1. Tag (Di. 16.07.): Anreise nach Kopenhagen
Individuelle Anreise nach Kopenhagen mit der Bahn oder dem Flugzeug. Unser Hotel, das Phoenix Hotel Kopenhagen, befindet sich am nördlichen Rand der zentralen Innenstadt. Zu beliebten Sehenswürdigkeiten wie dem Nyhavn, der Frederiks Kirke und Schloss Amalienborg sind es nur wenige hundert Meter. Die kleine Meerjungfrau, das berühmteste Wahrzeichen Kopenhagens erreicht man bei einem gemütlichen Spaziergang innerhalb von einer halben Stunde.
Gemeinsames Abendessen im Hotel. Anschließend erster gemeinsamer Bummel durch die Stadt.
2. Tag (Mi. 17.07.): Hafenrundfahrt, Christiania und Copenhagen Contemporary
Wir beginnen den Tag mit einer klassischen Hafenrundfahrt. Das lohnt sich auch für alle, die das „klassische“ Kopenhagen schon kennen. Denn die Tour führt nicht nur vorbei an historischen Wahrzeichen der Hauptstadt, sondern auch zu einigen der spektakulärsten Neubauten: zum „Sorte Diamant“, wörtlich dem schwarzen Diamanten, der den Neubau der königlichen Bibliothek beherbergt, vorbei an der Oper und unter der Cirkelbroen, der Kreisbrücke von Olafur Eliasson, hindurch. Start- und Endpunkt der Bootstour ist der pittoreske Nyhavn, an dessen Ufern sich schicke Restaurants aneinanderreihen.
Im Anschluss geht es dann in den Stadtteil Christianshavn, der direkt gegenüber der historischen Altstadt liegt. Christianshavn wurde bereits im 17. Jhdt. gegründet, so dass man hier auf reichlich historische Bausubstanz stößt, darunter die Erlöserkirche (Vor Frelsers Kirke) mit der markanten, auf der Außenseite der Turmspitze angebrachten Wendeltreppe. Aber auch die 2004 fertiggestellte Oper und die Cirkelbroen von 2015 befinden sich hier.
Außergewöhnlich – und auf charmante Art und Weise berühmt-berüchtigt – ist die selbst ernannte Freistadt Christiania im Südosten des Stadtteils. Es handelt sich um aufgelassene Kasernen und Stadtbefestigungen, die in den 1970er-Jahren von Hippies, Hausbesetzern und Anarchisten entdeckt wurden. 1971 wurde das Leitbild der Freistadt Christiania veröffentlicht, in dem es heißt:
„Das Ziel von Christiania ist das Erschaffen einer selbstregierenden Gesellschaft, in der alle und jeder für sich für das Wohlergehen der gesamten Gemeinschaft verantwortlich ist. Unsere Gesellschaft soll ökonomisch selbsttragend sein, und als solche ist es unser Bestreben, unerschütterlich in unserer Überzeugung zu sein, dass psychische und physische Armut verhindert werden kann.“
Selbstverständlich war diese Freistadt den konservativen politischen Kräften von Anbeginn ein Dorn im Auge. Doch Versuche, das Areal zu räumen, scheiterten – auch weil die Zahl der ständigen Bewohner mit rund 900 für eine Räumungsaktion zu groß ist. Hinzu kommt, dass es sich um ein weitläufiges Areal mit zahlreichen Rückzugsmöglichkeiten handelt. Die Stadt Kopenhagen akzeptierte schließlich de facto die Autonomie des Areals – und viele sehen in der Freistadt wohlwollende ein soziales Experiment.
Geführter Rundgang durch das Areal. In Christiania gibt es zudem diverse Cafés, Imbissbuden etc. Oder wir gehen zum Streetfood Markt Reffen, der direkt neben dem Copenhagen Contemporary liegt, unser Ziel für den Nachmittag.
Copenhagen Contemporary ist eines der jüngsten und größten Ausstellungshallen für aktuelle Kunst nicht nur in Kopenhagen, sondern in ganz Skandinavien. Wir lernen die aktuelle Ausstellung kennen.
Ganz in der Nähe dieser neuen Ausstellungshalle befindet sich der Copenhill – eine Müllverbrennungsanlage mit Skipiste auf dem Dach. Von dort hat man eine tolle Aussicht über die Stadt. Der Rückweg zum Hotel führt dann vorbei an der Oper und mit dem Hafenbus hinüber zum Nyhavn.
3. Tag (Do. 18.07.): Nordhavn, ØsterGro, Bellevue Beach und Louisiana
Am Morgen fahren wir in den Stadtteil Nordhavn. Das ehemalige Hafenareal ist nicht nur das größte Stadtentwicklungsprojekt Nordeuropas. Es ist auch eines der nachhaltigsten weltweit. Dänemark hat sich weitaus früher und konsequenter auf den Weg gemacht, um bis 2050 tatsächlich klimaneutral zu sein. Die neu entwickelten Stadtteile werden daher konsequent daraufhin ausgerichtet. Auch die Folgen des Klimawandels – insbesondere der wahrscheinlich ansteigende Meeresspiegel – werden von vornherein beim Bau mitberücksichtigt.
