Mecklenburg: Die neuen Schlossherren

Kunst, Herrenhäuser und leidenschaftliche Denkmalpfleger

Mecklenburg ist reich an Schlössern. Doch viele werden ungewöhnlich genutzt: als Galerie für Fotokunst, deutsch-japanische Begegnungsstätte, charmantes Café...

Mecklenburg und Vorpommern zählen zu den am dünnsten besiedelten Regionen Deutschlands. Umso erstaunlicher ist es, dass dies mit einer sehr hohen Dichte an Schlössern, Guts- und Herrenhäusern einhergeht. Auf der Website www.alleburgen.de finden sich dazu sage und schreibe 2168 Einträge! Die meisten rangieren selbstverständlich nicht ansatzweise in der Kategorie „Versailles“ oder „Neuschwanstein“.

Vielmehr handelt es sich in der überwiegenden Zahl um Gutshäuser, die als zwar repräsentativer, Familiensitz fungierten, aber selbstverständlich nicht die Größe der Anlagen des Hochadels erreichten. Dennoch haben sich die ehemaligen Herren dort wahre Denkmale geschaffen –und je nach Gusto und Epoche auf hochwertige barocke, klassizistische oder historistische Ausgestaltung Wert gelegt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und mit Gründung der DDR fielen die meisten dieser Schmuckstücke in einen Dornröschenschlaf. Schließlich konnten die SED-Kader wenig bis gar nichts mit diesen symbolhaft für die Klasse der Großgrundbesitzer stehenden Bauten anfangen. So wurde ein Großteil der Anlagen dem Verfall preisgegeben.

Erst mit der Wende und der Wiedervereinigung drehte sich das Blatt. Viele dieser Architekturschätze konnten mittlerweile saniert werden. Dabei waren es oft gar nicht die Nachfahren der ehemaligen Besitzer, die sich für den Erhalt engagierten, sondern lokale Initiativen oder visionäre Mäzene auf der Suche nach einem Platz für kulturelle Begegnung, Präsentation einer Kunstsammlung etc.

Die Reise führt Sie zu Guts- und Herrenhäusern, deren Besitzer und neuen Schlossherren es mit Hilfe eines ungewöhnlichen, wenngleich überzeugenden Nutzungskonzepts geschafft haben, die wertvolle Bausubstanz zu erhalten – und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Außerdem auf dem Programm: Die Künstlerkolonie Ahrenshoop und das Atelier-Haus von Ernst Barlach.

1. Tag: Anreise, Afternoon Tea und Ivenacker Eichen
Anreise am Vormittag nach Güstrow zum Hotel – und von dort Weiterfahrt mit „unserem“ Bus zu den ersten Schlösser-Höhepunkten. Alternativ Bahnanreise von Berlin nach Waren (Müritz), Ankunft IC 2178 um 14:58 Uhr, wo wir Sie mit dem Bus abholen.

Fahrt zum Schloss Kittendorf, wo ein erster architektonischer und kulinarischer Höhepunkt auf Sie wartet: In dem Historismus-Schloss mit tudor-gotischen Formen und einem ausgedehnten Landschaftspark serviert man Ihnen einen traditionellen englischen Afternoon Tea. Neben einem Heißgetränk erwarten Sie hierbei köstliche Backwaren sowie herzhaft belegte Sandwiches.

Weiter geht es nach Ivenack am gleichnamigen See. Das barocke Schloss besitzt mit seiner Orangerie eine besonders schöne, sich an einem See erstreckende Landschaftsparkanlage mit Tiergarten. Ein beeindruckendes Naturdenkmal ist der „Park der 1000-jährigen Eichen.“

Danach Fahrt nach Güstrow zum Hotel. Zimmerbezug und gemeinsames Abendessen.

