1. Tag: Anreise, neues Depot
Individuelle Anreise nach Rotterdam bis 14:00 Uhr. Die Stadt ist sehr gut an das Schienennetz angeschlossen, so dass auch die Bahnanreise von Deutschland aus problemlos möglich ist.
Nach dem ersten Kennenlernen geht es gemeinsam zum neuen Depot des Museums Boijmans Van Beuningen. Diese verspiegelte „Salatschüssel“ bietet angemeldeten Gruppen völlig neuartige Einblicke in die Museumsarbeit. Denn das, was ansonsten unsichtbar in den Kammern der großen Museen an Kunstschätzen vor sich hin schlummert, serviert das Museum Boijmans Van Beuningen nun auf dem Präsentierteller. Im Rahmen eines geführten Rundgangs ziehen die Mitarbeiter mannsgroße Hängeregister gespickt mit wertvollen Gemälden der gesamten Kunstgeschichte heraus. Und in der nächsten Etage kann man Restauratoren über die Schulter schauen. In Rotterdam ist der Maschinenraum eines großen Kunstmuseums zugänglich geworden.
Neben dem Innenleben ist auch die „Verpackung“ des Depots spektakulär: Das an eine verspiegelte Salatschüssel erinnernde Gebäude ist ein zusätzliches architektonisches Ausrufezeichen für Rotterdam.
Im Anschluss Spaziergang in Richtung Hafen und gemeinsames Abendessen in einem gemütlichen Restaurant.
2. Tag: Vermeer in Delft, Mauritshuis in Den Haag
Bei der großen Vermeer-Ausstellung im Rijksmuseum gelten einige besondere Regeln: Aufgrund des erwarteten Andrangs und der Tatsache, dass die Ausstellungsräume eher klein sein werden, sind keinerlei Führungen erlaubt.
Damit Sie dennoch gut vorbereitet vor den Bildern Vermeers stehen werden, machen wir uns eine weitere Ausstellung zu Nutze: Das Museum Prinsenhof in Delft zeigt zeitgleich eine Ausstellung über das Leben des Künstlers. Deswegen fahren wir am Vormittag nach dem Frühstück zunächst mit der Bahn ins nahe Delft, wo wir diese Ausstellung im Rahmen einer Führung kennen lernen. Neben allerlei Objekten aus der Zeit Vermeers präsentiert der Prinsenhof auch multimediale Reproduktionen der wichtigsten Werke – und bei der Führung erfahren Sie, was an Vermeers Malerei so besonders ist.
Am Nachmittag bringt uns dann die Straßenbahn zum Mauritshuis in Den Haag. Denn das Mauritshuis beherbergt das vielleicht berühmteste Bild Vermeers: Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge. Zwar wird das Werk ebenfalls ans Rijksmuseum verliehen – wie mittlerweile durchgesickert ist jedoch nur während der ersten Wochen der Ausstellung.
Zusätzlich bietet das Mauritshuis diverse weitere Kunstschätze. Herausragend ist der hohe Anteil an Gemälden von Künstlerinnen des 17. und 18. Jahrhunderts: die Bilder von Judith Leyster, die erste Frau, die von der Malergilde den Titel „Malermeisterin“ verliehen bekam, sowie die außergewöhnlich plastischen Blumen-Stillleben von Rachel Ruysch.
Freizeit für einen Bummel durch Den Haag bzw. einen Strandspaziergang im Ortsteil Scheveningen. Dann Rückfahrt nach Rotterdam.
3. Tag: Vermeer im Rijksmuseum, Stadtplanung in Almere
Nach dem Frühstück Fahrt mit der Bahn zum Rijksmuseum in Amsterdam. Gemeinsamer Einlass in die Ausstellung, aber individueller Rundgang. Die Eintrittskarte berechtigt zusätzlich auch zum Besuch der Sammlung des Rijksmuseums, wofür der gesamte Vormittag zur Verfügung steht.
Gelegenheit für eine individuelle Mittagspause im Museum. Achtung: Das Museum ist mittlerweile bargeldlos!
Am frühen Nachmittag dann Fahrt nach Almere, mit heute 200.000 Einwohnern eine eigene Stadt, aber auf gewisse Art und Weise dennoch eine Art Vorort von Amsterdam. Almere ist die jüngste Stadt der Niederlande und wurde im Zuge der Landgewinnung und Einpolderung des Markermeers, an das im Norden das IJsselmeer anschließt. Die Stadtplanung erfolgte in den 1970er-Jahren. Federführend hierbei war der niederländische Stararchitekt Rem Koolhaas.
Wir lassen es im jüngsten Stadtteil Oosterwold zunächst bei einem Afternoon Tea in einem urigen Café gemütlich angehen (alternativ Lunch). Gut mit Sandwiches und Gebäck gestärkt geht es dann ins Herz der modernen Stadtgründung, wo uns ein ortskundiger Guide die Besonderheiten der Stadtplanung und Architektur erklärt.
Am Abend Rückfahrt mit der Bahn nach Rotterdam.
4. Tag: Architektur in Rotterdam
Nach dem Frühstück steht dann abschließend noch ein Architektur-Rundgang durch die große holländische Hafenstadt auf dem Programm. Hierbei geht es zur Erasmus-Brücke und der direkt daran anschließenden Skyline an der Maas mit dem auffällig schiefen Bürogebäude, dem Renzo Piano denselben Neigungswinkel verpasst hat wie dem Schiefen Turm von Pisa. Aber auch ältere Klassiker der Moderne stehen auf dem Programm, insbesondere die berühmten Würfel- bzw. Kubushäuser. In einem der Würfel befindet sich eine Museumswohnung, die Sie selbstverständlich ebenfalls kennen lernen.
Einen idealen Abschluss des Rundgangs bildet dann die 2014 fertiggestellte Markthalle, die in ihrem Inneren ein modernes Deckengemälde und Artefakte aus Rotterdams Entstehungsgeschichte bietet. Tatsächlich handelt es sich jedoch nicht um einen musealen Ort, sondern um einen Gourmet-Tempel. Mit den Cafés und Restaurants ist es ein idealer Ort für einen Imbiss vor der Heimreise. Außerdem kann man sich hier an den vielen Marktständen noch mit Proviant eindecken.