1. Tag: Ankunft in Madrid, Fahrt nach Zamora
Sie fliegen nach Madrid und übernehmen am Flughafen Ihren Mietwagen. Fahrt nach Zamora ca. 270 km nordwestlich der spanischen Metropole.
Die Kleinstadt Zamora blickt auf eine reichhaltige Geschichte zurück: Sie war Station auf der von Kaiser Augustus erbauten Römerstraße, die später als Silberstraße bekannt wurde. Nach der arabischen Eroberung siedelten sich hier Berber an – und infolgedessen war die Stadt fortan Spielball zwischen christlichen und arabischen Herren. Erst durch die Befestigung unter Alfons III. im Jahre 893 erhielt Zamora Festungscharakter.
900 wurde Zamora Bischofssitz. Besonders sehenswert ist die gotisch-romanische Kathedrale mit dem byzantinischen Vierungsturm. Weitere 20 romanische Kirchen und Kirchlein schmücken die Stadt. Ihr Hotel – das NH Zamora Palacio del Duero – befindet sich zum Teil in einem ehemaligen Kloster.
2 Übernachtungen in Zamora. Fahrstrecke: 270 km; Fahrzeit: ca. 3 Stunden.
2. Tag: Semana Santa in Zamora, Mudéjar-Stil in ToroNehmen Sie sich nach dem Frühstück Zeit für die Altstadt von Zamora. Ein Kleinod ist das Museo de Semana Santa, also das Museum der Heiligen Woche. Diese Woche vom Palmsonntag bis zum Ostersonntag spielt überall in Spanien eine große Rolle. Doch hier in Zamora wird die Semana Santa so intensiv begangen, dass man den Zeremonien ein eigenes Museum gewidmet hat.
Toro – eine halbe Autostunde östlich gelegen – wiederum ist berühmt für seine Kollegiatskirche Santa María la Mayor mit romanischen und frühgotischen Stilelementen. Herausragend sind die beiden Kirchen im Mudéjar-Stil: San Lorenzo el Real und San Salvador de los Caballeros.
Fahrstrecke: 80 km; Fahrzeit: ca. 1 Stunde.
3. Tag: Mozarabische Kirchen in Wamba und San Cebrián de Mazote, León
Heute verlassen Sie Zamora und fahren zunächst in westlicher Richtung – nach Wamba und San Cebrián de Mazote. Die Kirchen Santa María und San Cipriano in den beiden kleinen Orten bei Valladolid zählen zu den am besten erhaltenen mozarabischen Bauwerken der iberischen Halbinsel.
Am frühen Nachmittag geht es weiter in Richtung Norden, nach León. Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz war einst das politische Zentrum des Königreichs León, eines wichtigen Vorläufers des spanischen Staates. Herausragend sind die gotische Kathedrale sowie die Basilika San Isidoro mit den reichhaltigen romanischen Fresken im Pantheon Real. Diese königliche Grabkammer zählt zu den beeindruckendsten Malereien, die aus dem 12. Jahrhundert erhalten geblieben sind.
2 Übernachtungen in León. Fahrstrecke: 250 km; Fahrzeit: ca. 4 Stunden.
4. Tag: León und GradefesKurze Fahrt nach Gradefes. Hier befindet sich die mozarabische Kirche San Miguel de Escalada. Das dazugehörige ehemalige Kloster aus dem 9. Jahrhundert war eine wichtige Station auf dem Jakobsweg. Neben den typischen Hufeisenbögen und Alfizrahmen ist besonders die Eichenholzdecke im Innenraum des Mittelschiffes sehenswert. Diese Arbeit im Mudéjar-Stil stammt aus dem 15. Jahrhundert und zeigt Sonnenräder, die Jakobsmuschel sowie das Wappen von Kastilien-León.
Fahrstrecke: 80 km; Fahrzeit: ca. 2 Stunden.
5. Tag: Pola de Lena, Oviedo
Nach dem Frühstück verlassen Sie León in Richtung Oviedo und erreichen die Autonome Gemeinschaft Fürstentum Asturien. Asturien gilt als Ursprungsort der Reconquista, also der Rückeroberung der von islamisch besiedelten iberischen Halbinsel durch die Christen. Hier fand die erste Rebellion gegen die Araber statt, angeführt durch den Westgoten Pelagius, der sich in Folge zum Herrscher des Landstrichs aufschwang, aus dem dann das Königreich Asturien hervorgehen sollte.