2. Tag: Fotokunst, japanisches Flair und Einblick in die Gutshaus-Geschichte
Nach dem Frühstück Fahrt zum gut restaurierten Barockschloss Kummerow mit seinem Landschaftspark von Peter Joseph Lenné und mit zeitgenössischen Skulpturen. Im Schloss präsentiert der Schlossherr, der das Anwesen 2011 übernahm und restaurierte, seine Sammlung nationaler und internationaler Fotokunst, darunter bedeutende Werke von Thomas Demand, Steve McCurry, Wolfgang Tillmans etc. Im Inneren treffen aktuelle Fotografien auf historische Gemäuer, die nicht als reine weiße Räume hergerichtet wurden, sondern Spuren der Vergangenheit des Hauses und seiner Geschichte zeigen, die absichtlich erhalten wurden.

Park und Schloss befinden sich in unmittelbarer See-Lage, so dass der Platz zum Verweilen und Spazierengehen einlädt. Auch dafür haben wir Zeit eingeplant.

Gegen Mittag Weiterfahrt zum FerienGut Dalwitz. Dort erwartet Sie im Hofrestaurant „Remise“ ein kleiner Mittagsimbiss, bevor wir eine Runde über das Anwesen drehen, zu dem neben charmanten Ferienwohnungen auch ein Pferdehof und ein landwirtschaftlicher Betrieb gehört.

Ganz in der Nähe befindet sich mit dem Gutshaus Belitz ein – inklusive Innenausrichtung – vergleichsweise authentisch erhaltenes Herrenhaus. Aus diesem Grund wurde das Baudenkmal ausgewählt für die ARD-Serie „Abenteuer 1900 – Leben im Gutshaus“. Bei einem Rundgang wird die Geschichte lebendig.

Den Schlusspunkt des Tages setzt schließlich das Schloss Mitsuko. Hier residiert ein deutsch-japanischer Freundeskreis. Das Herrenhaus beherbergt ein Museum für japanische Kultur und zeitgenössische Kunst. Neben den diversen Ausstellungsstücken – Kimonos, Theaterrequisiten, Keramiken und zeitgenössischen Installationen – beeindruckt auch der japanische Hain hinter dem Schloss. Hier ist die Vegetation der Mecklenburgischen Schweiz mit japanischen Pflanzen verschmolzen. Steinsetzungen und Geflechtwände strukturieren und gliedern das Areal, das nach dem Vorbild der Shinto-Haine angelegt wurde. Es ist ein ruhiger und zutiefst meditativer Ort, der zu geistiger und geistlicher Toleranz und Vielfalt anregen soll.

Rückfahrt nach Güstrow. Dort gemeinsames Abendessen im Hotel.

3. Tag: Ahrenshoop und das Meer
Ausflug an die Ostsee, in die Künstlerkolonie Ahrenshoop. Wir nutzen den Tag, um die Seebrise zu genießen. Auf dem Programm stehen natürlich auch die Orte, die an die einstige Künstlerkolonie erinnern. Besuch der aktuellen Ausstellungen im Kunstkaten und Kunstmuseum inkl. Führung.

Auf dem Weg dorthin legen wir noch einen kurzen Zwischenstopp beim Herrenhaus Rossewitz ein. Das sehr bedeutende Baudenkmal – immerhin Mecklenburgs erstes Barockbauwerk – befindet sich leider nach wie vor in einem beklagenswerten Zustand. Zwar wurde ein Teil der herausragenden illusionistischen Wandmalereien mittlerweile restauriert. Doch die aufwändige Sanierung zieht sich. Nach wie vor bröckelt stellenweise der Putz – und nicht alle Fenster sind intakt.

Den Tag lassen wir bei einem gemeinsamen Abendessen in Ahrenshoop ausklingen. Rückfahrt zum Hotel.

4. Tag: Barlach-Stadt Güstrow, Abreise
Die ehemalige Residenzstadt Güstrow ist Kunstfreunden vor allem als Wahlheimat des Bildhauers und Schriftstellers Ernst Barlach bekannt. In Schleswig-Holstein geboren und aufgewachsen, ließ sich Barlach nach diversen Stationen – u.a. in Hamburg, Dresden und Paris – in der Mecklenburger Schweiz nieder. Direkt am Güstrower Inselsee schuf er ein idyllisch gelegenes Atelier- und Wohnhaus.

