1. Tag (Do. 08.05.25): Anreise nach Marseille
Fahrt mit dem TGV nach Marseille. Der direkte Zug ab Frankfurt via Mannheim und Karlsruhe kommt laut gegenwärtigem Fahrplan um 21:49 Uhr in Marseille an. Abfahrt in Frankfurt ist gegen 13 Uhr, so dass die Anreise am selben Tag von allen anderen großen Bahnhöfen Deutschlands möglich ist.
Nach Ankunft in Marseille Zimmerbezug für die nächsten 4 Nächte. Das Hotel liegt fußläufig zum Bahnhof (ca. 750m) und in unmittelbarer Nähe gibt es diverse Bars und Cafés, so dass wir uns noch einen Absacker gönnen können.
2. Tag (Fr. 09.05.25): Stadterkundung in Marseille mit Panier, MUCEM etc.
Vom Hotel sind es nur ein paar Meter zum Vieux Port, dem Alten Hafen von Marseille. Hier treffen wir unseren Guide, der uns am Vormittag durch die schmalen, hügeligen Straßen des Altstadtviertels Le Panier führt. Es ist das älteste Viertel von Marseille und versprüht mit seinen verwinkelten Gassen, bunten Häuserfassaden und charmanten Plätzen ein besonderes Flair. In dem ehemaligen Arbeiterviertel haben sich Künstler, Boutiquen, Cafés und Galerien eingenistet.
Gegen Mittag erreichen wir das MUCEM, also das Musée des Civilisations de l’Europe et de la Méditerranée . Auf deutsch: Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers. Das 2013 eröffnete Museum widmet sich der Geschichte und den Kulturen des Mittelmeerraums und bietet eine spannende Mischung aus Archäologie, Kunst und sozialer Geschichte – und gilt längst als modernes Wahrzeichen der Stadt. Direkt am Mittelmeer, neben dem Fort Saint-Jean gelegen, beeindruckt es mit seiner futuristischen Architektur aus Stahl und Glas, entworfen von Rudy Ricciotti.
Nach der Führung Mittagspause. Dann schlendern wir weiter zur Cathédrale La Major, die ebenfalls fast direkt am Wasser liegt. Die Kathedrale liegt bereits im Stadtviertel La Joliette, das in den vergangenen Jahrzehnten ebenfalls eine erstaunliche Transformation durchlebt hat. Neben der alten, bürgerlichen Wohnbebauung entstand direkt an den Kais das Geschäftsviertel Euroméditerranée. Dazu zählen der Tour CMA CGM, die Zentrale der gleichnamigen Reederei, ein Meisterwerk der Architektin Zaha Hadid, und das Bürohochhaus La Marseillaise von Jean Nouvel. Auch das Kunstzentrum Frac Sud befindet sich im Viertel.
Die letzte Station des Tages wird das Kulturzentrum La Friche la Belle de Mai sein. Die ehemalige Tabakfabrik in der Nähe des Hauptbahnhofs Marseille Saint-Charles bietet Platz für diverse Theater-, Tanz-, Musik- und Ausstellungsprojekte. La Friche beherbergt mehrere Artists in Residence, einen Radiosender, eine Bücherei, zwei große Bühnen – sowie ein Restaurant.
3. Tag (Sa. 10.05.25): Kunst und Wein im Château, Fondation Vasarely, Atélier Cezanne
Heute fahren wir mit einem Kleinbus ins Hinterland von Marseille. Bei Aix-en-Provence gibt es gleich zwei Weingüter, die nicht nur erlesene Tropfen produzieren, sondern sich auch der Kunst verschrieben haben. Neben dem Château Bonisson mit dem Bonisson Art Center ist dies insbesondere das Château La Coste. Das Weingut verfügt über einen gewaltigen Skulpturenpark mit Arbeiten von Louise Bourgeois, Bob Dylan, Andy Goldsworthy, Jenny Holzer, Richard Long, Yoko Ono etc. Auch diverse Architekten sind mit Pavillons o.ä. vertreten: Tadao Ando, Frank Gehry,Renzo Piano…
Nach der Führung Gelegenheit zur Mittagspause in einem der Restaurants auf dem Gelände des Châteaus. Wenn wir gut in der Zeit sind, machen wir noch einen Abstecher zum Kunstraum des benachbarten Château Bonisson.
Am Nachmittag steht dann die Fondation Vasarely in Aix-en-Provence auf dem Programm, die dem ungarisch-französischen Pionier der Op Art gewidmet ist. Das 1976 eröffnete Gebäude, entworfen von Victor Vasarely selbst, ist ein beeindruckendes Beispiel moderner Architektur, bestehend aus hexagonalen Strukturen. Im Inneren erwarten den Besucher dann monumentale Werke, die geometrische Formen und optische Illusionen in Szene setzen.