Pelagius und seine Nachfahren sicherten ihren Herrschaftsbereich und bauten ihn weiter aus, so dass dieser Landstrich nur sehr kurz unter muslimischem Einfluss stand. Es ist somit wenig verwunderlich, dass gerade hier ein besonders reichhaltiges frühchristliches Erbe anzutreffen ist – darunter die zum Unesco-Welterbe zählenden präromanischen Monumente von Oviedo und des Königreiches Asturien.
Zwischenstopp in Pola de Lena mit der präromanischen Kirche Santa Cristina (Teil des o.g. Welterbes) und Weiterfahrt nach Oviedo. Genießen Sie die Atmosphäre der Universitätsstadt mit ihren gut 200.000 Einwohnern. Schlendern Sie über die sehenswerten Plätze und nehmen Sie sich Zeit, das Geschehen von einem der Straßencafés aus zu beobachten. Wie wäre es mit einem Café Cortado, also dem kleinen, kräftigen und für Spanien so typischen Milchkaffee aus der Espressotasse?
Natürlich sollten Sie sich auch Zeit nehmen für die kulturhistorischen Schätze – allen voran die Camara Santa in der Kathedrale, die eine der wichtigsten spanischen Reliquiensammlungen beherbergt und ebenfalls Teil des Unesco-Welterbes ist.
1 Übernachtung in Oviedo. Fahrstrecke: 130 km; Fahrzeit: ca. 2 Stunden.
6. Tag: Über Sahagun nach BurgosNach dem Frühstück bleibt noch etwas Zeit für Oviedo. Dann geht es weiter in südöstlicher Richtung, nach Sahagún. Die dortigen Kirchen San Tirso und San Lorenzo sowie das Kloster San Benito sind außergewöhnliche Beispiele der Mudéjar-Baukunst. Während die beiden Kirchen in dem kleinen Ort mit knapp 3000 Einwohnern noch intakt sind, ist das Kloster seit rund zwei Jahrhunderten eine Ruine. Gerade hier liegen jedoch einige Charakteristika der Ziegelarchitektur des Mudéjar-Stils offen.
Weiter geht es nach Burgos.
1 Übernachtung in Burgos. Fahrstrecke: 300 km; Fahrzeit: ca. 3,5 Stunden.
7. Tag: El Cid und der Weg nach Zaragoza
Burgos ist die Heimatstadt von „El Cid“, dem vielleicht typischsten Nationalhelden Spaniens. Geboren um 1043 in einem Dorf vor den Toren der Stadt, sollte er eine tragende Rolle bei der Reconquista spielen. Sein bürgerlicher Name war Rodrigo Díaz de Vivar. Doch berühmt machte ihn der Ruf, der ihm bei den Arabern vorauseilte. Denn „El Cid“ ist dem Arabischen entlehnt und bedeutet so viel wie „Mein Herr“!
Der Cid gilt als Vorbild kriegerischer Tapferkeit. Allerdings fiel er bei König Alfons VI. in Ungnade, fand Asyl in Zaragoza, schuf sich sein eigenes Reich um Valencia und fand schließlich in einem Hinterhalt den Tod. Die Figur des Cid inspirierte zahlreiche Dichter und wurde dadurch auch zum Symbol für die Einheit Spaniens. Was von der Geschichte des Cid Dichtung und was Wahrheit ist, lässt sich aus heutiger Sicht kaum noch eindeutig klären. Fest steht jedoch: Der Leichnam des Cid wurde in einem Kloster bei Burgos bestattet. Heute befindet sich das Grabmal in der Kathedrale der Stadt.
Sie folgen dem Weg des spanischen Nationalhelden nach Zaragoza. Bevor Sie die Hauptstadt von Aragonien erreichen, machen Sie jedoch noch einen Abstecher zur Kirche San Baudelio de Berlanga. Diese von außen unscheinbar wirkende mozarabische Kirche wurde während der Reconquista vor dem Eingang einer Grotte errichtet. Dort hinein soll sich am Anfang der Christianisierung Spaniens ein Eremit zurückgezogen haben. Einst beherbergte sie reichhaltige Fresken, die jedoch in den 1920er Jahren verkauft wurden und schließlich im Prado in Madrid sowie in diversen amerikanischen Museen landeten. Nur ein kleiner Teil blieb an Ort und Stelle. Dennoch ist eine Besichtigung dieses Kleinods ein besonderer Höhepunkt. Immer wieder wird sie als die sixtinische Kapelle der mozarabischen Kunst bezeichnet.