Wir unternehmen eine leichte Wanderung entlang des Inselsees zum Atelierhaus, dort geführter Rundgang. Zurück in der Altstadt bleibt Zeit für eine Mittagspause. Dann Stadtrundgang in Güstrow. Hierbei lernen Sie selbstverständlich auch den Dom mit dem "Schwebenden Engel" kennen, eine der berühmtesten Arbeiten Barlachs: Die Bronzeplastik galt den Nazis als entartet, so dass sie sie einschmelzen ließen. Glücklicherweise blieb die Gußform erhalten, so dass sich heute im Dom ein originalgetreuer Nachguss befindet.

Heimreise am frühen Nachmittag.

Teilnehmerzahl: min. 9 / max. 16 Personen
Bei Unterschreiten der Mindestteilnehmerzahl kann der Reiseveranstalter bis 30 Tage vor Reisebeginn vom Vertrag zurücktreten.

Nach Buchungsabschluss ist eine Anzahlung in Höhe von 20 Prozent des Reisepreises zu leisten. Der Restbetrag wird 28 Tage vor Reisebeginn fällig.


Diese Reise ist nicht mehr buchbar / es gibt noch keine Folgetermine. Möchten Sie auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter!
  • 3x Übernachtung mit Halbpension im Hotel am Schlosspark Güstrow

  • 1x Afternoon Tea Schloss Kittendorf
  • 1x Mittagsimbiss im FerienGut Dalwitz

  • Eintritt & Führung Schloss Kummerow
  • Eintritt Schloss Mitsuko
  • Eintritt & Führung Kunstkaten Ahrenshoop
  • Eintritt & Führung Kunstmuseum Ahrenshoop
  • Eintritt & Führung Barlach Atelierhaus Güstrow
  • Eintritt & Führung Gertrudenkapelle Güstrow
  • Stadtrundgang in Güstrow
  • Transfers mit Kleinbus/Taxis
  • durchgängige Kulturtours-Reiseleitung
  • Anreise mit der Bahn - wir machen gerne ein Angebot
  • Reiseschutz: Wir empfehlen eine Reiserücktrittversicherung
  • Getränke während der Mahlzeiten

Diese Reise ist grundsätzlich nicht für Personen mit eingeschränkter Mobilität geeignet. Sollten Sie in Ihrer Mobilität eingeschränkt sein, nehmen Sie bitte telefonisch Kontakt mit uns auf. Wir klären dann individuell, inwiefern eine Teilnahme für Sie an dieser Reise möglich ist. ARB des Reiseveranstalters als PDF

Darauf können Sie sich besonders freuen

Deutschland Reisewissen und Informationen

Ortszeit
Mitteleuropäische Zeit
Währung
Euro (EUR). Bargeldabhebung sowie Zahlung mit Kredit- und EC-Karte möglich.
Sprache

Die Landessprache ist Deutsch.

Das Klima in Deutschland wird maßgeblich durch die Lage an der Westseite des Kontinents im Bereich der Westwindzone bestimmt. Mit den Westwinden wird häufig feuchte und aufgrund des warmen Golfstroms milde Meeresluft vom Atlantik herangeführt, so dass die Temperaturen in Deutschland vor allem im Winterhalbjahr höher sind, als es seine nördliche Position vermuten ließe. Der atlantische Einfluss nimmt innerhalb des Landes von West nach Ost ab. An den Küsten, dem dahinterliegenden Binnenland sowie bis in die Kölner Bucht dominiert so ein maritimer Klimatyp mit vergleichsweise geringen Temperaturunterschieden zwischen Sommer und Winter, während nach Südosten hin, vor allem im östlichen Bayern und in Ostdeutschland ein deutlicher kontinentaler Einfluss besteht mit wärmeren Sommern und kalten Wintern.

Die sonnigsten Regionen liegen an den nördlichen und südlichen Rändern des Landes. Spitzenreiter beim Sonnenschein sind die vorpommerschen Inseln Rügen und Usedom. Ebenfalls vergleichsweise sonnig ist die Hauptstadtregion Berlin und das angrenzende Brandenburg. Im Süden sind die sonnigsten Regionen der südliche Oberrhein etwa zwischen Karlsruhe und Lörrach, die Region Stuttgart und das bayerische Alpenvorland inkl. der Landeshauptstadt München.



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