadgate ist es dann nicht mehr weit zur Whitechapel Gallery – einer der traditionsreichsten Ausstellungsorte für zeitgenössische Kunst in London. Das 1901 im Arts-and-Craft-Stil errichtete Gebäude ist allein schon sehenswert. Seit 2012 prangt auf der Fassade eine Arbeit von Rachel Whiteread. Und selbstverständlich sehen wir uns auch die aktuelle Ausstellung an.
Nach so viel Kunst und Architektur tut Abwechslung Not: Wir fahren nach Westminster, werfen einen Blick auf Big Ben, die Houses of Parliament und lassen uns in einem Café nieder – für einen traditionellen britischen Afternoon Tea. Es erwartet Sie kulinarisch weitaus mehr als nur ein Heißgetränk!
Anschließend Rückfahrt zum Hotel und/oder Pubbesuch.
2. Tag: Kunstzentren der Docklands – Skulpturenpfad entlang der Themse
Heute stehen die östlichen, völlig neu entwickelten Stadtteile Londons rund um die Docklands auf dem Programm. In North Greenwich entstand mit dem Millenium Dome nicht nur eines der größten Event-Zentren der Welt, sondern entlang der Themse mit dem Skulpturenpfad „The Line“ ein ambitioniertes Projekt für Kunst im öffentlichen Raum. Beeindruckend sind insbesondere die Arbeiten „Quantum Cloud“ von Antony Gormley und „A slice of reality“ von Richard Wilson –ein aufgesägtes und freigestelltes Teil eines Hochseeschiffes.
Der Pfad folgt dem Themse-Wanderweg. Wir biegen aber ab und besuchen das neue kreative Herz von North Greenwich: die NOW Gallery. Rund um die Galerie und die architektonisch herausragenden Gateway Pavilions wächst derzeit der urbane Park „The Tide“. Hierbei handelt es sich um ein Netzwerk aus erhöhten Wegen und Gärten, entworfen vom New Yorker Architekturbüro „Diller Scofidio + Renfro“, die auch die berühmte „High Line“ in Manhattan umgestaltet haben. Mittagspause und Überfahrt mit der Seilbahn auf die andere Seite der Themse, wo uns weitere Skulpturen der „Line“ erwarten, darunter die ironische Skulptur „Bird Boy (without a tail)“ der Bildhauerin Laura Ford.
Weiter geht es zur Trinity Bouy Wharf, die einst für die Markierung der Schifffahrtswege mit Fahrwasser-Tonnen verantwortlich war, und Londons einzigen Leuchtturm beherbergt. Hier experimentierte Michael Faraday mit der elektrischen Befeuerung der wichtigen Seezeichen. Heute ist das Areal ein Ort der Kunst: Neben diversen Studios und einer Kunstschule befindet sich hier die Klang-Installation „The Longplayer“, die eine Komposition mit einer Spieldauer von 1000 Jahren wiedergibt. Außerdem in der Nachbarschaft: die „Arebyte Gallery“, eine Organisation, die die Entwicklung digitaler Kunst fördert.
Gemeinsames Abendessen in einem Pub in einem historischen Speichergebäude der Docklands.
3. Tag: Bootsfahrt und maritimes Greenwich
Den heutigen Tag gehen wir ruhig an – und schippern erst einmal gemütlich über die Themse. Dabei geht es vorbei am Tower, unter der Tower Bridge hindurch bis zum Parlamentsgebäude – und schließlich zurück flussabwärts ins historische Greenwich.
Während im Stadtteil Westminster die Politik gemacht wurde und noch immer wird, war Greenwich einst der Ort, an dem ganz praktisch an der Aufrechterhaltung des britischen Empires gearbeitet wurde: So befand sich hier das „Royal Naval College“, also die Kaderschmiede der britischen Marine. Heute ist das Barockgebäude Teil des Unesco-Welterbes – und beherbergt die Universität von Greenwich. Ganz in der Nähe steht außerdem das „Royal Observatory“. Dort auf dem Nullmeridian zu stehen ist eines der beliebtesten Fotomotive für Touristen. Der Besuch in dem auf Fundamenten einer Burgruine stehenden Gebäude lohnt sich jedoch auch unabhängig davon. Im Anschluss nehmen wir uns Zeit für das Maritime Museum. Höhepunkte u.a. der historische Klipper „Cutty Sark“ und die Skulptur „Nelson's Ship in a Bottle“ des nigerianisch-britischen Künstlers Yinka Shonibare.
Am späten Nachmittag dann Spaziergang entlang der Themse zu einem gemütlichen Pub direkt am Fluss. Freuen Sie sich auf ein gutes Abendessen mit erstklassiger Aussicht auf die Themse.
4. Tag: Infinity Rooms, Tate Modern, Heimreise
Direkt nach dem Frühstück besuchen wir dann die beiden derzeit in der Tate Modern zu sehenden „Infinity Mirror Rooms“ der Japanerin Yayoi Kusama. Treten Sie ein in den unendlichen Raum – bzw. in die eindringlichen Installationen mit ihren endlosen Reflexionen.
Zeitgleich widmet die Tate im selben Gebäude der Schweizer Künstlerin Sophie Taeuber-Arp eine Retrospektive – der Kunstöffentlichkeit lange vor allem nur als Ehefrau von Hans Arp bekannt. Dabei setzte sie für Dada und Konstruktive Kunst wichtige Akzente. Und ihr Ehemann Hans Arp betonte: „Es war Sophie Taeuber, die mir durch das Beispiel ihrer klaren Arbeiten […] den Weg zur Schönheit zeigte.“
Rückkehr zum Hotel. Freizeit bzw. individuelle Heimreise.