Weiterfahrt nach Zaragoza. 2 Übernachtungen. Fahrstrecke: 400 km; Fahrzeit: ca. 5,5 Stunden.
8. Tag: Zaragoza: beeindruckende maurische Baukunst
Zaragoza wartet mit gleich zwei beeindruckenden historischen Großbauten auf: der Basilika Nuestra Señora del Pilar, dem größten Barockbau ganz Spaniens, und dem maurischen Aljafería-Palast. Diese Burganlage gilt als eine der am besten erhaltenen Zeugnisse islamischer Baukunst auf der gesamten iberischen Halbinsel. Von außen wirkt der Palast mächtig – und es wird sofort klar, dass eine wichtige Funktion der Schutz bzw. die Verteidigung vor Feinden war. Innen erzeugen jedoch die zahllosen ornamentalen Verzierungen eine spielerische Leichtigkeit. Man spürt: In den Räumen und Patios, die einem Gesamtkunstwerk gleichen, muss das Leben auch sehr angenehme Seiten gehabt haben.
Heute ist die Aljafería Sitz des aragonesischen Regionalparlaments und ein Museum.
9. Tag: Teruel, Hochlandschinken und die Burgstadt AlbarracínTeruel bietet ein einzigartiges Ensemble an Mudéjar-Architektur. Die Türme der Stadt mit ihren ornamentalen Verzierungen springen sofort ins Auge. Teruel bietet jedoch auch einige Leckerbissen des Modernismus, also der spanischen Spielart des Jugendstils, sowie einen erstklassigen Schinken: den Jamon de Teruel. Er erhielt als erster spanischer Schinken die geschützte Herkunftsbezeichnung DOP. Seine Qualität ist nicht zuletzt durch die klimatischen Bedingungen in der Provinz gegeben: Während der Reifung ist der Schinken dem trockenen und zugleich kalten Hochlandklima ausgesetzt, wodurch sich die Aromen bestens entwickeln können.
Weiterfahrt nach Albarracin. Das Kastell überragt die Kleinstadt, die am Fels zu kleben scheint. Die Befestigungsanlagen aus dem Mittelalter überspannen den Berggrat. Und mitten in diesem filmreifen Ensemble befindet sich Ihr Hotel!
1 Übernachtung in Albaraccin. Fahrstrecke: 210 km; Fahrzeit: ca. 2,5 Stunden.
10. Tag: Geburt des Tajo, Cuenca
Die Route führt durch eine einsame und wilde Gegend: den Parque Natural del Alto Tajo. Der Naturpark bedeckt ein Gebirge mit rauen Canyons, tiefen Schluchten und terrassenförmigen Hängen. Hier entspringt der Tajo, der sich über viele Kilometer quer durch die iberische Halbinsel schlängelt – um schließlich bei Lissabon als gewaltiger Strom in den Atlantik zu münden.
Über eine kurvenreiche Gebirgsstraße erreichen Sie die Stadt Cuenca, deren historisches Zentrum pittoresk auf einem Felsplateau zwischen den Schluchten der beiden Flüsse Júcar und Huécar liegt. Höhepunkt sind die so genannten hängenden Häuser, bei denen sich Balkone und Laubengänge über den Abgrund hinauslehnen. Immer wieder bieten sich spektakuläre Aussichten.
Cuenca wurde von den Mauren im 8. Jahrhundert gegründet. Einen Blick in die jüngste Kunstgeschichte wiederum bietet das Museum für Abstrakte Spanische Kunst – eine spektakuläre Sammlung von Gemälden und Skulpturen bedeutender Vertreter der abstrakten spanischen Kunst aus den 50er und 60er Jahren.
1 Übernachtung in Cuenca. Fahrstrecke: 114 km; Fahrzeit: ca. 2,5 Stunden.
11. Heimreise
Cuenca liegt exakt am Übergang der iberischen Kordilleren in die Ebene La Mancha. Vor Ihnen liegt das platte Land, wie es für Zentralspanien typisch ist. Über sehr gut ausgebaute Schnellstraßen erreichen Sie zügig die Hauptstadt Madrid und den Flughafen Barajas.
Rückgabe des Mietwagens, Rückflug oder Reiseverlängerung.
Fahrstrecke: 170 km; Fahrzeit ca. 2 Stunden.