Ebenfalls geplant ist ein Besuch im Atelier von Paul Cézanne. Der berühmte Sohn der Stadt, einer der Väter der modernen Kunst, verbrachte den größten Teil seines Lebens in Aix. Hier im Atelier, das er 1902 bezog, entstand insbesondere sein kraftvolles Spätwerk. Das Museum ist allerdings aktuell wegen Umbauarbeiten geschlossen. Die Wiedereröffnung ist für den Frühling 2025 angekündigt – ohne jedoch einen konkreten Termin zu nennen.
Am späten Nachmittag Rückfahrt nach Marseille und gemeinsames Abendessen in einem Restaurant in der Nähe des Hotels.
4. Tag (So. 11.05.25): Arles mit LUMA, Lee Ufan und van Gogh
Mit dem Regionalzug geht es heute von Marseille nach Arles. Am Rande der Stadt schiebt sich seit 2021 ein funkelnder Kristall in den Himmel: das Kulturzentrum LUMA, erreichtet nach Plänen des Architekten Frank Gehry. Neben mehreren Galerien, die wechselnde Ausstellungen aktueller Kunst zeigen, haben in dem Komplex auch Werkstatt- und Seminarräume sowie Künstlerateliers Platz gefunden. Im Inneren des von Gehry konzipierten Turms befindet sich eine Doppelwendeltreppe von Ólafur Elíasson, bekrönt von drehenden Deckenspiegeln, sowie eine metallene Rutsche von Carsten Höller.
Zur Mittagspause geht es dann ins historische Herz der Stadt an der Rhone. Die Altstadt mit ihren engen Gassen und malerischen Plätzen strahlt den typischen Charme der Provence aus. Vor den Römern waren hier auch schon griechische Siedler und Kelten, die der Stadt ihren Namen gaben. Arelate ist die keltische Bezeichnung für „sumpfiger Ort“. Als die Römer kamen, bauten sie die Stadt zur Militärkolonie aus. Das in weiten Teilen erhaltene Amphitheater und weitere Hinterlassenschaften zeugen von dieser Epoche.
Unser Augenmerk liegt jedoch auf Kulturschätzen jüngeren Datums: Arles spielte eine zentrale Rolle im Leben von Vincent van Gogh. Hier entstand ein Großteil seiner berühmtesten Werke. Wir besuchen daher die Fon, der hier viele seiner berühmtesten Werke schuf. Wir besuchen die Fondation Vincent van Gogh, die sich dem Leben des berühmten Malers widmet.
Ganz in der Nähe befindet sich auch das Lee Ufan Museum, das dem gleichnamigen südkoreanischen Künstler gewidmet ist, einem führenden Vertreter der Minimal Art. Das Museum bietet einen ruhigen, meditativen Raum und lädt zur Reflexion über Kunst, Raum und Natur ein.
Gegen Ende des Tages werfen wir dann noch einen Blick ins Musée Réattu, das u.a. über eine erstklassige Sammlung von Picasso-Zeichnungen verfügt. Danach Rückfahrt mit der Bahn nach Marseille.
5. Tag (Mo. 12.05.25): Cité Radieuse und Notre-Dame de la Garde
Höhepunkt am Vormittag ist die Innen-Besichtigung der Cité Radieuse von Le Corbusier. Das 1952 von Le Corbusier entworfene Bauwerk, auch Unité d'Habitation genannt, verkörpert die Idee des modernen Wohnens und gilt als Meilenstein der Architektur des 20. Jahrhunderts. Die Cité Radieuse ist wie eine vertikale Stadt gestaltet, mit Wohnungen, Geschäften, einem Hotel, einer Schule und einem Dachgarten. Bei unserer Führung lernen wir nicht nur die allgemein zugänglichen Gebäudeteile kennen, sondern auch eine Wohnung.
Danach geht es hinauf zur Kirche Notre-Dame de la Garde, von der man eine herrliche Aussicht über Stadt, Hafen und Meer hat. Die Kirche ist auch unter dem Namen La Bonne Mère bekannt: „die gute Mutter“.
Im Anschluss bleibt noch etwas Freizeit, bevor wir am späten Nachmittag den Zug nach Hyères nehmen. Nach dem Hotelbezug für die kommenden 3 Nächte gemeinsames Abendessen in einem Restaurant in der Stadt.