Führung durch das innovative Viertel und Kaffeepause in der nahen ØsterGro, Dänemarks erster „Rooftop Farm“ – ein städtischer Bauernhof auf dem Dach eines alten Auktionshauses für Gebrauchtwagen. Auf 600 Quadratmetern werden hier Gemüse, Obst und Kräuter nach biologischen Grundsätzen angebaut.
Weiterfahrt mit der S-Bahn zum Bellevue Beach im Norden der Stadt. Dieser Strand bietet nicht nur – der Name verrät es – eine schöne Aussicht, sondern auch einige architektonische Höhepunkte. Arne Jacobsen, der große dänische Architekt und Möbeldesigner (1902-1971), gestaltete schon 1934 den gesamten Strandkomplex als Gesamtkunstwerk. Umkleidekabinen, die Rettungsschwimmer-Stationen, die Kioske und sogar die Uniformen des Personals wurden aufeinander abgestimmt, genauso wie die nahen Bellavista Apartments.
In einem der Kioske Gelegenheit zur Mittagspause und etwas Freizeit für einen individuellen Bummel.
Am Nachmittag dann Weiterfahrt zum Louisiana Museum of Modern Art, das im Sommer unter der Woche bis 22 Uhr geöffnet hat. Gemeinsames Abendessen im Restaurant des Museums oder einem netten Strandcafé in unmittelbarer Nähe. Nach dem köstlichen skandinavischen Mahl bleiben uns die Abendstunden, um die herausragende Sammlung, den einzigartig am Meer gelegenen Skulpturengarten und die aktuelle Sonderausstellung zu besuchen. Abends ist es deutlich ruhiger als tagsüber, so dass auch keine allzu große Wartezeit zu erwarten ist, um die Installation „Gleaming Lights of the Souls“ von Yayoi Kusama zu besuchen. Es handelt sich um einen von nur insgesamt aktuell drei Infinity Mirror Rooms der japanischen Künstlerin, die dauerhaft in Europa zu sehen sind! Obwohl die Grundfläche des Raumes nur vier mal vier Meter beträgt, entsteht durch geschickt arrangierte Spiegel sowie bunte Leuchtquellen im Dunkeln der Eindruck der Unendlichkeit.
Rückfahrt mit der Bahn nach Kopenhagen am späten Abend.
4. Tag (Fr. 19.07.): Ørestad, ein Naturschutzgebiet und noch mehr Kunst.
Heute fahren wir in den Stadtteil Ørestad im Süden Kopenhagens. Es handelt sich um das jüngste Viertel Kopenhagens, das seit 1992 als Planstadt entsteht. Neben diversen Wohnquartieren befinden sich hier das neue Konzerthaus, errichtet nach Plänen von Jean Nouvel, ein großes Einkaufszentrum sowie mit dem Bella Center Skandinaviens größtes Ausstellungs- und Konferenzzentrum.
Herausragend ist insbesondere die Wohnarchitektur: Die vielen großen Apartmenthäuser in der Ørestad wurden individuell geplant, so dass praktisch kein Gebäude dem anderen gleicht. Obwohl es sich de facto um eine Retortenstadt handelt, wirkt hier nichts öde und gleichförmig. Im Gegenteil: Die unterschiedlichen Gebäude sprechen alle eine individuelle Formensprache. Herausragend unter den vielen ansprechenden Solitären sind die Wohnanlage Mountain Dwelling, die sich wie ein Gebirgszug über eine große Parkgarage erhebt, und das 8 Haus, dessen Name die Form des Grundrisses verrät. Beide Gebäude stammen vom dänischen Architekten Bjarke Ingels.
Die Ørestad wird erschlossen von der Metro-Linie 1, die im Süden direkt am Naturschutzgebiet Pinseskoven endet, das den südlichen Rand des Neubauprojekts markiert. Es handelt sich um eine marschartige Ebene, die einen starken und willkommenen Kontrast zu dem stark von Beton und Glas geprägten Neubauviertel darstellt. Wir nehmen uns Zeit für beides!
Den Rest des Tages planen wir für eines der weiteren großartigen Museen Kopenhagens ein: Arken, das 1996 eröffnete Museum für zeitgenössische Kunst im Süden der Hauptstadt Dänemarks. Auch bei diesem Museum mit seiner signifikanten, dem Himmel zugewandten Dreiecksform, handelt es sich um ein architektonisches Ausrufezeichen, umgeben von einer künstlichen Strandlandschaft. Es soll an ein Schiffswrack erinnern, das an den Strand gespült wurde.
5. Tag (Sa. 20.07.): Freizeit und Heimreise
Je nachdem, wann Sie zurückreisen, bleibt Ihnen am Vormittag noch Zeit für einen Museumsbesuch. Direkt im Stadtzentrum bietet sich die Carlsberg Glyptothek an, die über eine hervorragende Sammlung dänischer und französischer Impressionisten verfügt.
Es endet eine vielseitige und inspirierende Kunst- und Architekturreise.