1. Tag (Do.): Anreise, historische Gängeviertel, Michel, hanseatisches Abendessen
Individuelle Anreise nach Hamburg bis ca. 15 Uhr. Gerne buchen wir für Sie günstige Touristik Sparpreise der DB. Check-in im Hotel Vorbach und Treffen in der Lobby.
Unser erster gemeinsamer Rundgang führt uns am späten Nachmittag in die historische Neustadt. Dort ist – wenn auch nur in Form von einzelnen Straßenzügen und Hinterhöfen – die einst für Hamburg so typische, sehr enge Bebauung erhalten geblieben. Es geht durch das von einer Künstlerinitiative durch Hausbesetzung gerettete Gängeviertel, weiter durch den Straßenzug Bäckerbreitergang mit seinen restaurierten Fachwerkhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert bis hin zu den Krameramtsstuben. Auf dem Weg werfen wir einen Blick in die im norddeutschen Barock errichtete Hauptkirche St. Michaelis – auch bekannt als „Michel“.
Gemeinsames hanseatisches Abendessen.
2. Tag (Fr.): C.D. Friedrich, Geniale Frauen, Klassizismus und Historismus in der Innenstadt
Am Morgen kurze Fahrt mit der S-Bahn zur Kunsthalle. Im Rahmen einer Führung besuchen Sie die Ausstellung „Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit“. Im Anschluss bleibt Ihnen noch reichlich Freizeit für eine vertiefenden individuellen Ausstellungsbesuch – und auch die Sammlung der Kunsthalle lohnt sich. Achten Sie außerdem auf die Architektur des Museums mit seinen drei Gebäudeteilen aus drei unterschiedlichen Epochen: Klassizismus und Historismus, die sich beide mit der Malerei Friedrichs in Beziehung setzen lassen, sowie der moderne Erweiterungsbau für die Galerie der Gegenwart.
Gemeinsames Mittagessen z.B. im Gasthaus in der Alster. Dann kurzer Fußweg zum Bucerius-Kunstforum. Dort erwartet Sie der zweite Kunst-Höhepunkt des Tages: Ein geführter Rundgang durch die Ausstellung „Geniale Frauen“.
Alsterarkaden und Alte Post
Im Anschluss Gelegenheit zur Kaffeepause - und wenn Sie mögen, nehmen wir Sie noch mit auf einen geführten Spaziergang durch die Hamburger Innenstadt. Den Fokus richten wir hierbei ebenfalls auf die klassizistische und historistische Architektur. Beide Stilrichtungen sind in Hamburg gut vertreten. Sie folgten im 19. Jahrhundert aufeinander – und existierten parallel. Insbesondere der Historismus mit seinen Rückbezügen auf die Gotik spielt dabei auch in der Malerei der Romantik eine Rolle. Wir kommen vorbei an den prächtigen Alsterarkaden und der Alten Post, deren Turm dem Belfried von Brügge nachempfunden ist.
Der Abend steht zur freien Verfügung.
3. Tag (Sa.): Elbfähre, Övelgönne, Finkenwerder mit Gorch Fock, Jenisch-Haus
Am Morgen geht es mit U- und S-Bahn zu den Landungsbrücken. Wir nehmen die Hafenfähre und genießen die Sicht auf Docks, Altonaer Perlenkette, Köhlbrandbrücke, und Container-Terminals. Am Museumshafen machen wir einen Zwischenstopp und flanieren entlang der pittoresken Lotsenhäuser, die sich an Elbufer und Geesthang schmiegen. Über den Sandstrand geht es zur Strandperle – ein bei Ausflüglern beliebter Kiosk. Gelegenheit für ein zweites Frühstück: Kaffee, Franzbrötchen, Fischbrötchen oder auch Glühwein.
Maritimes Flair mit dörflichem Charakter
Im Anschluss Weiterfahrt mit der Fähre in den am Rand zum Alten Land gelegenen Ortsteil Finkenwerder. Prägend waren hier über Jahrhunderte Fischerei, Seefahrt, Sturmfluten – und heute das Airbus-Werk. Nach einem kurzen Rundgang über die zum Schutz vor dem Wasser erhöhten Straßen mit der historischen Bebauung links und rechts besuchen wir das Gorch-Fock-Haus. Dieses Haus widmet sich nicht dem berühmten Schiff, sondern war Elternhaus des Schriftstellers Johann Wilhelm Kinau war. Kinau, Sohn eines Seefischers, publizierte unter dem Pseudonym Gorch Fock und gilt als „Dichter der Nordsee“. Mit seinem Roman „Seefahrt ist Not“ brachte er es in der maritimen Welt zu großer Berühmtheit, so dass in der Folge mehrere Schiffe nach ihm benannt wurden.
Das Gorch-Fock-Haus ist ein typisches Fischerhaus aus dem späten 19. Jahrhundert – und widmet sich als Heimatmuseum nicht nur der namensgebenden Person, sondern auch der Geschichte und Kultur des Ortsteils.