6. Tag (Di. 13.05.25): Fondation Carmignac auf der Insel Porquerolles
Mit dem Linienbus geht es zunächst auf die Halbinsel Giens, dann weiter per Fähre auf die abgelegene Mittelmeerinsel Porquerolles, auf der sich die Fondation Carmignac befindet. Dieses einzigartige, erst 2018 eröffnete Kunstmuseum liegt inmitten eines Naturschutzgebiets. Gegründet wurde es vom Vermögensverwalter und Kunstsammler Édouard Carmignac, der hier einen Teil seiner Sammlung präsentiert. Dazu zählen Klassiker wie Andy Warhol, Jean-Michel Basquiat und Roy Lichtenstein, aber auch zeitgenössische Künstler und ein paar alte Meister. Das Museum selbst ist in einen modernen Bau mit Glasdach integriert, der harmonisch in die mediterrane Landschaft eingebettet ist. Neben der strengen Limitierung der Besucherzahl – jede halbe Stunde werden maximal 50 Personen eingelassen – gehört zum Konzept des Ausstellungsbesuches, dass man die Galerieräume nur barfuß betreten darf. Dadurch – und ergänzt durch die besondere Lage und die außergewöhnliche Lichtführung – entsteht in den Räumlichkeiten eine ganz besondere Atmosphäre, fast so, als wäre man im Inneren eines buddhistischen Tempels.
Neben den Kunstwerken im Inneren kann man auch den umliegenden Skulpturengarten bewundern, der das Konzept von Kunst und Natur auf eindrucksvolle Weise verbindet.
Im Anschluss an den Museumsbesuch bleibt noch etwas Zeit, um die Insel mit ihrer wilden Natur zu erkunden. Zwischen felsigen Klippen öffnen sich immer wieder Badebuchten mit traumhaften Stränden. Wachtürme, Forts und Bunker aus längst vergangenen Zeiten ragen immer wieder aus dem Gestein hervor.
Am späten Nachmittag Rückfahrt mit dem Boot aufs Festland. Ganz in der Nähe des Anlegers gibt es diverse Fischlokale, in denen ein weiteres gemeinsames Abendessen geplant ist.
7. Tag (Mi. 14.05.25): Villa Théo, Domaine du Rayol
Heute geht es mit dem Kleinbus weiter entlang der Côte d’Azur. Erstes Ziel des Tages ist die Villa, die dem Leben und Werk des Neo-Impressionisten Théo Van Rysselberghe gewidmet ist. Der Künstler lebte und arbeitete hier. Präsentiert werden heute wechselnde Ausstellungen.
Ganz in der Nähe befindet sich die Domaine du Rayol, einer der schönsten Gärten am Mittelmeer. Das Besondere: Systematisch wurde der Park in mehrere Bereiche aufgeteilt und jeweils Pflanzen aus einer Gegend der Welt angepflanzt, die dem mediterranen Klima ähnlich sind. So gibt es jeweils einen Bereich für Gewächse aus Kalifornien, Chile, Südafrika, Australien, Neuseeland und China. Die herrliche Lage direkt an der Côte d’Azur tut ihr übriges dazu, diesen Garten zu einem ganz besonderen Ort zu machen.
Auf dem Rückweg machen wir dann erneut einen Schlenker auf die Halbinsel Giens und besuchen das Musée de Niel. Das erst 2023 eröffnete Museum widmet sich der Nicht-Figuration und der Abstraktion in Frankreich. Es sind fast 80 Künstler vertreten, darunter Hans Hartung und Pierre Soulages. Grundlage des Museums ist ebenfalls eine Privatsammlung, die jetzt in einer 1962 an der Côte d’Azur erbauten Villa präsentiert wird. Vom Garten aus bietet sich ein grandioser Blick auf das Meer und die Insel Porquerolles.
Rückfahrt zum Hotel. Da ein Großteil der Gruppe am nächsten Morgen einen sehr frühen Zug nehmen muss, haben wir heute kein gemeinsames Dinner geplant.
8. Tag (Do. 15.05.25): Heimreise oder Verlängerung
Um den direkten TGV ab Marseille nach Frankfurt zu erreichen, ist es notwendig, einen sehr frühen Zug zu nehmen. Die Abfahrt vom Bahnhof Hyères erfolgt kurz nach 6 Uhr. Während des Umstiegs in Marseille dann Gelegenheit zum Frühstück.
06:03 Uhr ab Hyères mit TER
07:28 Uhr an Marseille
08:12 Uhr ab Marseille mit TGV
14:23 Uhr an Baden-Baden
14:46 Uhr an Karlsruhe Hbf
15:18 Uhr an Mannheim Hbf
15:59 Uhr an Frankfurt Hbf
Alternativ ist auch eine Verlängerung in Frankreich möglich – mit entsprechend entspannterer Abreise. Auf halber Strecke nach Deutschland bietet sich z.B. ein Zwischenstopp in Lyon an. Sprechen Sie uns gerne an!