Im Anschluss erwartet uns eine Kaffeetafel – entweder direkt in der „Guten Stube“ des Gorch-Fock-Hauses oder in einem Café in der Nähe. Denn setzen wir erneut mit einer Elbfähre über auf die Nordseite – und erreichen den Jenisch-Park.
Der feine Westen Hamburgs
Der Jenisch-Park ist als klassischer Landschaftspark angelegt und bietet einen herrlichen Blick auf die Elbe. Blickfang ist außerdem das Jenisch-Haus – eine klassizistische Villa, nach Plänen von Franz Gustav Forsmann und Karl Friedrich Schinkel als Landsitz für den Hamburger Senator Martin Johan Jenisch erbaut. Die Räume der Beletage sind noch heute in den Stilen dieser Zeit gehalten – vom Spätbarock bis hin zum Biedermeier. Sie bieten somit einen hervorragenden Einblick in die Zeit von C.D. Friedrich. Nach der Führung bleibt noch Zeit für die aktuelle Kunstausstellung im Obergeschoss der Villa. Oder Sie besuchen das Barlach-Haus schräg gegenüber.
Am späten Nachmittag steht dann noch ein gemeinsamer Besuch im nahen Museum Bargheer auf dem Programm. Das Privatmuseum am Rand des Jenisch-Parks widmet sich dem vielseitigen Werk des Malers Eduard Bargheer, der in der Nachkriegszeit bedeutende Statements für die abstrakte Malerei in Deutschland gesetzt hat. Er war 1948 an der Biennale in Venedig und 1955 und 1959 an der documenta in Kassel beteiligt.
Danach Rückfahrt mit der S-Bahn zum Hotel. Nach einer kleinen Verschnaufpause gemeinsames Abendessen im Viertel.
4. Tag (So.): Blankenese: durch das Treppenviertel
Heute Vormittag besuchen wir noch einen der schönsten und reichsten Stadtteile Hamburgs: Blankenese. Wenn Sie mögen, können Sie auf dem Weg dorthin Ihr Gepäck am Bahnhof Dammtor schon einmal ins Schließfach geben.
Blankenese, noch weiter westlich gelegen als der gestern besuchte Jenischpark, zählt zu den feinen Elbvororten im Bezirk Altona. Hier ist die Villendichte so hoch wie sonst kaum in der Metropole, so dass es einiges zu gucken gibt. Hinzu kommt die ganz besondere Lage: Von der letzten Eiszeit sind gewaltige Endmoränen übrig geblieben, so dass Blankenese mit dem 74 Meter hohen Süllberg und dem 92 Meter hohen Baursberg zwei der höchsten Erhebungen Hamburgs zu bieten hat. An diese Hügel schmiegt sich direkt der Elbstrom, schon fast auf Meereshöhe. Das bedeutet: In Blankenese geht es vor allem bergauf und bergab.
Fast schon wie an der Riviera
Besonders pittoresk vollzieht sich dieser Höhenwechsel im so genannten Treppenviertel. Um die Hanglage mit Südausrichtung optimal nutzen zu können, hat man statt Straßen vor allem Stiege, Staffeln und Treppen errichtet, die sich am Berg und an der bunt gemischten Architektur vorbei winden: Alte Fachwerkhäuser, reetgedeckte ehemalige Stallungen sowie Villen im Landhausstil. Viele der feinen Häuser sind daher auf die letzten hundert Meter nur zu Fuß erreichbar – und nicht mit dem Auto. Mancherorts kommen sogar kleine Lastenaufzüge zum Einsatz. Der nach Süden ausgerichtete Hang und die Elbe bewirken ein fast schon mediterranes Mikroklima, so dass exotische Pflanzen gedeihen können.
Für zusätzlichen Charme sorgen die ehemaligen Fischerhäuser. Denn bevor Blankenese aufgrund seiner besonderen Lage als Wohnort für gehobene Ansprüche entdeckt wurde, war es ein Fischerdorf. Heute dominiert ein maritimes Flair, das an die englische Riviera erinnert.
Mit einem ortskundigen Führer durchwandern wir das Viertel bergab. Für den Rückweg können wir dann die Bergziege nutzen – ein öffentlicher Kleinbus, der Dank seiner Wendigkeit die wenigen, das Viertel durchziehenden gewundenen Sträßchen, gut erklimmen kann. Alternativ dürfen Sie aber auch gerne auf dem Waseberg – so heißt die Straße – nach oben gehen. Hier wird jährlich für das große Hamburger Radrennen Cyclassics die Bergwertung abgenommen.
Gerne trinken wir mit Ihnen noch einen Kaffee in Blankenese, bevor wir Sie zurück in die Innenstadt begleiten, von wo aus Sie Ihre Heimreise antreten können.